Hermes übernimmt erste eVito und eSprinter

Die 2017 gestartete Kooperation zwischen Mercedes-Benz Vans und Hermes nimmt Fahrt auf mit der Übergabe der ersten E-Vans. Auch bei Ladeinfrastruktur und E-Flotten-Telematik will man zusammenarbeiten.

Spannender Handschlag: Klaus Maier, Leiter Vertrieb und Marketing MB Vans und Olaf Schabirosky, CEO von Hermes Germany bei der Übergabe der ersten eVito aus Serienproduktion anlässlich der Eröffnung des Logistikcenters in Hamburg. | Foto: Daimler
Spannender Handschlag: Klaus Maier, Leiter Vertrieb und Marketing MB Vans und Olaf Schabirosky, CEO von Hermes Germany bei der Übergabe der ersten eVito aus Serienproduktion anlässlich der Eröffnung des Logistikcenters in Hamburg. | Foto: Daimler
Johannes Reichel

Im Rahmen der Eröffnung des neuen Hermes Logistikcenters in Hamburg wurden jetzt die ersten 20 Mercedes-Benz eVito aus der Serienproduktion sowie die ersten acht eSprinter Pilotfahrzeuge an Hermes Germany übergeben. Die Kompakt-Transporter ergänzen die bereits in den Pilotstädten Stuttgart und Hamburg verfügbaren Pilotfahrzeuge bei der Auslieferung auf der letzten Meile im urbanen Umfeld. Die Transporter bilden den im Straßenbild sichtbaren Teil einer strategischen Partnerschaft zwischen Mercedes-Benz Vans und Hermes Deutschland zur Entwicklung von Technologien und Dienstleistungen rund um die Fahrzeugflotte. Die Fahrzeuge werden über die Mercedes-Benz Bank über einen Zeitraum von 36 Monaten inklusive Service geleast. Insgesamt will der KEP-Logistiker sukzessive 1.500 Mercedes-Benz Elektrotransporter für die Paketzustellung einsetzen. Eine entsprechende Kooperation hatte man im Mai 2017 bekanntgegeben. Langfristig ist es das Ziel, bis 2025 die 80 größten deutschen Innenstädte emissionsfrei zu beliefern.

Die Zusammenarbeit soll über den Betrieb von batterieelektrisch angetriebenen Fahrzeugen hinaus auch ein gemeinsames Konzepts für Ladeinfrastruktur in den Logistikzentren und von IT-Diensten zur Steuerung der Elektroflotte umfassen.

„Es freut uns sehr, dass wir hier in Hamburg – unserem Heimathafen und Firmensitz – den ersten flächendeckenden Einsatz der E-Transporter testen können. Deshalb soll auch die Hamburger Innenstadt die erste sein, in der wir ab Frühjahr komplett CO2-frei zustellen. Im Umkreis von zwei Kilometern rund um das Rathaus kommen die emissionsfreien Elektro-Transporter zum Einsatz", berichtete Hermes-Germany-CEO Olaf Schabirosky.

Für den urbanen Einsatz in der KEP-Logistik soll die Minimalreichweite des eVito, die der Hersteller bei ungünstigen Bedingungen mit 100 km, im Normalbetrieb mit 150 Kilometer angibt, genügen. Aufgeladen werden sollen die Fahrzeuge dann im Depot, binnen sechs Stunden seien die 41kWh-Lithium-Ionen-Speicher wieder mit Energie befüllt. Während der eVito bereits bestellt werden kann, werden die an Hermes übergebenen Pilotfahrzeuge des eSprinter demnächst im Realeinsatz an Standorten in Hamburg und Stuttgart getestet. Der Start der Serienproduktion soll hier in der zweiten Jahreshälfte erfolgen. Der 3,5-Tonner mit 10,5 Kubik-Kastenaufbau wird in zwei Akkukapazitäten angeboten und soll mit 41kWh-Batterie 115 Kilometer Reichweite bieten, bei 1.040 kg Nutzlast. Die 55-kWh-Version schafft laut Hersteller 150 km, bei 900 kg Nutzlast.

"Ein bloßer Laderaum auf Rädern reicht angesichts geänderter Anforderungen seitens der Kunden und der Städte heutzutage nicht mehr aus. Vielmehr braucht es emissionsarme und -freie Antriebe sowie intelligente Lösungen über das reine Fahrzeug hinaus", befand Mercedes-Benz-Vans-Vertriebs- und Marketingleiter Klaus Maier.

Unterstützung erhalte die Zusammenarbeit durch die Initiative ZUKUNFT.DE, ein unter der Leitung Hamburgs über die drei Bundesländer Baden-Württemberg, Hamburg und Hessen umgesetztes Vorhaben zur Elektrifizierung der Paketauslieferung auf der sogenannten „Letzten Meile“.