Geodis und Delta Drone starten "Countbot" für Lagerinventur

Drohnengestützte Lösung für vollautomatisierte Lagerbestandsführung ermöglicht Lagerinventur in Echtzeit, ohne zusätzliches Equipment. Die Inventurzeit verkürzt sich dramatisch.

Hoch hinaus, ohne Risiko: Geodis hat mit dem Drohnenspezialisten Delta Drones eine Lösung für die automatisierte Lagerinventur entwickelt. | Foto: Geodis
Hoch hinaus, ohne Risiko: Geodis hat mit dem Drohnenspezialisten Delta Drones eine Lösung für die automatisierte Lagerinventur entwickelt. | Foto: Geodis
Johannes Reichel

Der Logistikdienstleister Geodis hat gemeinsam mit dem Spezialisten für gewerblich genutzte Zivildrohnen Delta Drone eine Lösung für die automatisierte Lagerinventur entwickelt. Der sogenannte „Geodis Countbot“ sei das Ergebnis einer über dreijährigen Forschungs- und Entwicklungsperiode mit zahlreichen Tests. Die Lösung ermöglicht eine vollautomatisierte Bestandsführung ohne zusätzliches stationäres Equipment im Lager. Sie soll ein Höchstmaß an Sicherheit für Menschen und Sachwerte garantieren.

„Lagerinventur ist zeitaufwändig. Die damit verbundenen Arbeiten im Lager können für die Mitarbeiter zudem gefährlich sein, die Betriebsabläufe stören und das Anmieten von Hebebühnen erforderlich machen", argumentiert Romain Cauvet, Global Engineering Director, Supply Chain Optimization, Geodis.

Drei Stunden statt zwei Tage

Mit dem Countbot könne die Lagerbestandsführung schnell, automatisch und sicher durchgeführt werden. Die ersten Aufträge in Echtzeit seien in einem 10.000 m² großen Lager ausgeführt worden. Hierbei lag die geschätzte Inventurzeit bei unter drei Stunden anstelle von 1-2 Tagen, die zuvor benötigt wurden. Die patentierte Lösung kombiniert einen Roboter, einen bis zu 10 Meter hohen Teleskopmast und eine Drohne, die die Stabilität und damit die Qualität der gesammelten Bilder gewährleistet. Am Teleskopmast sind 16 hochauflösende Kameras positioniert.

Automatisch durch die Gänge

Das Gerät bewegt sich automatisch durch die Gänge und folgt den zuvor im Speicher des Roboters eingegebenen Routen, die im Rahmen einer vollständigen Standortkartierung angelegt wurden, skizziert der Anbieter weiter. Während der Roboter sich bewegt, nehmen die Kameras die Paletten-Barcodes auf und erkennen gegebenenfalls Abweichungen. Alle Daten werden anschließend an das WMS (Warehouse Management System) gemeldet.

Aus operativer und kommerzieller Sicht planen die Partner, die Lösung schrittweise in verschiedenen Lagern weltweit einzusetzen, unabhängig davon, ob es sich um eigene Lager handelt. Der Vertrieb der Systeme in Europa werde vom neuen Referenzaktionär von Delta Drone, Ott Ventures, unterstützt. Die Vermarktung soll auch von einem bereits bestehenden Netzwerk profitieren, das über fünf Millionen Quadratmeter Fläche in Lagerhäusern und Gewerbegebieten umfasst, vor allem in der Tschechischen Republik, Deutschland, den Niederlanden und in Russland.

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