Elektromobilität: GLS-Bank erwirbt 500 StreetScooter für Leasing

Genossenschaftsbank erwirbt mit Leasinganbieter Comco 500 E-Nutzfahrzeuge von der Deutsche Post Tochter und will diese zu "günstigen" Leasingkonditionen an Gewerbetreibende anbieten, die aber über Klassenniveau liegen.
Bündnis für nachhaltige City-Logistik: Jürgen Gerdes (Konzernvorstand Post - eCommerce - Parcel von Deutsche Post DHL Group), Dirk Kannacher (Vorstand GLS Bank), Thomas Jorberg (Vorstandsvorsitzender GLS Bank), Holger Rost (Geschäftsführer COMCO Leasing). | Foto: Stephan Münnich/ DPDHL Group
Bündnis für nachhaltige City-Logistik: Jürgen Gerdes (Konzernvorstand Post - eCommerce - Parcel von Deutsche Post DHL Group), Dirk Kannacher (Vorstand GLS Bank), Thomas Jorberg (Vorstandsvorsitzender GLS Bank), Holger Rost (Geschäftsführer COMCO Leasing). | Foto: Stephan Münnich/ DPDHL Group
Redaktion (allg.)

Die DHL-Tochter Streetscooter will ihre elektrischen Lieferwagen mit Unterstützung der GLS Bank und der Comco Leasinggruppe zu günstigen Leasingraten anbieten. Die drei Partner haben eigens dafür ein Konzept erarbeitet, das auf günstigen Leasingraten und flexiblen Verträgen fußt. Zum Start erwirbt die GLS-Bank 500 Fahrzeuge von der Deutsche Post-Tochter. Mit dem Angebot wenden sich die Partner expliziert an Gewerbekunden. Der genossenschaftlichen GLS Bank aus Bochum fällt dabei die Aufgabe der Refinanzierung der StreetScooter-Flotte zu. Wie Bank-Vorstand Dirk Kannacher erklärt, sieht das Unternehmen darin eine Investition in die Zukunft: „Wer morgens um sieben Uhr den Verkehrsfunk hört, kann erahnen, dass wir in der Zukunft eine andere Art von Mobilität benötigen. Wir benötigen zukunftsweisende Mobilitätskonzepte rund um das ‚Sharing‘ und saubere Antriebe zum Schutz unserer Umwelt.“

Holger Rost, der verantwortliche Geschäftsführer bei Comco, ergänzt: „Dies ist ein erster wichtiger Schritt, um die Städte von Feinstaub und Stickoxiden zu befreien.“ Der Leasingspezialist rechnet damit, die 500 Fahrzeuge in drei bis vier Monaten vermietet zu haben, wie Rost gegenüber der Süddeutschen Zeitung erklärte. Die Laufzeit der Verträge soll zwei bis fünf Jahre betragen. Anschließend bestünde für die Firmen die Möglichkeit zur Rückgabe, Verlängerung oder Kauf. Die Raten liegen laut SZ bei 270 bis 330 Euro und damit über dem Niveau eines konventionell angetriebenen Kompakttransporters in der VW-Transporter oder MB-Vito-Klasse. Was die Ladeinfrastruktur betrifft, muss ebenfalls jeder etwaige Kunde selbst vorsorgen.

Der Post-Vorstand und StreetScooter-Verantwortliche Jürgen Gerdes ist überzeugt, mit dem neuen Angebot „Kunden aus den verschiedensten Branchen“, helfen zu können, „auf Elektromobilität umzusteigen“. Der von Streetscooter entwickelte und gebaute Lieferwagen ist das erste in großer Serie gebaute Nutzfahrzeug mit rein elektrischem Antrieb. Erst seit Anfang des Jahres verkauft der Hersteller das Fahrzeug, das auf die Anforderungen der städtischen Logistik adaptiert ist, auch an Dritte. Im Fokus der Entwicklung standen ursprünglich die Postdienste, inzwischen addressiert Streetscooter aber auch andere, vornehmlich in der Stadt operierende Dienste. So liefert die Deutsche See ihren frischen Fisch bereits teilweise mit einem Streetscooter in einer Spezialanfertigung mit einem Kühlkoffer aus. (ha/jr)