Eurobike 2024: Super Bicycles will "Lastenrad für alle" - ab 2.000 Euro
Mit einem neuen Ansatz will das Start-up Super Bicycles der MDMA Solutions aus Berlin den Lastenradmarkt aufrollen und Cargobikes als Autoersatz etablieren. Man habe ein Lastenrad ohne Schnickschnack bauen wollen, heißt es von Mitgründer und CEO Andreas Kranki. Auf der Eurobike in Frankfurt präsentierte man in der Area für Jungunternehmen das Long-John-Bike Super Mighty, das auf einen Mix aus bewährten Komponenten und einen stabilen 6061er-Alu-Rahmen mit verstärkten Lenkkomponenten und robuster Gestängelenkung setzt. Für Vortrieb respektive Tretunterstützung bis 65 Kilometer sorgt ein bewährter und preiswerter Bafang-Radnabenmotor mit 60 Nm Drehmoment an der Hinterachse, gekoppelt an einen Bafang Controller und einen Hailong Seamoon Akku mit 500 Wh, der ebenfalls von Bafang konfektioniert ist.
Kombiniert wird dazu eine schlichte Achtgang-Kettenschaltung von Microshift. Für Verzögerung bei dem 205 Meter kurzen und ohne Aufbau nur 27 Zentimeter schmalen sowie mit 24 Kilo recht leichten Bike sorgen hydraulische Tektro-Scheibenbremsen, für sicheren Stand ein CroMoly-Ständer und für sichere Straßenlage 2,4 Zoll-Veetire Cargo Bike Reifen - hinten 18- und vorne 16-Zoll - auf doppelwandigen Alu-Felgen mit 36-Loch-Einspeichung. Zum Standardequipment gehöhrt ein 50 Lux LED Scheinwerfer.
Wenige, aber sinnvolle Optionen
In der noch kurzen Optionsliste lässt sich dann eine Cargobox aus Schichtsperrholz (Innenmaß - 60cm x 47cm, Aussenmaß oben - 76,5cm x 55,5cm) mit Gurt und schnell montierbarem Kindersitz sowie eine mit Zurröffnungen versehene Cargoplatte (60cm x 40cm Innemaß) ergänzen. Zum Start kostet die Box 299 Euro, die Platte 79 Euro. Das gesamte Bike kostet in der Basis zum Start 1.990 Euro, im weiteren Verlauf dann 2.890 Euro, womit man für ein Long-John-E-Cargobike fast schon sensationell günstig liegt.
"Mit Super Bicycles wollen wir Cargo Bikes endlich für alle verfügbar machen. Kleine kompakte Lastenesel die gut fahren, hohe Lasten mitnehmen können und keinen Schnickschnack haben. Alltagsräder bei deinen man sich nicht mehr Fragen muss ob der gebrauchte Corsa vielleicht doch die bessere Option wäre", skizziert Kranki den Ansatz.
Die Marke Super Bicycles und die dazugehörigen Modell sollen nach seinem Dafürhalten vor allem als Plattform dienen für alles was mit Lastenrädern möglich ist. Deswegen will das Unternehmen auch die technischen Zeichnungen der Cargofläche und der Frontaufnahme an der Gabel unter der Creative Commons Lizenz veröffentlichen.
"Es macht einfach keinen Sinn sich bei Lastenrädern einschränken zu müssten. Also ist das Ziel mit Käufern, Plattformen, Kreativen nicht nur günstige Lastenräder anzubieten sondern gemeinsam Lösungen für alles und jeden zu entwickeln", begründet Kranki.
Und verweist auf ein weiteres Firmenprinzip neben der Transparenz: Man denke digital, schnell und agil. Von der ersten Zeichnung bis zum Produktionstart im Juli 2024 vergingen gerade einmal 6 Monate. Die Auslieferung der ersten Räder soll Ende des dritten Quartals 2024. Die nächsten Modelle auf Basis des Super Mighty und "parametrischer und generativer" Designansätze seien bereits in der Pipeline. Und: man strebt Vertriebspartnerschaften in Deutschland, Niederlanden, Dänemark, Finnland, Österreich, Thailand an.
"Wir wünschen uns eine Zukunft, in der Ästhetik, Variabilität und Erschwinglichkeit von Mobilitätslösungen miteinander verschmelzen und leichte elektrische Fahrzeuge nicht nur eine Option, sondern der Standard sind", beschreiben die Gründer, sämtlich mit langjähriger Berufserfahrung als Ingenieure, Designer und Manager, ihr Firmencredo.
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