Elektromobilität: Kangoo Z.E. erreicht 240 km im Realbetrieb

Renault launcht die neue Version des E-Vans mit verbesserter Batterie und effizienterem Motor. Erste Testfahrt ergibt auch unter Realbedingungen und mit Ballast hohe Reichweite. Spezieller Elektro-KEP-Van als Prototyp zu sehen.
In die Verlängerung: Renault legt mit dem neuem Kangoo Z.E. die Latte bei den elektrisch angetriebenen Nutzfahrzeugen in Sachen Reichweite höher. | Foto: Renault/Yannick Brossard
In die Verlängerung: Renault legt mit dem neuem Kangoo Z.E. die Latte bei den elektrisch angetriebenen Nutzfahrzeugen in Sachen Reichweite höher. | Foto: Renault/Yannick Brossard
Johannes Reichel

Der Automobilhersteller Renault hat die neue Version seines vollelektrisch angetriebenen Kleintransporters Kangoo Z.E. vorgestellt. Dieser soll dank neuem Motor und weiterentwickelten Batterien über eine Reichweite von bis zu 270 Kilometern verfügen. Bei ersten Testfahrten mit dem neuen Modell bestätigte sich diese Aussage des Herstellers unter bestimmten Bedingungen:in hügeligem und urbanem Umfeld mit hoher Rekuperationsrate, bei moderaten Temperaturen sowie ohne Verwendung von Klimaanlage oder sonstigen Nebenverbrauchern. Die Redaktion LOGISTRA erzielte mit dem 60 PS starken, mit etwa 300 Kilogramm beladenen Kleintransporter eine Reichweite von 164 km, bei einer angezeigten Restreichweite von 81 km. Damit würde sich der Hersteller an die Spitze des noch überschaubaren Segments elektrisch angetriebener Lieferwagen setzen. Der Anbieter verspricht, auch im "Worst-Case"-Szenario winterlicher Witterung mit Betrieb der Fahrzeugheizung 120 Kilometer echter Reichweite mit dem Fahrzeug.

Die Lithium-Ionen-Akkus mit 33 kWh Kapazität waren gemeinsam mit dem koreanischen Spezialisten LG Chem entwickelt worden. Sie bieten bei gleichem Gewicht und Maßen 11 kWh mehr an Kapazität als die Vorgänger-Batterien, die ersatzlos aus dem Programm fallen. Den neuen, dem Vernehmen nach zehn Prozent effizienteren Elektromotor hat der Hersteller nunmehr in Eigenregie entwickelt, er wird im Renault-Werk Cleon gebaut. Zuvor war ein Aggregat von Zulieferer Continental zum Einsatz gekommen. Darüber hinaus integrierte Renault auch die Leistungselektronik und Software in das Gesamtsystem. Die Preise des Fahrzeugs stiegen dadurch in der Basis um 520 Euro. Ohne Akku startet der Kangoo Z.E. damit bei 20.820 Euro zuzüglich Akkumiete von 58 Euro/mtl., der Kauf des Akkus schlägt mit weiteren 9.100 Euro zu Buche. Der Hersteller verspricht im Betrieb deutlich reduzierte Wartungskosten sowie niedrigere Energiekosten. Für eine Ladung per 7,4 kW Wechselstrom (sechs Stunden) sollen etwa 10 Euro fällig werden.

Darüber hinaus hat der Hersteller angekündigt, auf Basis des neuen Z.E. diverse Branchenmodelle zu forcieren. Neben einem Pickup-Kipper soll es etwa ein Fahrzeug mit Kühlausbau sowie ein KEP-Fahrzeug geben. Letzteres peilt größenmäßig und vom Konzept auf das Kleinserienmodell Streetscooter Work, soll aber den Standard eines Großserienherstellers bieten. Es verfügt über einen geräumigen und solide verarbeiteten Kofferaufbau mit 6 m³ Volumen, Heckflügeltüren sowie zwei Rollotüren an den Seiten. Nach dem Start in Frankreich soll der KEP-Kangoo auch in Deutschland auf den Markt kommen.

Einen ausführlichen Fahrbericht und weitere Details zum neuen Renault Kangoo Z.E. lesen Sie in der nächsten Ausgabe von LOGISTRA.