Hamburg will Lastenrad-Logistik massiv forcieren

Konsortium erstellt „Studie zum Infrastrukturbedarf von Lastenrädern, insbesondere für deren Einsatz in der Letzte-Meile-Logistik“. Ziel: Zustellung von 25 Prozent der Pakete per Lastenrad bis 2025.

Mehr Lasten auf die Räder: Studienübergabe in Hamburg am Sitz der Wirtschaftsbehörde (v.l.n.r.) mit Lutz M. Birke (BWI), Arne Behrensen (cargobike.jetzt), Marieke Müller (BWI), Wolfgang Beecken (first mile). Im Hintergrund: Lastenrad der Hamburger Schmiede tricargo Lademeister. | Foto: Nicola Rübenberg/www.ruebenberg.de
Mehr Lasten auf die Räder: Studienübergabe in Hamburg am Sitz der Wirtschaftsbehörde (v.l.n.r.) mit Lutz M. Birke (BWI), Arne Behrensen (cargobike.jetzt), Marieke Müller (BWI), Wolfgang Beecken (first mile). Im Hintergrund: Lastenrad der Hamburger Schmiede tricargo Lademeister. | Foto: Nicola Rübenberg/www.ruebenberg.de
Johannes Reichel

Mit einer umfangreichen Studie als Basis will die Freie und Hansestadt Hamburg ihre Pionierrolle in Sachen Lastenradlogistik ausbauen und dem für 2025 angepeilten Ziel "25 Prozent der Pakete per Lastenrad" näher kommen. Lutz M. Birke, seit 2019 Amtsleiter „Hafen und Innovation“ in der Hamburger Behörde für Wirtschaft und Innovation, nahm jetzt gemeinsam mit Marieke Müller, Fachreferentin für Wissenschaft, Innovation und Nachhaltigkeit in der Logistik, die ersten Exemplare der 70-seitigen Studie entgegen.

Unter dem Titel „Infrastrukturbedarf von Lastenrädern insbesondere für deren Einsatz in der Letzte-Meile-Logistik“ wurde das Kompendium im Jahr 2021 unter der Regie der Verkehrswende-Agentur cargobike.jetzt von einem mehrköpfigen Projektteam erarbeitet. Allein der darin enthaltene „Maßnahmenkatalog und Leitfaden für ein modulares Lastenrad-Infrastrukturkonzept“ nimmt rund 20 Seiten ein.

Untersucht wurden insbesondere die Bereiche City (Jungfernstieg und angrenzende Straßenzüge), Ottensen (Ottensener Hauptstraße + nördliche und südliche Straßenzüge) sowie Harburg (nördlich und südlich der Marienstraße). Für diese Untersuchungsgebiete wurden u. a. Bedarfsberechnungen für Lastenrad- und Kfz-Ladezonen durchgeführt.

„Wenn das Ziel der Stadt, die CO2-Belastung durch Kurier-, Express- und Paketdienste bis zum Jahr 2030 um 40 Prozent gegenüber dem Jahr 2017 zu senken und zu diesem Zeitpunkt mindestens 25 Prozent der Sendungen mit alternativen Transportmitteln wie Lastenfahrrädern zuzustellen, erfolgreich umgesetzt werden soll, bedarf dies eines wesentlichen Ausbaus der Lastenradinfrastruktur", resümieren die Gutachterinnen und Gutachter.

Die Studie geht von einer stark erhöhten Anzahl von Lastenrädern in Hamburg für Ende 2025 aus, etwa 38.000 bis 51.000 Stück, davon ungefähr 30 Prozent in gewerblicher Nutzung, werden erwartet. Zu den Autorinnen und Autoren gehören:

  • Dr.-Ing. Tom Assmann | Institut für Logistik und Materialflusstechnik an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
  • Veit Badde | first mile
  • Wolfgang Beecken | first mile
  • Malte Kania | Institut für Logistik und Materialflusstechnik an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
  • Patrick Mayregger | Lehr- und Forschungsgebiet GuT am Fachzentrum Verkehr der Bergischen Universität Wuppertal
  • Eileen Niehaus | cargobike.jetzt
  • Martin Seißler | cargobike.jetzt