Fiege integriert Nomagic-Roboterarme: „Justinduct“ und „Justpick“ handhaben beliebige Artikel bei geringer Fehlerquote
Die Fiege-Gruppe, ein Logistikdienstleister mit Stammsitz im westfälischen Greven, hat einen weiteren Schritt in Richtung Robotik und Automatisierung im Lager gemacht. An ihrem Standort in Greven-Reckenfeld hat das Unternehmen zwei innovative Pick-Roboterarme in Betrieb genommen. Diese Entwicklung ist Teil einer strategischen Partnerschaft mit Nomagic, einem Spezialisten im Bereich der Robotik.
„Wir beschäftigen uns intensiv mit dem Thema Lagerautomatisierung und setzen in unseren Logistikzentren verschiedene Anwendungen ein. Das Team von Nomagic hat uns mit seinen intelligenten State-of-the-Art-Lösungen beeindruckt, weshalb wir eine strategische Partnerschaft geschlossen und die Installation zweier Pick-Roboter beauftragt haben“, so Jens Veltel, Director Warehouse Automation bei Fiege. „Die beiden hochperformanten Systeme haben kürzlich die Abnahme unter Realbedingungen erfolgreich bestanden und befinden sich mittlerweile im Live-Betrieb. Wir werden nun weitere Einsatzmöglichkeiten in der Fiege-Welt prüfen, um die Technik weiter auszurollen.“
Die beiden Roboterarme sind in zwei unterschiedliche Systeme integriert und erfüllen verschiedene Aufgaben zur Effizienzsteigerung in der Logistik. Die „Justinduct“-Lösung ist mit einem Taschensortiersystem verbunden und übernimmt eigenständig das Befüllen von Taschen mit Textilwaren. Im Kontrast dazu ist die „Justpick“-Lösung an einen Port des Autostores angeschlossen, einem automatisierten Lager- und Bereitstellungssystem, und wird für das Kommissionieren von Werkzeugen und Verbrauchsmaterialien eingesetzt.
„Bin Picking ist nach wie vor eine der großen Herausforderungen in der Robotik-Entwicklung. Durch unsere fallspezifischen Greifer, die – wie bei der Fiege-Anwendung – im Bedarfsfall binnen kürzester Zeit gewechselt werden können, lassen sich unsere Roboterarme universell einsetzen“, erklärt Pano Papamanoglou, Chief Operations Officer bei Nomagic. „Wir freuen uns, in Fiege einen Partner gefunden zu haben, mit dem wir das volle Automatisierungspotenzial unserer Pick-Roboter ausschöpfen und die Logistikabwicklungen der Zukunft aktiv mitgestalten können.“
Roboterarme für unterschiedliche Aufgaben
„Justinduct“ wurde mit dem Ziel entwickelt, den Durchsatz und den nahtlosen Betrieb bei der Zuführung zu automatisierten Lager- oder Verpackungslösungen zu maximieren. Das System erreicht laut Hersteller beim Kommissionieren und Platzieren von weicher und eingeschweißter Ware eine hohe Geschwindigkeit bei hoher Erfolgsquote. Versprochen wird ein Durchsatz von über 600 Artikeln pro Stunde bei einer Fehlerquote von weniger als 0,2 Prozent.
„Justpick“ ist eine Lösung, um Automatisierungssysteme wie AutoStore und Shuttles bedienen. Um die hohe Nachfrage im E-Commerce zu bewältigen, hält das System die Kommissionierung ohne Pausen aktiv. Der Hersteller verspricht, dass „Justpick“ für alle Arten von Produkten und Lagerlayouts geeignet sei. Es biete Prozesssicherheit durch intelligente Filterung, autonome Aktionen und Fernüberwachung.
Fiege als Pionier der Lagerautomatisierung
Die Fiege-Gruppe, die mit etwa 23.500 Mitarbeitern an 135 Standorten in 15 Ländern tätig ist, betont mit dieser Implementierung ihr Engagement für moderne und effiziente Logistiklösungen. Das Unternehmen ist bekannt für seine modular aufgebauten Dienstleistungen in den Bereichen Logistik, digitale Services, Immobilien und Ventures. Mit der Integration der intelligenten Pick-Roboter unterstreicht Fiege seine Position als Vorreiter in der Automatisierung von Logistikzentren.
Bereits im Jahr 2017 investierte Fiege in das Münchner Robotik-Start-up Magazino. Die Investition markierte den Beginn einer engen Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen. Fiege setzte die Roboter von Magazino in seinen Logistikzentren ein. Anfänglich betrieb der Logistikdienstleister drei intelligente „Toru“-Picking-Roboter in einem Schuhlager in Ibbenbüren. Aufgrund der positiven Erfahrungen mit diesen Robotern entschied man sich für die Ausweitung dieser Technologie und bestellte eine zusätzliche Flotte von 30 Robotern von Magazino. Später verkaufte Fiege seine Beteiligung an Magazino an die Jungheinrich AG. Der Schritt markierte das Ende der direkten finanziellen Beteiligung von Fiege an Magazino.
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