Hermes übernimmt erste eSprinter

Einige Vorserienfahrzeuge waren schon bisher bei Hermes in Diensten, jetzt gehen die ersten 15 Serienmodelle vom Mercedes eSprinter offiziell in den Einsatz und ergänzen die eVito-Flotte.

(Mit) Die ersten ihrer Art: Mercedes-Benz Vans übergibt 15 eSprinter an Hermes Germany. Im Bild: Marco Schlüter, Chief Operations Officer Hermes Germany (links) und Olaf Lubenau, Leiter Key-Account Management Mercedes-Benz Vans Vertrieb im MBVD. | Foto: Daimler
(Mit) Die ersten ihrer Art: Mercedes-Benz Vans übergibt 15 eSprinter an Hermes Germany. Im Bild: Marco Schlüter, Chief Operations Officer Hermes Germany (links) und Olaf Lubenau, Leiter Key-Account Management Mercedes-Benz Vans Vertrieb im MBVD. | Foto: Daimler
Johannes Reichel

Der KEP-Dienstleister Hermes Germany hat in Hamburg die ersten 15 eSprinter von Mercedes-Benz übernommen, ein gutes Jahr nachdem die ersten eVito aus der Serienproduktion an Hermes Germany in Hamburg übergeben worden waren. Bisher liefen auch bereits erste Vorserienmodelle in Piloteinsätzen bei dem Paketlogistiker. Die im Rahmen eines Projekts vom BMVI geförderten Fahrzeuge sind stationiert am Standort des 2019 eröffneten Logistikcenters in Hamburg und vergrößern die batterieelektrisch angetriebene Flotte dort. Damit will der Paketdienstleister in der Hansestadt auf fast jeder fünften Tour elektrisch unterwegs sein.

Die Übergabe ist Teil der strategischen Partnerschaft zwischen Mercedes-Benz Vans und Hermes, die seit 2017 besteht und laut Hersteller über die Entwicklung und den Betrieb von batterieelektrisch angetriebenen Fahrzeugen hinausgeht. So habe die Kooperation auch die gemeinsame Erarbeitung eines Konzepts für eine effiziente Ladeinfrastruktur in den Logistikzentren von Hermes und von IT-Diensten zur optimalen Steuerung der Elektroflotte sowie deren Einbindung in die täglichen Betriebsabläufe umfasst. Im Hamburger Logistikcenter sind derzeit 42 Ladestationen vorhanden. Für den Aufbau dieses "Ökosystems rund um die Elektro-Transporter" seien umfangreiche Erprobungsfahrten notwendig gewesen. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse habe man dann in den weiteren Ausbau des elektrischen Zustell-Netzwerkes einfließen lassen können, erklärt der Van-Hersteller.

Auch an anderen Standorten will Hermes elektrifizieren

Marco Schlüter, Chief Operations Officer von Hermes Germany kündigte an, man werde noch 2020 auch in anderen Regionen Deutschlands elektrisch betriebene Transporter auf die Straßen bringen. Die Fahrzeuge werden exklusiv über die Hersteller-Bank über einen Zeitraum von 36 Monaten inklusive Komplettservice-Paket geleast. Dieser beinhaltet alle Reparaturen und Wartungsumfänge inklusive Verschleißteile und vorbeugende Instandsetzung und ermöglicht mit dem Mercedes-Benz Vertriebs- und Servicenetz einen Rund-um-die-Uhr-Service.

Auf Nummer sicher: Größere Akku-Kapazität und DC-Lader verbaut

Die für Hermes gelieferten eSprinter werden in Düsseldorf produziert und stellen eine Standardkonfiguration als Kastenwagen mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 3.500 Kilogramm in Hochdachausführung dar. Der Elektroantrieb treibt die Vorderräder an und leistet 85 kW mit einem Drehmoment von bis zu 300 Newtonmeter. In diesem Fall kommt die größere Batteriekapazität von nutzbaren 47 kWh (installiert 55 kWh) zum Einsatz, was für eine Reichweite von 168 km genügen soll, bei einer Nutzlast von 891 Kilogramm. Für Flexibilität sorgt auch die DC-Schnellladefunktion, dank der die Batterie innerhalb von ca. 25 Minuten von 10 Prozent auf 80 Prozent nachgeladen werden kann. Das Ladevolumen von 11 m³ des auf der Basis des konventionellen Frontantriebsmodells realisierten eSprinter ist uneingeschränkt nutzbar, die Akkus sind unterflur platziert.

Gefördertes Projekt im Rahmen von ZUKUNFT.DE

Wesentliche Unterstützung erfährt die Zusammenarbeit von Mercedes-Benz und Hermes durch ZUKUNFT.DE („Zustellverkehre kundenfreundlich, nachhaltig, flexibel und transparent. Durch Emissionsfreiheit“), ein unter der Leitung Hamburgs (Projektleitstelle hySOLUTIONS) über die drei Bundesländer Baden-Württemberg, Hamburg und Hessen umgesetztes Vorhaben zur Elektrifizierung der Paketauslieferung auf der sogenannten „letzten Meile“. Dieses Projekt wird durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert.