Framo: Brennstoffzellen-Truck noch in diesem Jahr

Bereits 2021 soll der Prototyp eines Fuel-Cell-Trucks aus Thüringen anrollen. Wann und wo der 26-Tonnen-Lkw in der Praxis eingesetzt werden könnte, ist aber noch unklar.

Noch in diesem Jahr will Framo einen ersten Prototypen seines eTruck mit Wasserstoffantrieb vorstellen. (Quelle: Framo)
Noch in diesem Jahr will Framo einen ersten Prototypen seines eTruck mit Wasserstoffantrieb vorstellen. (Quelle: Framo)
Johannes Reichel
(erschienen bei Transport von Christine Harttmann)

Der Thüringer E-Lkw-Umrüster Framo hat noch für dieses Jahr 2021 seinen ersten Elektro-Lkw mit Wasserstoffantrieb angekündigt. Das Thüringische Unternehmen, das auf den Umbau von Lkw spezialisiert ist, verspricht sich von diesem Schritt einen technischen Vorsprung in Sachen Zukunftsmobilität. Jahrelang habe der Mittelständler geforscht, entwickelt und gearbeitet, „jetzt sind wir so weit“, stellt Ralf Binnenbruck fest, der CTO der Framo.

„Das spezialisierte Know-How unserer Mitarbeiter und die Kontinuität in der Entwicklungsarbeit unserer Ingenieure, machen diese Ergebnisse möglich.“

Als Umrüstfirma hat sich Framo schon länger auf E-Mobilität im Bereich des Schwerlastverkehrs fokussiert und setzt dabei auf kleine Serien. Das Portfolio umfasst kommunale Abfallsammel-Lkw, elektrisch angetriebene Betonmischer sowie eTruck mit Kühlaggregat im Bereich von 7,5 bis 60 Tonnen. Zu den Kunden zählen unter anderem die Supermarktkette Aldi, das Bahn-Logistikunternehmen DB Schenker sowie Kommunen.

Die Elektromobilität im Schwerlastverkehr habe ihre Stärken jedoch auf der Kurz- und Mitteldistanz, teilt Framo mit. Mit der neuen Generation von Wasserstroff-Trucks wolle man nun auf der Langstrecke ein Angebot machen. Hier gelte die Wasserstofftechnologie in Form einer Brennstoffzelle als Zukunft der Mobilität. Sie spart deutlich an Gewicht, der Lkw gewinnt so Ladungskapazität. Gleichzeitig wächst die Reichweite der Trucks.Serhat Yilmaz, als Mitglied der Geschäftsführung für Marketing, Business Development, Investor Relations und Vertrieb zuständig, ist überzeugt, dass der Markt riesig ist.

„Wir bieten eine 100 Prozent emissionsfreie Mobilität für den Transport von Gütern. Die wird ein zentraler Baustein der Energiewende sein müssen und Teil eines nachhaltigen Wirtschaftssystems", glaubt Yilmaz.

Der Prototyp, der noch in diesem Jahr vorgestellt werden soll, ist ein 26-Tonner, dessen Grundaufbau nach dem Framo-Prinzip mit modularen Erweiterungen für zahlreiche Nischen spezialisiert werden kann. Mit mehreren großen Partnern führt das Unternehmen laut eigenen Angaben Gespräche über eine engere Zusammenarbeit.

„Unser Know-How in der Umrüstung mit der Serienstärke eines großen Konzerns zu verbinden, das kann für beide Seiten Sinn machen“, erklärt Serhat Yilmaz.