Fraunhofer IML, Mercedes und Rhenus erforschen Akku-Kreisläufe

Neues Projekt InnoLogBat forscht zu nachhaltigeren Akkus in der E-Mobilität und wie sich eine Kreislaufwirtschaft umsetzen lässt. Auch Logistiker Rhenus und Remondis beteiligt.

Mehr Nachhaltigkeit im Akku, dafür forscht ein Konsortium unter Führung des Fraunhofer IML und unter Beteiligung von Hersteller Mercedes-Benz sowie die Logistiker Rhenus und Remondis. | Foto: Daimler
Mehr Nachhaltigkeit im Akku, dafür forscht ein Konsortium unter Führung des Fraunhofer IML und unter Beteiligung von Hersteller Mercedes-Benz sowie die Logistiker Rhenus und Remondis. | Foto: Daimler
Redaktion (allg.)
(erschienen bei VISION mobility von Johannes Reichel)

Mit dem "Innovationslabor für Batterie-Logistik in der E-Mobilität" (InnoLogBat) forschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik IML gemeinsam mit der Universität Leipzig, der Remondis Industrie Service GmbH & Co. KG, der Rhenus Automotive SE sowie der Mercedes-Benz Energy GmbH zur umweltschonenden Verwendung von Batterien in einer Kreislaufwirtschaft. Leitende Fragestellungen sind etwa:

  • Was passiert mit den Batterien für elektrisch angetriebene Fahrzeuge, wenn sie fast leer sind oder wenn es zu Unfällen kommt?
  • Wie können die Batterien wiederverwendet oder die einzelnen Teile recycelt werden?
  • Welche Vorgaben müssen für eine umweltschonende Lagerung und Transporte erfüllt sein?

Das neue Forschungsprojekt will die Beziehungen zwischen Produzenten und Zulieferern der Automobilindustrie nicht mehr nur mit Blick auf die Produktionsprozesse und das Endprodukt, sondern auf den gesamten Kreislauf betrachten. In der sogenannten Kreislaufwirtschaft werden die genutzten Rohstoffe sowohl abfall- als auch emissionsfrei so lange wie möglich verwendet.

"Die Kreislaufwirtschaft kann einen großen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Allerdings stellt die Knappheit von technologisch spezifischen Rohstoffen in Batterien eine besondere Anforderung an sie dar. Im Rahmen des Projekts legen wir deshalb einen besonderen Fokus auf die Rückführung sowie das Recycling alter und defekter Batterien", erklärt Arkadius Schier, Leiter des Innovationslabors und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer IML.

Das Institut fungiert im Projekt als Konsortialführer und ist unter anderem zuständig für den Aufbau und Betrieb des Innovationslabors. Außerdem unterstützen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit ihrer Expertise in den Bereichen Kreislaufwirtschaft und Gefahrguttransport die Industriepartner bei Technologieentwicklungen. Der Fokus der technologischen Entwicklungen liegt auf der Sicherheit bei der Lagerung, dem Handling, dem Transport und der Wiederverwendung der Batterien. So ließen sich alte Batterien etwa in Kraftwerken oder Robotern in der Logistik zur Stromspeicherung einsetzen, skizziert man. Neben neuen Technologien wollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Innovationslabors zudem Ansätze zu recyclinggerechten Produktdesigns sowie neuen Geschäftsmodellen und Logistikkonzepten entwickeln. Das Projekt läuft bis September 2024 und wird mit rund 4,3 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.