Eurobike 2022: Trips setzt auf Lastenrad mit kurzer Lieferkette

Französische Fertigung und hohe Variabilität führt der Newcomer für sein schweres E-Lastenrad ins Feld. Mit 250 Kilo Nutzlast, langlebigem Stahlchassis und Bafang-Enviolo-Antrieb bietet man robustes Material.

Pick it up! Mit diversen Varianten, etwa auch einem Pick-up mit Kippmulde, fuhr der französische Hersteller Trips auf der Eurobike vor. Und wirbt mit kurzen Lieferzeiten dank lokaler Lieferketten. | Foto: J. Reichel
Pick it up! Mit diversen Varianten, etwa auch einem Pick-up mit Kippmulde, fuhr der französische Hersteller Trips auf der Eurobike vor. Und wirbt mit kurzen Lieferzeiten dank lokaler Lieferketten. | Foto: J. Reichel
Redaktion (allg.)
(erschienen bei VISION mobility von Johannes Reichel)

Der französische Hersteller gewerblicher Lastenräder Trips hat zur Eurobike in Frankfurt sein schweres E-Lastenrad präsentiert, das vor allem mit einer komplett europäischen Entwicklung und Fertigung, hoher Zuladung und Robustheit sowie hoher Variabilität bei den Aufbauten punkten will. Auch der Grundpreis von etwa 13.000 Euro für ein ziemlich vollständig ausgestattetes Transportrad mit 2-Kubikmeter-Alu-Koffer erscheint reell. Die schlichte Plattform mit Siebdruckplatte am Heck kostet 12.000 Euro, ein Pick-up mit Kippmulde 12.500 Euro, eine Taxiversion mit zwei Sitzplätzen hinten 13.300 Euro und eine komplett ausgestattete mobile Kücheneinheit dann 30.000 Euro. Eine Überdachung als Wind- und Regenschutz ist zusätzlich erhältlich.

Der Hersteller aus Loire sur Rhone nahe Lyon wirbt vor allem auch durch eine hohe Liefersicherheit, die durch die lokale Fertigung möglich wird. In eigenen Schweißanlagen und einer eigenen Montage werden die Stahlprofilrahmen und die kompletten Lastenräder auf einer Serienlinie produziert und ausgeliefert. Mit drei Meter Länge und 1,08 Meter Breite bei 1,52 Meter Höhe hält das Bike noch city- und radwegtaugliches Maß, gefällt zudem als Dreirad mit einem kleinen Wendekreis und überhaupt guter Agilität. Dank Tiefeinsteiger-Rahmen fällt auch das "Aufsatteln" leicht.

Die zwei Kubikmeter große und robuste Alu-Box verfügt über zwei weit öffnende Türen, Alu-Ladungssicherungsschienen und fasst bis zu neun Standard-Euro-Boxem im Format 60x40x36 cm. Für Tretunterstützung sorgt ein Bafang-Tretlagermotor, der kombiniert wird mit einer stufenlosen Enviolo-Cargo-Schaltung sowie einem oder zwei Akkus mit je 17,5 Ah Kapazität. Die Traktion verbessert und den Reifenverschleiß verringert ein Hinterachsdifferenzial, die Kraftübertragung erfolgt klassisch per Kette. Das soll für mindestens 30 bis 60 Kilometer Radius mit Unterstützung genügen.

Für Verzögerung sorgen hydraulische kräftig dimensionierte Scheibenbremsen aus dem Motorradbereich sowie eine am Lenkergriff aktivierbare Extra-Handbremse. Auch die Speichenräder bedienen sich aus dem Motorradgeschäft, ebenso die Beleuchtung, Bereifung und Federung, die vorn eine 32-Millimeter-Hydraulikgabel übernimmt. Die Nutzlast liegt bei 250 Kilogramm, das zulässige Gesamtgewicht bei moderaten 350 Kilogramm, das Leergewicht des relativ leichten Chassis 86 Kilogramm. Der Hersteller, der auf 30 Jahre Erfahrung im Fahrzeugbau verweist, gewährt fünf Jahre Garantie auf den Rahmen.