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Fernride & HHLA Next: Automatisierte Containerlogistik in Tallinn

In der estnischen Hauptstadt starten HHLA und Fernride ein Pilotprojekt in der Containerlogistik mit dem Ziel, Lösungen für die schrittweise Automatisierung von Lkw in der Praxis zu entwickeln.

Mit Fernride möglich: automatisierte Containerhandling. (Foto: Fernride)
Mit Fernride möglich: automatisierte Containerhandling. (Foto: Fernride)
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Johannes Reichel
(erschienen bei Transport von Christine Harttmann)

HHLA Next, die Innovationseinheit der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), investiert in das Münchener Start-up Fernride. Gemeinsam arbeiten beide Unternehmen an einem Pilotprojekt am HHLA TK Estonia Terminal in Tallinn. Es soll Automatisierung und Nachhaltigkeit in der Logistik weiter voranzutreiben und dem Lkw-Fahrermangel entgegenzuwirken. Im Fokus stehen Lösungen für die schrittweise Automatisierung von Lkw in der Praxis.

Mit Technologie von Fernride lasse sich die Autonomie der Lkw und Zugmaschinen schrittweise steigern, heißt es in einer gemeinsamen Pressemeldung. Dabei setze das Unternehmen auf eine Kombination aus bereits verfügbarer autonomer Technologie der Fahrzeuge sowie menschlicher Expertise im Fernbetrieb, die unmittelbar im Regelbetrieb eingesetzt werden kann. Dies biete einen direkten Mehrwert und beschleunige den Weg zu einer nachhaltigeren Logistik, sind Fernride und HHLA überzeugt

Simone Lode, Geschäftsführerin bei HHLA Next, betont, dass die Unternehmenseinheit in digitale und nachhaltige Geschäftsmodelle im Bereich der maritimen Logistik investiere. Wegen des Mangels an Lkw-Fahrern schreibt Lode den Lösungen zum autonomen Fahren großes Potenzial zu.

„Mit Fernride beteiligen wir uns an einem Unternehmen, das bereits eine einsatzfähige Lösung mit einem Partnernetzwerk bei angesehenen Firmen aus Industrie & Logistik mit sehr guten Ergebnissen umgesetzt hat. Zudem unterstreicht das Projekt unseren Fokus auf nachhaltige Logistik.“

Fernrides CEO Hendrik Kramer wiederum bezeichnet die HHLA als perfekten Partner für den Einsatz der Plattform für autonomes, elektrisches Trucking im Bereich der Häfen.

„Die Vorteile der Fernsteuerung können innerhalb von Hafengeländen bereits von einem Teil der Belegschaft aktiv genutzt werden. Mit unserer Lösung können nun auch Lkw-Fahrer davon profitieren. Die HHLA teilt unsere Ambitionen, diese Technologie international zu skalieren – der Hafen in Tallinn bietet ideale Bedingungen, um den Grundstein dafür zu legen.“

Das Pilotprojekt mit HHLA Next ist das erste, das Fernride an einem Containerterminal durchführt. Es verschafft dem Münchner Start-up Zugang zu den Tochterunternehmen im HHLA Konzern. Ziel ist es, die Betriebszuverlässigkeit der Technologie im Bereich des automatisierten Container-Handlings zu beurteilen und die Technologie auf zukünftige Geschäftsmöglichkeiten hin zu validieren.

Dementsprechend erfreut reagierte Philip Sweens, Geschäftsführer HHLA International. Die Partnerschaft mit Fernride werde dem Logistikunternehmen helfen, gemeinsam neue Möglichkeiten zu erproben sowie die Arbeitsabläufe an unseren internationalen Terminals zukunftsorientiert und nachhaltig zu gestalten.

Martin Isik, CCO von Fernride, ergänzt:

„Über unser gemeinsames Projekt im laufenden und operativen Betrieb, schaffen wir die Basis für die Serienentwicklung und Anpassung unserer Lösung auf die Containerlogistik. Über unseren Ansatz der schrittweisen Automatisierung können wir so den hohen Kundenmehrwert der Fernride-Plattform auf Containerterminals unter Beweis stellen. Dank der HHLA International haben wir zudem den idealen Partner für eine schnelle Skalierung im Europäischen Raum.“

Das IT-Start-up Fernride stattet Lkw und Zugmaschinen mit Sensoren und Kameras aus, so dass diese über das Mobilfunknetz ferngesteuert werden können. An einem Bildschirmarbeitsplatz, der einem Fahrzeug-Cockpit nachempfunden ist, übernehmen Teleoperator:innen die Fernsteuerung der Fahrzeuge. Der Teleoperator empfängt und sendet gezielt Befehle in Echtzeit, indem er Gaspedal, Bremse, Lenkrad und Joystick bedient. Durch die Daten aus dem Realbetrieb können die Algorithmen von FERNRIDE weiter trainiert werden, um weitere Autonomiefunktionen auszurollen.

Die neue Technologie soll einen flexibleren Einsatz von Lkw-Fahrern ermöglichen und so die Betriebsabläufe verbessern. Die Möglichkeit der Fernarbeit kann darüber hinaus Attraktivität des Berufsbildes sowie die Sicherheit auf dem jeweiligen Betriebsgelände verbessern.

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