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Ford Transit Courier: Quadratisch, praktisch, elektrisch

Mit dem Nachfolger des City-Vans unterhalb des Connect trägt der Hersteller dem Bedarf an kompakten Lieferfahrzeugen Rechnung - und legt den Fokus in der PR auf den Stromer. Der kommt leider erst ab 2024. 

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Johannes Reichel

Ford hat den Nachfolger des City-Vans Transit Courier vorgestellt, der wie beim größeren Custom neben Diesel und Benziner auch als Elektrovariante auf den Markt kommt. Er rangiert im Portfolio unterhalb des VW-Caddy-Derivats Ford Tourneo Connect, der als Nutzfahrzeug "Connect" allerdings aktuell noch auf der alten Plattform basiert. Premiere des Fahrzeugs ist für den 18. April auf der Birmingham Motor Show avisiert, die Produktion soll im Ford-Otosan-Werk im rumänischen Craiova erfolgen. Wie beim Custom eher unter "ferner liefen" erwähnt wurden die Verbrennermodelle, ein 1,0-Liter-Ecoboost-Turbo-Benziner, den es zu 100 oder 125 PS Leistung geben wird sowie der 1,5-Liter-Turbodiesel mit 100 PS. Serie sind hier Sechsgang-Handschaltgetriebe, für den stärkeren Benziner ist eine 7-Gang-Doppelkupplung erhältlich. Leider nur für die Verbrenner gibt es auch den Kombi, der auf Mischnutzer im gewerblichen und privaten Bereich peilt. 

Die E-Version kommt erst später im Jahr 2024

Daneben der größte Wermutstropfen: Der komplett neu entwickelte und gestaltete Stromer mit technischer Verwandtschaft zur neuen Generation des Kompakt-SUV Ford Puma kommt wie beim Custom erst im späteren Verlauf, in diesem Falle des nächsten Jahres, während die konventionellen Pendants ab Sommer bestellbar sein sollen. Dafür verfügt er als drittes vollelektrisches Nutzfahrzeug der erfolgreichen Van-Sparte der US-Amerikaner mit einem neuen 100-kW-Elektromotor (290 Nm) über einen auch für städtische Anwendungen zukunftssicheren Antrieb.

Über Reichweite, Akkukapazitäten und weitere technische Details des vermutlich frontgetriebenen Fahrzeugs will der Hersteller zu einem späteren Zeitpunkt informieren, man kann aber mit etwa 300 Kilometern im WLTP rechnen. Klar ist jedenfalls, dass ein "One-Pedal-Drive"-Modus das Handling in der überwiegend zugedachten urbanen Anwendung erleichtern soll. Trotzdem schafft der E-Van auch auf der Autobahn 145 km/h Höchsttempo. Wie üblich gibt es drei Modi: Normal, Eco mit reduzierter Leistung und Klimafunktion sowie "Rutschig" mit spezieller ESP-Auslegung. 

Schnell bei Kräften: 100-kW-Lader für Zwischendurch

Für Energie sorgt ein 11-kW-AC-Lader sowie ein 100-kW-DC-Lader. Bei ersterem dauert das laden von 10 auf 100 Prozent 5,7 Stunde, mit letzterem soll der Van in 35 Minuten von zehn auf 80 Prozent geladen sein, in zehn Minuten fasst man 87 Kilometer Reichweite nach. Praktisch in Sachen Ladetechnik ist die „Plug and Charge“-Option, jedenfalls an kompatiblen Schnell-Ladestationen des sogenannten „Blue Oval Charge-Network“, das bis 2024 auf 500.000 Stationen wachsen soll: Bei Anschließen startet der Ladevorgang von selbst, auch die Abrechnung erfolgt automatisiert. 

Mehr Platz, aber auch mehr Länge

Das Fahrzeug bietet zwar mehr Platz als vorher, wuchs allerdings in der Länge auf stattliche 4,34 Meter. Die Ladebreite zwischen den hinteren Radkästen wächst aufgrund der neu konstruierten Hinterradaufhängung von 1.012 auf 1.220 Millimeter und ermöglicht so erstmals den Transport von zwei Euro-Paletten. Das Ladevolumen im LED-beleuchteten, wahlweise mit Alu-Schienen zur Ladungssicherung versehenen Frachtabteil wuchs von 2,3 auf 2,9 Kubikmeter, die Laderaumlänge um 18 Zentimeter auf nun 1,8 Meter, die Ladehöhe blieb mit 1,25 Meter fast identisch. In Verbindung mit der mittlerweile im Segment gängigen, hier neuen Durchlade in der Trennwand und dem umklappbaren Beifahrersitz lässt sie sich zusätzlich vergrößern, so dass nun auch bis zu 2,66 Meter Langgut geladen werden können. Vorteil des Stromers ist das vordere Staufach („Frunk“), das nochmal 44 Liter fasst. Der vollelektrisch angetriebene E-Transit Courier überzeugt darüber hinaus mit einer maximalen Zuladung von bis zu 700 Kilogramm. Anhänger dürfen beim Stromer bis zu 750 Kilogramm wiegen.

