Elektromobilität: Markt wächst bis 2025 auf 2,2 Millionen Lkw

Eine Studie prognostiziert: Technologische Fortschritte bringen den Markt für Elektro-Lkw voran. Bis 2025 sollen die Verkaufszahlen auf 2,25 Millionen jährlich steigen. Die meisten dieser Fahrzeuge werden aus China stammen.
Durchstarten: Hersteller wie Volvo wollen - mit chinesischer Unterstützung - der Elektromobilität im Lkw-Bereich zum Durchbruch verhelfen, vor allem in der City-Logistik. | Foto: Volvo Trucks
Durchstarten: Hersteller wie Volvo wollen - mit chinesischer Unterstützung - der Elektromobilität im Lkw-Bereich zum Durchbruch verhelfen, vor allem in der City-Logistik. | Foto: Volvo Trucks
Christine Harttmann

In einer aktuellen Studie hat sich Frost & Sullivan mit dem Markt für Elektro-Lkw befasst. Das Fazit der Analysten: Die Segmente für leichte, mittelschwere als auch für Schwerlast-Hybrid- und vollelektrische Lkw werden bis 2025 auf voraussichtlich mehr als 2,25 Millionen Stück wachsen. Mit einem Anteil von 60 Prozent der weltweiten Verkäufe wird China bei der Elektrifizierung von Antrieben tonangebend sein. Wichtige Faktoren, wie der Politikwandel hin zu elektrischen Antrieben, Förderinitiativen, die Intensivierung von Emissionsbestimmungen (insbesondere in städtischen Gebieten) und schnelle technologische Fortschritte werden, so die Prognose, weltweit zu hohen Vertriebszahlen führen.

Die Studie mit dem Titel Executive Analysis of Electric Truck Market, Forecast to 2025, bietet einen strategischen Überblick über Wachstumsmöglichkeiten, Entwicklungen und Prognosen in wichtigen Regionen, wie Nordamerika, Europa und China. Sie bietet zudem eine Bewertung der Erstausrüster Strategiepläne für Produkteinführungen, Akzeptanzraten und zukünftige Markttrends. „Elektrische Lkw gewinnen mehr und mehr an Fahrt durch neue Geschäftsmodelle, wie Leasing von Lkw mit Batteriepacks oder Brennstoffzellenstacks, die Verfügbarkeit von Anreizen sowie Subventionen, die die Entwicklung des Marktes unterstützen,” erklärt Chandramowli Kailasam, Mobility Team Leader bei Frost & Sullivan. „Europa wird voraussichtlich zu hybriden beziehungsweise vollelektrischen Technologien wechseln beim aktiven Versuch, das 20-20-20-Ziel der EU zu erreichen und die COP21-Verpflichtungen zu halten. In Nordamerika dagegen wird das Bewusstsein für elektrische Hybridtechnologien voraussichtlich geringer sein als für Erdgasantriebe, da die Beschränkungen bei Effizienzgewinn und Ladesäulen die Einführungsraten kurzfristig bis 2020 ausbremsen werden.”

Ambitioniert, aber essentiell:Tankzeiten wie beim Diesel

Damit der Markt für Elektro-Lkw weiterwächst, bedarf es den Analysten zufolge einiger Voraussetzungen. So sei es notwendig, das Auftanken der e-Lkw so zu gestalten, dass es mit durchschnittlichen Diesel-Abfüllzeiten vergleichbar ist. Dafür müssten dann ultraschnelle Ladesysteme mit 250 Kilowatt oder mehr zu entwickelt werden oder, alternativ, Möglichkeiten zum Tausch der Batterie. Die Analysten rechnen außerdem mit neuen Marktteilnehmern, die in den Markt durch die Entwicklung von Elektro-Lkw mit einer Reichweite von mehr als 300 Meilen, autonomen Fahrfunktionen und aerodynamischem effizientem Design anschieben. Investiert werde weltweit in die Fertigung von Ladebatterien sowie in die vertikale Integration von Elektroantrieben. Zugleich versuchten die OEMs ihre technologische Exklusivität zu behalten.

„Vollelektrische Lkw im Schwerlast-Segment stellen noch immer ein ehrgeiziges Ziel dar, das großer Fortschritte bei der Batteriekapazität ebenso wie beim Preis bedarf,” erläutert Kailasam. „Doch trotz dieser Herausforderungen werden Elektro-Lkw ihren optimalen Einsatz in Bereichen wie der Müllabfuhr, als Zugmaschinen, städtischen Paket- und Lieferdiensten sowie im regionalen Transport finden. Plug-in Hybride sowie konventionelle Hybride werden ebenfalls gefragt sein.”