Hafen Rostock: Pilotanlage für Wasserstoffproduktion geplant

Im Überseehafen der Hansestadt soll eine Versuchsanlage für die Wasserstofferzeugung und -veredlung und ein "Energiehafen" entstehen. Schifffahrt neben Flugzeugen plausibelste H2-Anwendungen.

Im Hafen von Rostock soll eine Versuchsanlage für die Wasserstofferzeugung und -veredlung gebaut werden. Foto: Hafen Rostock
Im Hafen von Rostock soll eine Versuchsanlage für die Wasserstofferzeugung und -veredlung gebaut werden. Foto: Hafen Rostock
Johannes Reichel
(erschienen bei Transport von Daniela Kohnen)

Die Hafengesellschaft Rostock hat Pläne für die Errichtung einer Wasserstoffproduktion auf ihrem Areal bekanntgegeben. Für die Erzeugung von „grünem Wasserstoff“ und einer darauf basierten Kraftstoffsynthese seien die im Port of Rostock vorhandenen Flächenkapazitäten, der bestehende Zugang zu elektrischer Energie aus Offshore-Windkraft sowie die vorhandenen Speicher im Großtanklager hervorragend geeignet, hieß es aus dem Unternehmen. Damit sei die geplante Errichtung der Versuchsanlage für die Wasserstofferzeugung und -veredlung für den Hafen Rostock und das Land Mecklenburg-Vorpommern eine große Chance. Denn die Anlage könne künftig einen wichtigen Beitrag für die angestrebte und notwendige CO2-Neutralität in der Schifffahrt leisten. Eine Verwendung der dabei freigesetzten Wärme im Überseehafen oder für das Fernwärmenetz der Stadtwerke sei für eine anzustrebende kommerzielle Nutzung von Vorteil, so die Hafengesellschaft.

Zudem gebe es im Hafen weitere Potenziale für die direkte Verwendung von Wasserstoff, zum Beispiel in der Düngemittelproduktion, an Tankstellen oder für eine Rückverstromung. Der Hafen Rostock begrüßt daher laut eigenen Angaben die Initiativen zur Etablierung des Hafens Rostock als Energiehafen. Die Schifffahrt sei neben dem Flugverkehr aus heutiger Sicht einer der Bereiche im Verkehrssektor, die nicht kurzfristig auf elektrische Antriebe umzustellen sind. Die fossilen Energieträger, aus denen derzeit noch maritime Kraftstoffe gewonnen werden, müsse kurz- bis mittelfristig auf „grüne“ Energieträger umgestellt werden. Wasserstoff sei bei dieser Umstellung unverzichtbar. 

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