Elektromobilität: Sechs Minuten für 100 Kilometer

Aral nimmt erste ultraschnelle E-Ladesäulen in Betrieb. In sechs Minuten soll dort Strom für 100 Kilometer geladen werden. Pilotstationen in Bochum, Dettelbach, Merklingen, Schkeuditz und Wittenburg.

Aral testet derzeit ultraschnelle E-Ladesäulen, um auch für Fahrer von Elektrofahrzeugen interessant zu bleiben. | Bild: Aral
Aral testet derzeit ultraschnelle E-Ladesäulen, um auch für Fahrer von Elektrofahrzeugen interessant zu bleiben. | Bild: Aral
Tobias Schweikl

Das Tankstellenunternehmen Aral hat seine ersten beiden Ultraschnellladesäulen für Elektroautos eröffnet. Am Castroper Hellweg in Bochum will das Unternehmen damit künftig lernen, welches Potenzial in so einer Tankstelle steckt – angefangen vom Bau bis hin zur Stromversorgung und der Abrechnung.

„Wir können als Marktführer im deutschen Tankstellengeschäft eine ideale Anlaufstelle für Elektroautofahrer sein, vorausgesetzt das Laden geschieht ähnlich schnell wie das Tanken flüssiger Kraftstoffe“ erklärt Aral Vorstand Patrick Wendeler die Investition.

Vier weitere Standorte im Bundesgebiet sollen in Kürze ebenfalls mit je zwei Ultraschnellladesäulen ausgestattet werden. Sie befinden sich in Dettelbach, Merklingen, Schkeuditz und Wittenburg.

Die Anlagen verfügen über eine Ladekapazität von bis zu 160 Kilowatt und sind technisch aufrüstbar bis zu 320 Kilowatt. Die entsprechende Akkutechnik vorausgesetzt, bekommt das Fahrzeug damit innerhalb von gut sechs Minuten Strom für eine Reichweite von hundert Kilometern.

Bei 320 Kilowatt wäre sogar die Aufladung von E-Autos mit entsprechend geeigneten Akkus bis 80 Prozent der Batteriekapazität innerhalb von 10 bis 15 Minuten möglich. Zusätzlich bietet Aral auch zwei Normalladepunkte mit 22 Kilowatt an, die unter anderem für Plug-in-Hybride geeignet sind.

So funktioniert aus Kundensicht der Lade- und Bezahlvorgang an der Tankstelle:

  1. Anmelden/Autorisieren: Zunächst muss sich der Kunde entweder mit seiner Ladekarte bzw. App oder im Online-Portal über den QR-Code an der Ladesäule anmelden.
  2. Ladevorgang starten: Der Kunde öffnet die Abdeckung an seinem Fahrzeug und verbindet es mit der Ladestation. Er startet den Ladevorgang an der Ladesäule, über die App oder das Online-Portal.
  3. Ladevorgang beenden: Wenn der gewünschte Ladestand erreicht ist, kann der Ladevorgang ebenso an der Ladesäule, über die App oder das Online-Portal beendet werden. Der Kunde meldet sich wieder ab und trennt die Verbindung zwischen Ladestation und Fahrzeug.
  4. Bezahlung: Es stehen drei Möglichkeiten zur Verfügung. Der Kunde wird über den QR-Code an der Säule auf eine mobile Bezahlwebseite geleitet und kann dort per Debitkarte, Kreditkarte oder Paypal bezahlen. Diese Methode heißt „pay as you go“. Es kann auch eine vorhandene Ladekarte eines Mobilitätsanbieters verwendet werden, sofern dieser eine Anbindung an Hubject hat. Nach dem Ladevorgang bekommt der Kunde eine entsprechende Abrechnung von seinem Anbieter zugeschickt und zahlt mit dem hinterlegten Zahlungsmittel. Aral Flottenkunden können ihre Aral Fuel & Charge Card einsetzen. Eine Bezahlung an der Tankstellenkasse ist nicht möglich.