FMCG-Logistik: Smarte Mehrweg-Transportbox kommt gut an

Laut der Standardisierungsorganisation GS1 Germany wächst der Anwenderkreis für die neue SMART-Box. Barcodes, RFID und Datamatrix sorgen für leichte Identifizierbarkeit in Handelsprozessen.

Die SMART-Box ist bereits bei einigen Handels- und Konsumgüterunternehmen im Einsatz. (Foto: IPP)
Die SMART-Box ist bereits bei einigen Handels- und Konsumgüterunternehmen im Einsatz. (Foto: IPP)
Tobias Schweikl
(erschienen bei LOGISTIK HEUTE von Sandra Lehmann)

Die „SMART-Box“ der Standardisierungsorganisation GS1 Germany ist nach Unternehmensangaben die erste standardisierte und serialisierte Mehrweg-Transportbox der FMCG-Branche. Mit ihr sollen Prozesse der Handelslogistik umweltschonender, effizienter und kostengünstiger werden – unter anderem durch eine bessere Auslastung von Lkw. Dazu werden alle Boxen mithilfe eines Barcodes, RFID (Radio Frequency Identification) oder einer Datamatrix erfasst. Dadurch sei eine lückenlose Nachverfolgung und Identifizierung der Ladungsträger gewährleistet. Dies bilde die Grundvoraussetzung für einen effizienten Datenaustausch zwischen Industrie und Handel. Der Poolingdienstleister IPP ist nach Eigenangaben am SMART-Box Projekt von Anfang an beteiligt. Ingo Schimmelpfennig, Geschäftsführer Produktion & Logistik bei Procter & Gamble, sagt:

„Die SMART-Box ist langfristig unsere Lösung, um durch wesentlich bessere Lkw-Auslastung weiter CO2 zu vermeiden und teuer werdende Einwegkartonage zu ersetzen. Wir arbeiten daran, sie in Zukunft überall in der gesamten Lieferkette einzusetzen.“

Viele namhafte Unternehmen haben die Vorteile der GS1 SMART-Box der Organisation zufolge bereits erkannt. An den seit September 2021 auf dem Markt befindlichen Boxen beteiligen sich aktuell auf Herstellerseite neben Procter & Gamble auch Beiersdorf, Colgate-Palmolive, Cosnova, Henkel, Kao, L’Oréal und auf Handelsseite dm-drogerie markt, Rossmann, Budnikowski, Müller, Edeka, Postlogistics und dm Österreich.

„Wir bei dm haben uns für die SMART-Box entschieden, um nachhaltiger zu werden und insbesondere Verpackungsmaterial zu reduzieren, die Produktivität zu steigern – da der Aufwand im Handling mit den SMART-Boxen wesentlich geringer ist – und nicht zuletzt , um die Produkte schneller in unsere dm-Märkte liefern zu können. Bislang konnten wir in allen Bereichen bereits gute Fortschritte machen“, so Christian Bodi, als dm-Geschäftsführer verantwortlich für das Ressort Logistik und für 300 dm-Märkte in NRW.

„Aus unserer Sicht ist die GS1 SMART-Box gekommen, um zu bleiben. Sie ist so nachhaltig wie effizient. Ich kann allen Interessierten nur raten, sie sich jetzt genauer anzusehen, denn je früher man sich für deren Einsatz entscheidet, desto mehr profitiert man, besonders im FMCG Segment. Langfristig werden die Kosteneinsparungen sehr hoch sein.“ erklärt Stefan Herbergs, Geschäftsführer der IPP GmbH.

Merkmale der GS1 SMART-Box:

  • Ressourcenschonende Mehrweg-Transportverpackung (bis zu 60 Prozent weniger Karton)
  • Kunststoff-Boxen sind langlebiger und können zudem repariert werden
  • Stabilität der Logistikketten auch bei Rohstoff-Verknappung
  • Standardisierte Größen sorgen für optimale Frachtraumnutzung
  • Fazit Klimabilanz: Durchschnittlich bis zu 35 Prozent weniger CO2-Emissionen
  • Beschleunigung der Liefernetzwerke (länder- und unternehmensübergreifend)
  • Optimierung der Produktionszyklen und des Bestellwesens
  • Standardisierung der Transportbox vereinfacht das Handling und unterstützt automatisierte Prozesse im Warehouse
  • Track & Trace: Digitale und detaillierte Nachverfolgbarkeit der Ware (aktueller Standort, Tempo und Art der Bewegung der Waren werden getrackt)
  • Flexibilität auch für automatisierte Lagerhäuser (die Box lässt sich drehen, wenden und stapeln)
  • Volumenoptimierte Rückführung schafft optimale Auslastung der LKWs