Fiat: Facelift für den Ducato und Tausch für den Motor

Mit einer weiteren Überarbeitung erhält der Ducato bessere Konnektivität und Fahrerassistenz, vor allem aber einen sauberen Ersatz für den angejahrten 2,3-Liter-Diesel. Das neue Aggregat stammt wohl von Alfa.

(Fast) alles neu macht der Mai: Der Ducato erhält eine weitere Modellpflege und einen saubereren Motor auch modernes Infotainment und Interieur. | Foto: Fiat Professional
(Fast) alles neu macht der Mai: Der Ducato erhält eine weitere Modellpflege und einen saubereren Motor auch modernes Infotainment und Interieur. | Foto: Fiat Professional
Johannes Reichel

Der europäische Bestseller im 3,5-Tonnen-Transportersegment Fiat Ducato aus dem Stellantis-Konzern erhält eine weitere Modellpflege. Neben diversen optischen Retuschen sowie der Option der Voll-LED-Scheinwerfer hält vor allem eine bessere Konnektivität, ein moderneres Infotainment und nicht zuletzt ein neuer Motor Einzug. Zuletzt hatte es um den 2,3-Liter-Multijet-Diesel-Motor im Kontext mit der Abgasreinigung Diskussionen gegeben. Vor allem etwas ältere Fahrzeuge der frühen Euro-5- und frühen Euro-6-Normen ohne SCR-Kat hatten für Schlagzeilen um Abgasmanipulation und im Juli 2020 für staatsanwaltliche Ermittlungen in Frankfurt gesorgt. Im Februar und März hatte es erste Urteile von Gerichten gegeben, die den Klägern ein Recht auf Schadenersatz zubilligten. Das neueste Update des Motors auf die Euro 6dTemp-Norm ist nicht Gegenstand der Überprüfungen. Dennoch endet damit die Ära des drehmomentstarken Iveco-Industriemotors F1A, der in der Grundform 2003 als HPI erstmals präsentiert wurde.

Nun führt der Hersteller ein moderneres 2,2-Liter-Diesel-Aggregat ein, das offenbar von Jeep und Alfa übernommen wurde und die aktuell strengste Norm Euro 6D erfüllen soll. Das neue Aggregat soll nicht nur die Abgasnormen erfüllen, sondern auch um sieben Prozent sparsamer laufen, wie der Hersteller verspricht. Es kommt in Leistungsstufen zu  120, 140, 160 and 180 PS sowie gekoppelt an ein dem Vernehmen nach neu entwickeltes Sechsgang-Getriebe sowie wahlweise einer 9-Gang-Wandlerautomatik (140/160/180 PS). Das maximale Drehmoment der Topmaschine beträgt 450 Nm. Zu vermuten ist, dass auch der jüngst noch im alten Look vorgestellte E-Ducato zeitnah auf das modernere Facelift umgestellt wird.

Neue Infotainmentsysteme und ein modernisiertes Interieur

Innen ist jetzt wahlweise ein Volldigitaldisplay erhältlich. Zudem stellt man auf die moderneren Infotainmentsysteme UConnect mit 5"-, 7"- oder 10"-Touchscreen um, die mit TomTom-Echtzeit-Navigation laufen und eine kabellose Apple Carplay/Android Auto-Anbindung erlauben. Auch eine elektrische Parkbremse zieht jetzt ein.

Bei der Fahrerassistenz reklamiert man Level 2 des automatisierten Fahrens mit einem Bündel an Systemen wie aktiver Notbremsassistent mit Fußgänger- und Radfahrererkennung, Verkehrszeichenerkennung, Müdigkeitswarner sowie auf der Autobahn Abstandstempomat, aktiver Spur- und Stauassistent, ergänzt durch einen Seitenwindassistenten und Anhängerstabilisierung. Beim Parken hilft wahlweise ein halbautomatischer Parkassistent.

Zeitgemäß: Schlüsselloser Start und Zugang

Kurierfahrer können sich über ein "Keyless Entry and Go"-System freuen, das schlüssellosen Zugang und Start ermöglicht. Neue, komfortablere Sitze, ein Klappbeifahrersitz mit Drehtisch sowie neue Stoffe, geräumigere Seitenverkleidungen und ein kompakteres Lenkrad, ein neuer Schaltknauf, USB-A/C-Anschlüsse sowie eine 230-Volt-Steckdose runden die Erneuerung ab. Fahrwerkseitig gibt es optional eine selbstregulierende Luftfederung, die neu abgestimmte elektrische Servolenkung soll die Handlingpräzision verbessern.