Gabelstapler: Kion investiert in China

Der Intralogistik- und Flurförderzeugkonzern Kion baut in China ein neues Werk für Gegengewichtsstapler. Dort sollen Flurförderzeuge der Kion-Marken Linde Material Handling und Baoli hergestellt werden.

Spatenstich für das neue Kion-Werk im chinesischen Jinan. (Foto: Kion)
Spatenstich für das neue Kion-Werk im chinesischen Jinan. (Foto: Kion)
Tobias Schweikl
(erschienen bei LOGISTIK HEUTE von Therese Meitinger)

Die Kion Group mit Hauptsitz in Frankfurt am Main baut ihr Geschäft in China weiter aus. So hat der Konzern einer Mitteilung vom 17. August zufolge mit der Errichtung eines zusätzlichen Werkes für Gegengewichtsstapler in Jinan (Provinz Shandong) begonnen. Damit will der international agierende Logistik-Ausrüster auf dem chinesischen Material-Handling-Markt sein Produktportfolio für Flurförderzeuge erweitern. Das erwartete Investitionsvolumen für das Projekt liege bei rund 100 Millionen Euro, gab der Anbieter an.

„China hat sich in der Corona-Krise zügig erholt, ist nach wie vor einer der am schnellsten wachsenden Märkte weltweit und spielt in unserer Strategie eine entsprechende Schlüsselrolle“, sagte Gordon Riske, Vorstandsvorsitzender der Kion Group, der an der feierlichen Zeremonie zum Baubeginn in Jinan per Videokonferenz teilnahm.

Die Volkswirtschaft in China mache laut der „World Industrial Truck Statistic“ (WITS) bereits rund 30 Prozent des Weltmarktes für Flurförderzeuge aus, betonte er. Und die Tendenz sei nach Einschätzungen von Kion steigend.

Von der E-Mobilität profitieren

Mit dem neuen Werk will der Konzern nach Eigenangaben auch sein Produktportfolio deutlich erweitern, um Wachstumschancen im Value-Segment zu nutzen und stärker von der fortschreitenden Elektrifizierung der Flurförderzeuge in China zu profitieren. Dafür hat Kion eine neue Gesellschaft gegründet. Das Unternehmen hält Kion zufolge an ihr einen Anteil von 95 Prozent, Weichai Power, Anker-Investor der Kion Group, hält einen Anteil von 5 Prozent. Mit der Beteiligung von Weichai Power, die ebenfalls in der Shandong-Provinz ihren Hauptsitz hat und Antriebsmaschinen, Nutzfahrzeuge sowie Kfz-Elektronik fertigt, will Kion eine starke lokale Verankerung in der Region bewirken.

„Wir sind überzeugt, mit unserem künftigen hochautomatisierten Werk, dem neuen angeschlossenen ,Kion Value Competence Center' und der Ausweitung unseres Vertriebs- und Servicenetzwerks wichtige Voraussetzungen schaffen zu können, um die Kunden unserer Marken Linde Material Handling und Baoli auf dem dynamischen chinesischen Markt sowie die weltweite Nachfrage im Value-Segment noch besser als bisher zu bedienen“, ergänzte CP Quek, Mitglied des Vorstands der KION GROUP AG und Chief Asia Pacific & Americas Officer.

Das neue Werk soll im Jahr 2022 seinen Betrieb aufnehmen. Auf einem Areal von fast 223.000 Quadratmetern errichtet der Konzern nach Eigenangaben neben einem modernen Produktionswerk, in dem Flurförderzeuge der Kion-Marken Linde Material Handling und Baoli hergestellt werden, auch ein Forschungs- und Entwicklungszentrum, ein Trainingscenter sowie einen Verwaltungsbereich.