Für Dieselstapler: Linde Material Handling gibt Biokraftstoff frei

Betreiber von Dieselstaplern des Herstellers Linde Material Handling können ihre Treibhausgasemissionen künftig mit alternativem Diesel aus hydriertem Pflanzenöl (HVO) reduzieren.

Durch den Einsatz von hydriertem Pflanzenöl (HVO) können Flottenbetreiber die CO2-Emissionen ihrer Linde-Stapler um bis zu 90 Prozent reduzieren. | Bild: Linde MH
Durch den Einsatz von hydriertem Pflanzenöl (HVO) können Flottenbetreiber die CO2-Emissionen ihrer Linde-Stapler um bis zu 90 Prozent reduzieren. | Bild: Linde MH
Tobias Schweikl

Dieselstapler von Linde Material Handling können nun auch mit Kraftstoff aus hydriertem Pflanzenöl (HVO) betankt werden. Der Staplerhersteller hat den Biokraftstoff sowohl für die aktuellen als auch für etliche Vorgängerbaureihen im Traglastbereich von 1,4 bis 18 Tonnen freigegeben.

„Alle Kunden, denen es kurzfristig nicht möglich ist, auf Elektrostapler zu wechseln, können mit HVO ihre CO2-Bilanz verbessern“, so Frank Bergmann, Senior Product Manager Gegengewichtstapler bei Linde MH.

Der fossilfreie Treibstoff reduziere laut Linde MH die CO2-Emissionen um bis zu 90 Prozent und sorge außerdem für zusätzliche Motorleistung. Zudem verbrenne er sauberer, benötige keine Anpassungen der Tankinfrastruktur und könne mit normalem Diesel gemischt werden. Dafür seien die Kosten pro Liter HVO-Diesel etwas höher als bei Standarddiesel.

„Durch die Freigabe dieses Kraftstoffs für die Motoren unserer Dieselstapler geben wir unseren Kunden die Chance, den CO2-Fußabdruck ihrer Dieselstapler massiv zu senken, ohne dass sie dafür einen einzigen Cent in zusätzliche Infrastruktur zu investieren brauchen“, so Bergmann weiter.

HVO-Diesel besteht aus erneuerbaren Rohstoffen und setzt kein neues Kohlendioxid in die Atmosphäre frei. Er wird durch Wasserstoffbehandlung aus verschiedenen Pflanzenölen, tierischen Fetten sowie Abfällen und Reststoffen gewonnen, wie etwa gebrauchten Speiseölen und Fetten aus Restaurants und der Lebensmittelindustrie. Seine chemische Struktur sei fast identisch mit der von herkömmlichem Diesel und könne diesen daher vollständig ersetzen.

Neben der Reduktion der CO2-Emissionen um bis zu 90 Prozent im Vergleich zu herkömmlichem Diesel sänken laut Linde MH auch die lokalen Emissionen wie Feinstaub, Stickoxid (NOX), Kohlenwasserstoff (HC) oder Kohlenmonoxid (CO). Hinzu komme eine höhere Zündwilligkeit (Cetanzahl) des HVO-Diesels, wodurch eine effiziente und saubere Verbrennung erreicht und die Rußbildung in Motoren und Auspuffanlagen reduziert werde. Die hohe Leistung selbst bei niedrigen Temperaturen bis –22 Grad° Celsius eröffne eine große Bandbreite an Einsatzfeldern. HVO könne flexibel beigemischt werden und erfordert keine Hardware-Anpassungen am Stapler.