Die Diesel- und Benziner-Modelle haben standardmäßig eine maximale Nutzlast von 678 Kilogramm – sie kann auf Wunsch auf 845 Kilogramm erhöht werden. Anhänger dürfen bis zu 1.000 Kilogramm (Benziner) beziehungsweise bis zu 1.100 Kilogramm (Diesel) wiegen. Bei den Verbrenner-Kombis erweitert eine Gittertrennwand mit Klappmechanismus für mehr Flexibilität. Elektrisch oder konventionell soll der Wendekreis mit 10,4 Meter kompakt bleiben. 

Spart im Betrieb: Ein Drittel niedrigere Kosten im Stromer

Größtes Plus für die vollelektrische Variante könnten die auf ein Drittel niedriger taxierten Service- und Wartungskosten sein, die der Hersteller verspricht. Die Serviceintervalle für den Stromer stehen noch nicht fest, für die Verbrenner liegen sie bei den üblichen 30.000 Kilometer oder zwei Jahre. Hier wie dort steht das "Ford Pro Service-Netzwerk", mit mehr als 800 Stationen sowie einem wachsenden Angebot an „Mobile Service“-Werkstattfahrzeugen, von denen bis Mitte 2023 mehr als 200 Einheiten in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Norwegen und Spanien im Einsatz sein sollen. Sie arbeiten mit dem Ford Liive-Center zusammen, was vernetzte Wartungs- und Reparaturplanung ermöglichen soll, und können mehr als 75 Prozent der typischen Reparaturaufgaben direkt vor Ort beim Kunden erledigen, verspricht der Anbieter. Dazu zählen etwa der Ersatz von Verschleißteilen wie Reifen und Bremsbelägen, zudem die Wartung von Fremdfabrikaten mit Originalersatzteilen.

Üppige Serienausstattung, Office-Paket Option

Zur Serienausstattung im Interieur gehört der Schalthebel an der Lenksäule, der Starterknopf und die elektronische Handbremse, was zudem Platz spart. Als Instrument fungiert eine 12-Zoll-Digitalanzeige, daneben ebenfalls 12 Zoll großes, quer eingebautes Infotainment SYNC4 mit Touchscreen, für das es im Abo eine vernetzte Navigation gibt, mit Infos zur Verkehrslage, zur Parksituation am Zielort sowie zu Ladeoptionen und lokalen Gefahrsituationen. Die drahtlose Anbindung von Smartphones über Android Auto und Apple CarPlay zählt ebenfalls zur Serie.

An den größeren Modellen orientiert sich das „Office Paket“ mit einer zusammenklappbaren Arbeitsfläche und spezieller Beleuchtung. Die neu gestaltete, geräumige Ablage in der Mittelkonsole lässt sich individuell konfigurieren und passt für elektronische Geräte ebenso wie für Klemmbretter. Außen zählen LED-Leuchten zum Standard. 

Fahrerassistenz wie bei den Pkw

Bei der Fahrer-Assistenz orientiert sich der E-Transit Courier ebenfalls an den großen Geschwistern - und am Pkw-Baukasten. Das Portfolio reicht von Fernlicht-Assistent, Geschwindigkeitsregelanlage und Müdigkeitswarner über Einparkhilfen vorne und hinten, Berganfahr-Assistent und Intelligentem Geschwindigkeitsbegrenzer bis hin zu Fahrspur-Assistent, Pre-Collision-Assist und Rückfahrkamera. Auch Verkehrsschild-Erkennungssystem und die Falschfahrer-Warner sind serienmäßig. Im Paket gibt es dann die adaptive Geschwindigkeitsregelanlage mit Fahrspur-Pilot und Stop & Go, Toter-Winkel-Assistent mit Cross-Traffic-Alert, Gegenverkehrs-Kollisionswarner und Rückfahr-Brems-Assistent.

Konnektivität in Serie

Jeder E-Transit Courier ist ab Werk mit dem FordPass Connect-Modem ausgestattet, das bei Aktivierung mittels „Always On“-Konnektivität mit dem digitalen Ford Pro-Ökosystem verbunden ist und auch drahtlose Software-Updates über die Ford Power-Up-Funktion ermöglicht. Wie bei den anderen Modellen können Fuhrparkbetreiber mit mindestens fünf Fahrzeugen auch für ein Jahr kostenfrei auf Ford Pro E-Telematics zugreifen, mit Echtzeitdaten des Fahrzeugs. Die sollen den Wechsel zur Elektromobilität auch für Neueinsteiger einfacher gestalten, etwa mit Infos zum aktuellen Ladestatus, der Reichweite sowie individuell einstellbare Restreichweiten-Warnmeldungen. 

Der Van schlägt Alarm

Die Software-Angebote umfassen zudem Unfall-, Einbruch- und Sicherheits-Warnsysteme. Dazu zählen Bewegungsmelder für den Laderaum und perimetrische Alarmsysteme, die auf ein unbefugtes Öffnen der Türen oder der vorderen Haube reagieren. Doppelte Verriegelungen für die Türen sorgen dafür, dass diese auch durch eine eingeschlagene Scheibe nicht geöffnet werden können. Um den Schutz vor Einbruch und Diebstahl ohne den zusätzlichen Zeit- und Kostenaufwand für Nachrüstlösungen zu verbessern, kooperiert Ford mit den Sicherheitsspezialisten von TVL.

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