Hyundai: Transporter ab Mitte des Jahres in Euro 6

Zu den guten Verkaufszahlen in Deutschland sollen vermehrt auch die Vans beitragen. Branchenmodelle vom 3,5-Tonner H350 mit Koffer, Kipper, Autotransport und Bus.
Hoch hinaus: Hyundai will zur echten VW-Alternative werden, vielleicht auch den ein oder anderen Sprinter-Kunden abjagen. Im Bild die Deutschland- und Europazentrale in Offenbach. | Foto: J. Reichel
Hoch hinaus: Hyundai will zur echten VW-Alternative werden, vielleicht auch den ein oder anderen Sprinter-Kunden abjagen. Im Bild die Deutschland- und Europazentrale in Offenbach. | Foto: J. Reichel
Johannes Reichel

Nach der Verkündung von Rekordzahlen für das vergangene Jahr mit 108.400 Zulassungen hat die Hyundai Motor Deutschland GmbH die Pläne für 2016 bekannt gegeben. Zu den positiv entwickelten Verkaufszahlen des koreanischen Herstellers in Deutschland sollen zunehmend auch die Nutzfahrzeuge beitragen. Allen voran will man beim komplett neu vorgestellten 3,5-Tonnen-Transporter H350 mit vier Branchenlösungen im Jahr 2016 die Verkaufszahlen verdoppeln. Im Jahr 2015 hatte sich der 3,5-Tonner etwa 350 Mal verkauft. "Sicher, das ist noch auf niedrigem Niveau, aber wir sehen die Transporter als langfristiges Engagement", betonte Hyundai-Motor-Deutschland-Chef Markus Schrick. Man werde die Stückzahlen jedenfalls nicht künstlich pushen, das Fahrzeug sei bisher gut angekommen. Zu stärkeren Verbreitung soll auch der Aufbau weiterer Nutzfahrzeugcenter beitragen, deren Zahl bisher etwa 40 betrage und die im Laufe des Jahres bis auf bis zu 60 gesteigert werden soll. Speziell diese Händler sollen sich auch um den Vertrieb der Spezialversionen des H350 kümmern, die Schrick für 2016 angekündigt hat. Neben einer 14/17-sitzigen-Bus-Variante kommt ein für Transporteure interessanter H350 mit Kofferaufbau, zudem ein Dreiseitenkipper sowie eine Autotransporter-Variante. Sämtliche Branchenmodelle soll es im Einrechnungsgeschäft geben.

Außerdem hat Hyundai seine Lösung für die Erfüllung des Euro-6-Norm angekündigt, die sich an die bereits heute verkaufte Lösung der 9-Sitzer-Bus-Variante anlehnt. Ab Mitte des Jahres sollen die Modelle des Kompakttransporters H1 sowie der H350 die strenge Abgashürde mittels SCR-Katalysator und Adblue-Einspritzung erfüllen. Dies geschieht nun doch auf Basis des bekannten 2,5-Liter-CRDI-Aggregats, das sowohl im H1 als auch im H350 weiter zum Einsatz kommt. Im Hinblick auf die Abgasproblematik bei einigen Wettbewerbern sagte Schrick auf Nachfrage von LOGISTRA, man erfülle heute alle Standards und Vorgaben des NEFZ-Zyklus und werde auch die Anforderungen künftiger neuer Abgasstandards, ob im Labor oder auf der Straße erfüllen.

Als Vision für die gesamte Marke, deren Entwicklung mit dem Standort Rüsselsheim und einem Testcenter am Nürburgring sehr stark in Deutschland basiert ist und die 2016 25-jährige Präsenz auf dem deutschen Markt feiert, gab Schrick aus, man woll zu einer echten Alternative zu Volkswagen werden. Technologisch setzt der Hersteller dabei langfristig auf die Brennstoffzelle. Mit dem SUV iX35 hat man als erster Hersteller ein serienmäßiges Brennstoffzellenfahrzeug im Programm. Im Sommer 2016 will der Hersteller zudem auf dem Gelände der Europa- und Deutschland-Zentrale in Offenbach gemeinsam mit dem Wasserstoffhersteller Air Liquide eine Wasserstofftankstelle eröffnen. Auf dem Genfer Salon debütiert darüber hinaus der Hyundai Ioniq, den es mit gleich drei alternativen Antriebsspielarten geben soll, als reine Elektro-Variante (mit 250 km Reichweite), als Hybrid sowie als Plug-In-Hybrid, bei denen ein neu entwickeltes 1,6-Liter-Benzin-Triebwerk unterstützt wird von einem Permanentmagnet-Elektromotor mit 32 kW (43,5 PS) mit 170 Nm Drehmoment. Als Batteriespeicher kommt ein Lithium-Polymer-Akkumulator mit einer Kapazität von 1,56 kWh zum Einsatz. Ein Einbau des Hybrid- oder Elektroantriebsstrangs in den Nutzfahrzeugen ist vorerst allerdings nicht vorgesehen.