Ford: 10-Gang-Automatik und Robust-Modelle

Neue Automatik im Transit soll für geschmeidigeres Fortkommen bei gemäßigtem Verbrauch sorgen und eignet sich für schwere Anwendungen. Neue Sondermodelle Active und Trail mit Differenzialsperre.

Back in black: Mit dem schwarzen Grill wie er auch die Pick-ups ziert, wartet Ford mit einem weiteren Sondermodell für Transit Custom und Transit auf. | Foto: Ford
Back in black: Mit dem schwarzen Grill wie er auch die Pick-ups ziert, wartet Ford mit einem weiteren Sondermodell für Transit Custom und Transit auf. | Foto: Ford
Johannes Reichel

Der Transporterhersteller Ford hat mit der Produktion von Ford Transit-Modellen mit 10-Gang-Automatikgetriebe begonnen. Es ist in Verbindung mit dem 2,0-Liter-EcoBlue-Dieselmotor mit 125 kW (170 PS) für die HDT-Varianten mit Heckantrieb (RWD) verfügbar (HDT = Heavy Duty Truck / Referenzgewicht über 2.380 Kilogramm). Das neue Getriebe soll durch eine Kombination aus Belastbarkeit, Kraftstoffeffizienz und Fahrkomfort überzeugen. Darüber hinaus ermögliche die neue Automatik, die eine Adaption aus dem Sportwagen Mustang und dem Pick-up F150 darstellt, hohe Anhängelasten von bis zu 2.800 Kilogramm. Für leichtere Ford Transit-Versionen mit Frontantrieb wird weiterhin auch ein 6-Gang-Automatikgetriebe angeboten.

Das 10-Gang-Automatikgetriebe soll lernfähig agieren und sich der jeweiligen Fahrsituation anpassen. Zugleich funktioniert es mit dem Start-Stopp-System. Außerdem sorgt es dafür, dass das Fahrzeug beim Anfahren aus dem Stand heraus sowie bei langsamen Geschwindigkeiten sanft und linear beschleunigt. "Die Fahrer eines Ford Transit HDT werden die reibungslose Kraftübertragung des neuen 10-Gang-Automatikgetriebes ebenso zu schätzen wissen wie seine Langlebigkeit und Effizienz", wirbt Hans Schep, General Manager, Commercial Vehicles, Ford of Europe.

Abwägung mit System: Viele Gänge versus Energieverlust

Bei der Optimierung der Getriebe-Architektur wurden die Vorteile von zusätzlichen Übersetzungsverhältnissen gegen Energieverluste bei häufigeren Gangwechseln abgewogen. Mittels dem patentieren Casting-Integrated Direct Action Solenoid (CIDAS) sollen die Kupplungsdruckgenauigkeit erhöht und die Schaltzeiten verringert werden. Das Drehmoment des Motors werde optimal auf die Straße gebracht, Fahrer müssten bei gleichem Leistungsergebnis weniger Gas geben. Ein ebenfalls patentiertes, niedrig-viskoses Getriebeöl soll zudem Reibungsverluste minimieren, so die Kraftstoffeffizienz verbessern und den Verschleiß der Getriebekomponenten verringern.

Die Belastbarkeit und Langlebigkeit des 10-Gang-Automatikgetriebes wurde auf einer Gesamtstrecke von mehr als sechs Millionen Kilometern getestet, darunter Tausende von Kilometern auf Offroad-Pisten. Das System ist für Kastenwagen, Fahrgestell oder Bus erhältlich, für HDT-Transit-Varianten (Heckantrieb) mit einem Fahrzeug-Gesamtgewicht von 3,5 bis 4,6 Tonnen. Bei einem zulässigen maximalen Gesamtgewicht des Zuges von 6.100 Kilogramm sind Anhängelasten von bis zu 2,8 Tonnen möglich, was Anwendungen als Fahrgestell für Wohnmobile, Kipper oder Pritschenwagen erschließe.
 

Tradition: Sportive Sondermodelle, jetzt in Robust-Look

Außerdem führt der Hersteller Robust-Varianten für Transit Custom sowie für den Transit ein. Die mehr Design-orientierte Active-Line für den Kompaktvan Transit und Tourneo Custom ist schon aus den Pkw der Marke bekannt und kombiniert SUV-entlehnte optische Akzente wie 17-Zoll-Alu-Räder, einen angedeuteten Unterfahrschutz, Radlaufverkleidungen, spezielle Spiegel sowie eine standardmäßige Dachreling. Den SUV-Look wird es im weiteren Verlauf auch für den City-Van Connect geben.

Für mehr Traktion sorgt eine neue mechanische Differenzialsperre. Das sogenannte mLSD wurde gemeinsam mit dem Spezialisten Quaifa entwickelt und soll auf matschigem oder rutschigem Untergrund mehr Vortrieb sicherstellen, indem es die Antriebskraft auf das Rad mit dem höheren Grip verteilt. Das leicht bauende System ist ebenfalls aus den Pkw bekannt und erprobt und soll keinen Einfluss auf den CO2-Ausstoß respektive Verbrauch haben.Mehr Traktion stellt dann der reguläre Allrad-Antrieb bereit, den es für den größeren Transit neben dem mLSD-System gibt und der nötigenfalls 50 Prozent der Antriebskraft auf die Vorderräder lenkt.

Für beide Baureihen Transit Custom und Transit erhältlich ist dann die beim Fronttriebler serienmäßig mit mLSD ausgestattete Variante Trail, die Vorteile bei Fahrten auf rauerem Untergrund bieten soll. Sie nimmt die Optik der US-Pick-ups mit schwarzem Grill und Ford-Logo auf und kombiniert zudem spezielle 16-Zoll-Alu-Felgen sowie Seiten- und Radlaufverkleidungen. Auch im Interieur sorgt der Trail für markante Akzente, etwa mit einer serienmäßigen und robusten Lederausstattung. Zudem sind eine Klimaanlage, beheizbare Windschutzscheibe, Lichtautomatik und elektrisch anklappbare Außenspiegel serienmäßig an Bord.