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IAA 2017: TeleRetail erprobt autonome Transportkapseln für die City-Logistik

Ein Schweizer Technologie-Startup will mit einer autonom fahrenden Transportkapsel den Lieferverkehr automatisieren. Die Sensortechnologie stammt von Sick, auch Bosch und NVDIA sind beteiligt. ThyssenKrupp startet Pilotprojekt.
Gekapselt: Die autonom fahrende Transportkapsel soll massiv Platz und Energie sparen. Sie befördert 35 Kilo Fracht bis zu 80 Kilometer weit. Solarzellen unterstützen die Energieversorgung. | Foto: J. Reichel
Gekapselt: Die autonom fahrende Transportkapsel soll massiv Platz und Energie sparen. Sie befördert 35 Kilo Fracht bis zu 80 Kilometer weit. Solarzellen unterstützen die Energieversorgung. | Foto: J. Reichel
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Johannes Reichel

Das Schweizer Technologie-Startup TeleRetail hat auf der IAA 2017 in Frankfurt Prototypen autonom fahrende Transportkapseln für den Lieferverkehr präsentiert. Die Lieferroboter namens Retail "One" sollen für Logistiker in urbanen Gebieten massiv an Platz, Energie und Personal sparen. Die Sensortechnologie stammt vom Lidar-Spezialisten Sick und ist schon in intralogistischen Anwendungen erprobt. Auch Bosch und NVDIA sind an dem Prototypen mit ihrer Technologie beteiligt, die Europäische Raumfahrtbehörde ESA ist an der Finanzierung beteiligt. Der Automobilzulieferer und Stahlkonzern Thyssen Krupp will das Gefährt für seine Aufzugswartungsdienste einsetzen. Auf der IAA ist das autonom fahrende Fahrzeug im Rahmen der "New Mobility World" zu sehen.

Pünktlich zur IAA war ein Pilotprojekt gestartet, bei dem die "Transportkapseln" Ersatzteile und anderes Material eigenständig und punktgenau zum Einsatzort bringen. Die fahrerlosen Transportsysteme funktionieren cloudbasiert und können ganze Wertschöpfungs- und Logistiknetzwerke bilden, skizzierte Thyssen Krupp auf der Messe. Bei der Wartung von Aufzugs- und Fahrtreppenanlagen werden Ersatzteile stets schnell und flexibel am Einsatzort benötigt. Wird ein ausgefallenes Teil benötigt, müsse der Techniker mit dem Servicefahrzeug entweder zur Niederlassung zurückfahren oder es sich von Kollegen liefern lassen, schildert der Hersteller die Problemlage. „Das ist eine Herausforderung der Urbanisierung, die unsere Servicetechniker schon heute zu spüren bekommen“, erklärte Ivo Siebers, Senior Vice President für Globale Logistik bei thyssenkrupp Elevator. Mit den fahrerlosen Transportkapseln könne man Ersatzteile flexibler, schneller und umweltfreundlicher aus den Lagern der Niederlassungen bis zum Einsatzort bringen.

Die wendigen, dreirädrigen Gefährte sind mit gerade einmal 85 cm Breite auch für Bürgersteige geeignet und könnten so den Straßenverkehr entlasten. Auch verkehrsberuhigte Zonen wären für sie zugänglich. Sie können dabei bis zu 35 kg Ladung transportieren. Die Energieversorgung unterwegs soll über Solarzellen erfolgen, die Reichweite beträgt von Haus aus 80 Kilometer. Über einen Zugriff auf die so genannte "Logistics Automation-Plattform lasse sich ein schneller Überblick über den Lieferstatus gewinnen. Das vom Hersteller als "modulare Selbststeuerungsplattform" bezeichnete Konzept könnte an vielfältige Transportahrzeuge und Anforderungen angepasst werden. Außerdem entwickelt TeleRetail eine sogenannte "Logistik Automation Plattform" zur Automatisierung urbaner und suburbaner Logistik im Außenbereich. Diese Plattform ermögliche die Auswahl und die Nutzung des jeweils geeignetsten Transportmittels, beschreibt der Anbieter.

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