Hermes: Elektro-Sprinter geht in Einsatz

Bislang größtes E-Fahrzeug der Flotte mit 700 kg Nutzlast und 120 km Reichweite. Berliner Agentur: große Potenziale gewerblicher E-Mobilität.
Unter Strom: Neben Renault Kangoo Z.E., Vito E-Cell, Fiat Erdgas-Vans, E-Lastenrad und Fuso-Hybrid-Lkw setzt Hermes jetzt auch einen Elektro-Sprinter ein. | Foto: Hermes Europe GmbH
Unter Strom: Neben Renault Kangoo Z.E., Vito E-Cell, Fiat Erdgas-Vans, E-Lastenrad und Fuso-Hybrid-Lkw setzt Hermes jetzt auch einen Elektro-Sprinter ein. | Foto: Hermes Europe GmbH
Redaktion (allg.)

Ab Freitag, den 12. Juni, setzt Hermes im Rahmen des internationalen Schaufensters Elektromobilität Berlin-Brandenburg bei der Paketlieferung erstmalig einen elektrisch angetriebenen Sprinter ein. In Kooperation mit CTM Fahrzeugbau GmbH hat die Empro Elektromobilität GmbH den Fahrzeugausbau eigens für die Anforderungen von Hermes in der City Logistik entwickelt. Bei dem Prototypen handelt es sich um einen Elektro-Sprinter von German E-Cars. Eine 40 kWh-Lithium-Ionen-Batterie verhelfe ihm zu einer Reichweite von rund 120 Kilometern, heißt es seitens des Paketdienstes. Der Sprinter ist das bislang größte elektrisch getriebene Nutzfahrzeug in der Hermes-Flotte. Das Modell kann eine Nutzlast von rund 700 Kilogramm aufnehmen und verfügt über ein Ladevolumen von etwa 15 Kubikmetern. Hermes CEO Frank Rausch verwies auf die lange Tradition des Unternehmens bei der Erprobung alternativer Antriebe, die seit 25 Jahren eine zentrale Säule bei der zukunftsfähigen Ausrichtung der Firma sei. In London würden bereits seit 2014 alle Pakete 100 Prozent per Elektrofahrzeug zugestellt. Im Rahmen des "We do"-Programms habe man den CO2-Ausstoß pro zugestellter Sendung bereits um 43 Prozent reduziert. Hermes testet in Berlin und Hamburg herstellerunabhängig Elektrofahrzeuge verschiedener Hersteller. In London stellt Hermes bereits seit 2014 Pakete zu 100 Prozent elektrisch zu.

Gernot Lobenberg, Leiter der Berliner Agentur für Elektromobilität eMO, die das Berliner Schaufenster koordiniert, weist auf den hohen Stellenwert elektrischen Lieferverkehrs hin: „Während in der Debatte um Elektromobilität immer wieder auf die Anzahl der zugelassenen Privat-PKW geschaut wird, gibt es im Güterverkehr eine häufig unbeachtete, aber sehr positive Entwicklung.“ Gerade hier gebe es große Potentiale zur Emissionsminderung von Lärm, CO2 und Schadstoffen für eine lebenswerte Stadt, so Lobenberg. „Daher ist es besonders wichtig, dass Unternehmen wie Hermes mit gutem Beispiel voran gehen, und neue städtische Logistikkonzepte erproben. Wir hoffen, dass viele andere Händler und Dienstleister diesem Beispiel folgen werden.“

Als Projektpartner der KEP-Branche unterstützt Hermes mit dem Fahrzeug das Schaufenster Elektromobilität bei seinem Teilprojekt „Ressourceneffiziente Distributionslogistik für urbane Räume mit elektrisch angetriebenen Verteilfahrzeugen“, kurz DisLog genannt. Das Projekt zielt darauf ab, den Ausbau von elektrischer Mobilität in Ballungszentren zu fördern. Der Einsatz neuer Fahrzeugtechnik steht dabei genauso im Fokus wie die Entwicklung neuer Sammel- und Verteilkonzepte. Die alternative Zustellung an den PaketShop oder die Paketbox ist ebenfalls ein Teilaspekt des Projekts. (ha/jr)