Erdbeben in Japan beeinträchtigt Lieferketten offenbar massiv
Wie der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) heute auf seiner Internetseite meldet, seien die wirtschaftlichen Auswirkungen der beiden Erdbeben im japanischen Kumamoto, bei denen am 16. April Dutzende von Menschen umkamen, gravierender als die Nuklearkatastrophe von Fukushima. „Die Lieferketten zahlreicher in- und ausländischer Industrieunternehmen wurden massiv beeinträchtigt“, so Horst Wiedmann, Leiter Strategische Materialwirtschaft und Zentrale Services beim Automobilzulieferer ZF und Vorstandsvorsitzender des BME.
Nach aktuellen Informationen des Verbandes hätten inzwischen mehrere Automobilhersteller, darunter General Motors, Toyota, Honda und Nissan, vorübergehend ihre Werke in Japan schließen müssen. Sony stoppte demnach die Herstellung von Bildsensoren für Kameras, weil dort ebenfalls ein Werk beschädigt wurde. Wie in anderen Fabriken der Umgebung sei ein Neustart der Montage nicht so schnell möglich, da viele Gebäude einzustürzen drohen. ZF habe laut Wiedmann wie andere Branchenunternehmen mit erheblichen Produktionsausfällen in Japan zu kämpfen. Fabrikhallen seien teilweise erheblich beschädigt, zerstörte Maschinen und Anlagen müssten neu aufgebaut werden. Viele Lieferanten müssen sich angesichts ausfallender Lieferungen auf höhere Gewalt berufen und hätten deshalb Force Majeure für sich reklamiert. Alle betroffenen Unternehmen stünden jetzt vor der Aufgabe, die unterbrochenen Logistikketten durch andere Lieferanten kurzfristig zu überbrücken, so der BME.
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