Futuricum/Conti/DPD: Elektrischer Verteiler schafft 1.099 Kilometer

Mit mehr als 1.000 Kilometen schafft der E-Lastwagen eine offizielle Bestmarke für Nutzfahrzeuge, mit einem Truck, der seit einem halben Jahr im Pendeleinsatz zwischen Depot und Verteilzentrum läuft.

Läuft lange: Der Futuricum-E-Truck schaffte am Ende fast 1.100 Kilometer ohne Zwischenladung auf dem Contidrom-Oval. | Foto: Conti
Läuft lange: Der Futuricum-E-Truck schaffte am Ende fast 1.100 Kilometer ohne Zwischenladung auf dem Contidrom-Oval. | Foto: Conti
Redaktion (allg.)
(erschienen bei VISION mobility von Johannes Reichel)

Der schweizer Elektro-Lkw-Hersteller Futuricum, der KEP-Logistikdienstleister DPD und der Reifenhersteller Continental haben sich mit 1.099 Kilometern den offiziellen Guiness World Records-Titel für die längste gefahrene Strecke mit einem Elektrolastwagen ohne Zwischenladung gesichert. Für den Rekord nutzten die Partner einen E-Lkw, der bereits seit einem halben Jahr im Lieferverkehr eingesetzt wird und wollten so unter Beweis stellen, dass nachhaltige, energie- und kosteneffiziente Elektromobilität in der Transportbranche bereits heute Realität auf den Straßen Europas sei, wie man wirbt. 

„Für DPD Schweiz haben wir einen Volvo FH auf einen E-Antrieb umgerüstet. Nun hat der 19-Tonner über 680 PS und mit einer Kapazität von 680 Kilowattstunden die größte Lkw-Batterie Europas an Bord“, erklärt Adrian Melliger, Geschäftsführer der Designwerk Products AG, dem Unternehmen hinter der Marke Futuricum.

Zudem entschieden sich die drei Partner für die auf besonders niedrigen Rollwiderstand ausgelegten Conti-Reifen vom Typ EfficientPro. Durch den Aufschwung der Elektromobilität sei die Bedeutung von besonders rollwiderstandsoptimierten Reifen immer stärker in den Fokus gerückt, meint Hinnerk Kaiser, Leiter der Reifenentwicklung Bus- und Lkw-Reifen bei Continental. Hohe Laufleistung und niedriger Rollwiderstand seien wesentlichen Eigenschaften zum wirtschaftlichen Betrieb von elektrisch angetriebenen Nutzfahrzeugen. Der Pneu ist kein Konzept, sondern ein bewährtes Modell, das speziell für Langstreckentransporte entwickelt wurde.

23 Stunden und 392 Runden für 1.099 Kilometer

Die besten Bedingungen fanden die Partner in der Nähe von Hannover auf dem Hochgeschwindigkeitsoval des Contidrom, der hauseigenen Teststreck, die ein 2,8 Kilometer langes Oval bildet. Insgesamt absolvierten zwei Fahrer in Schichten von je 4,5 Stunden insgesamt 392 Runden mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 50 km/h, was einem realistischen Durchschnittswert im alltäglichen Einsatz entspricht. Die Wetterbedingungen waren bei Beginn 14 Grad Außentemperatur und nur rund 23 Grad Bodentemperatur nicht ideal. Zusätzlich blies der Wind mit durchschnittlich 18 km/h und Böen mit bis zu 40 km/h. Dennoch war nach knapp 23 Stunden der offizielle Titel "längste gefahrene Strecke mit einem Elektrolastwagen ohne Zwischenladung" mit 1.099 gefahrenen Kilometer erreicht.

Leistungsfähigkeit offiziell dokumentiert

Mit dem Rekord wollte man ein "Zeichen für eine Zukunft mit nachhaltigen Antrieben im Lieferverkehr" setzen und die Alltagstauglichkeit heutiger Technologien demonstrieren, erklären die Beteiligten. Die täglich rund 300 Kilometer Jahr zwischen dem Depot in Möhlin bei Basel zum Verteilzentrum nach Buchs Zürich schaffe der E-Truck da ohne Probleme, berichtet Marc Frank, Strategy & Innovation Director bei DPD Schweiz.