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IAA MOBILITY 2023: Fraunhofer ISE schafft Integration von Solarzellen in Motorhaube

Statt auf dem Dach integrierten die Fraunhofer-Forscher jetzt Solarpanele in die komplexere Motorhaube, was das Spektrum der Nutzung deutlich erweitert.

Licht-Blick auch für den Verbrenner: In einen gewöhnlichen VW Polo integrierten die Forscher eine PV-Motorhaube. | Foto: Fraunhofer
Licht-Blick auch für den Verbrenner: In einen gewöhnlichen VW Polo integrierten die Forscher eine PV-Motorhaube. | Foto: Fraunhofer
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Redaktion (allg.)
(erschienen bei VISION mobility von Johannes Reichel)

In den letzten Jahren präsentierten bereits einige Autohersteller erste Fahrzeug-Modelle mit integrierter Photovoltaik im Dach. Das Fahrzeugdach ist die am einfachsten nutzbare Fläche für die Erzeugung von Solarstrom an Bord. Forscherinnen und Forscher des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE gingen nun einen Schritt weiter. Im Rahmen zweier öffentlich geförderter Forschungsprojekte integrierten sie Solarzellen in die Standard-Blechmotorhaube eines PKWs. Besucherinnen und Besucher der IAA MOBILITY können die Photovoltaik-Motorhaube vom 5.-11. September 2023 auf dem Fraunhofer Messestand (Halle B1.D11) in München besichtigen.

"Auf das Motorhauben-Blech eines in Deutschland oft verkauften PKW-Modells haben wir die Solarzellen aufgebracht, verschaltet und mit Folie laminiert", erklärt Dr. Martin Heinrich, Koordinator für PV-Mobilität am Fraunhofer ISE.

Dafür wurde der Laminierungsprozess sorgfältig optimiert, um Luftspalte zu minimieren, Faltenbildung des Folienmoduls aufgrund der gebogenen Oberfläche zu vermeiden und die Gesamtintegrität der Motorhaubenstruktur zu erhalten, berichtet Heinrich weiter.

Spezielle Zellen nutzen die Fläche besonders gut

Das Team des Fraunhofer ISE nutzte für seine Prototypen wahlweise IBC, PERC-Schindel und TOPCon-Schindel-Solarzellen, um die vorhandene Fläche auf der Motorhaube möglichst gut zu nutzen. Grundsätzlich sei der Einsatz jeder Solarzellen-Technologie möglich. Die Laminierung der Oberfläche mit Folie führt zu einer texturierten Oberflächenstruktur, die farblich durch MorphoColor-Technologie an die Fahrzeugfarbe angepasst werden kann.

"Das sieht schon jetzt sehr gut aus, aktuell arbeiten wir daran, die Oberflächenerscheinung noch weiter zu verbessern. Dafür suchen wir Projektpartner, die an einer gemeinsamen Entwicklung Interesse haben", warb Heinrich.

Neben der gebogenen Form ist auch der Untergrund aus Metall – in diesem Fall Blech – anstelle einer klassischen Rückseite aus Folie oder Glas für das Motorhauben-PV-Modul besonders. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchten deshalb die Haftungseigenschaften verschiedener Materialkombinationen. Nach der Identifizierung geeigneter Materialien baute das Forschungsteam Prototypen mit verschiedenen Stückzahlen an Solarzellen sowie unterschiedlichen Zell- und Verschaltungstechnologien.

Alle Prototypen testete das Team intensiv im Labor, um die elektrische Leistung, die Zuverlässigkeit und Haltbarkeit der PV-Motorhauben-Demonstratoren sicherzustellen, so die Fraunhofer-Gesellschaft. Die auf der IAA MOBILITY ausgestellte Motorhaube mit einer Nennleistung von 115 Watt verfügt über 120 PERC-Schindel-Solarzellen und ist in der MorphoColor® Farbe Grau gehalten.

"Die Technologie wäre auch für Metalldächer von Fahrzeugen anwendbar. Das hätte den Vorteil, sehr viel leichter zu sein als Photovoltaik-Autodächer aus Glas", ergänzt Dr. Harry Wirth, Bereichsleiter Power Solutions am Fraunhofer ISE.

Eine Erweiterung der technischen Möglichkeiten für die Integration von Photovoltaik in Fahrzeughüllen werde immer mehr Kunden überzeugen, Wirth sieht hier noch großes Potenzial. Entwickelt wurde die PV-Motorhaube im Forschungsprojekt "HighLite", unterstützt durch das Horizon 2020 Programm der Europäischen Union, sowie im Forschungsprojekt "3D - PV-Module mit Kontur für die integrierte Photovoltaik", unterstützt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK).

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