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igus-Bike startet als RCYL in die Serie - Pedelec-Version geplant

Das Kunststoff-Rad geht als RCYL in Serie. Es wird gefertigt aus recycelten Fischernetzen und braucht keine Schmierung. Global-lokale Produktionen und E-Bike-Version geplant.

Aus dem igus:bike wird RCYL: Mit dem Start der Serienproduktion bekommt das Kunststoff-Fahrrad neben technischen Optimierungen auch einen neuen Namen. | Quelle: igus
Aus dem igus:bike wird RCYL: Mit dem Start der Serienproduktion bekommt das Kunststoff-Fahrrad neben technischen Optimierungen auch einen neuen Namen. | Quelle: igus
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Redaktion (allg.)
(erschienen bei VISION mobility von Johannes Reichel)

Der Kunststoffspezialist igus hat sein igus:bike umbenannt und startet mit dem RCYL (deutsch: Rißeil) ein neues Kapitel der Firmengeschichte wie auch in der nachhaltigen Mobilität. Das Fahrrad besteht zu 50 Prozent aus recycelten Fischernetzen. Bei den beweglichen Bauteilen setzt der Hersteller auf seine schmier- und rostfreien wie auch recyclebaren Hochleistungskunststoffe – „Zero Lubrication”.

Mit der Serienproduktion in Köln will das Kunststoffunternehmen noch in der nächsten Saison 5.000 Fahrräder herstellen, 2026 sollen es dann 10.000 Exemplare sein. Perspektivisch sollen lokale Produktionen an Müllhalden entstehen und den Kunststoffkreislauf schließen. Nach dreieinhalb Jahren der Entwicklung gehe für Geschäftsführer Frank Blase mit dem ersten in Köln produzierten Kunststoff-Fahrrad der persönliche Traum eines Urban Bikes aus Plastikabfällen in Erfüllung, wie das Unternehmen mitteilt.

„Mit dem igus:bike haben wir 2022 noch ein Konzept und eine Idee vorgestellt. Jetzt, zwei Jahre später, haben wir ein serienfertiges Produkt, welches wir selbst herstellen“, so der Geschäftsführer der igus GmbH. „Wir freuen uns, die ersten 1.200 Vorbestellungen bedienen zu können."

Das igus:bike soll als ständiges Entwicklungsprojekt fortgesetzt werden. Die Serienreife feierte man jüngst auf der CyclingWorld Europe Mitte März in Düsseldorf.

„Die Messebesucher standen regelrecht Schlange, um eine Probefahrt zu machen. Sowohl das verbesserte Fahrverhalten als auch das futurische Design wurden gelobt“, erklärt Sven Terhardt, Head of Sales and Marketing RCYL.

Für 1.200 Euro ist das Bike bald erhältlich. Zunächst werden die ersten Vorbestellungen bearbeitet. Der Kauf ist per Anfrage auf der Webseite igus.bike möglich. Überlegt wird, ein Händler-Netz aufzubauen oder eigene Stores in den großen Städten zu eröffnen. Wichtige Regel sei, dass kein RCYL Bike ohne die Möglichkeit des Service verkauft werde.

"Außerdem können wir uns RCYL auch als Firmenfahrrad, auf Messen oder für Hotels vorstellen”, so Terhardt.

Eigene Roto-Molding-Anlagen

Für den Serienstart investiert der Anbieter in die Entwicklung und den Bau eigener Roto-Molding-Anlagen. Gerade in der Verarbeitung von recycelten Kunststoffen für hochstabile Bike-Komponenten nutzt man seine 60-jährige Kunststoffexpertise für diese andere Fertigungstechnologie. Besonders hier ergänzt das niederländische Start-Up MTRL mit seinem Know-How die Arbeit der eigenen Ingenieurinnen und Ingenieure. Eine kostengünstige Serienproduktion für Räder und Rahmen soll sich so realisieren lassen.

„Auch in Ländern, wo sehr viel Müll anfällt, möchten wir lokale Produktionen für das RCYL Bike aufbauen. So soll der Müll ohne Umwege direkt in einen neuen Kreislauf überführt werden. Wir möchten nicht nur den Kunststoffkreislauf schließen, sondern auch Arbeitsplätze und Mobilität in Afrika und Südamerika schaffen“, erklärt Terhardt.

 

Und auch an der RCYL Serie selbst arbeitet man intensiv weiter, unter anderem avisiert man eine E-Bike-Version. Weiterhin hält der Hersteller an dem Plan fest, Serienteile der gesamten Branche als Zukaufteile anzubieten.

„Es ist wie eine Produkt-Plattform zu verstehen. Da wir alle verbauten Kunststoffkomponenten des RCYL Bikes selbst produzieren, können die Hersteller auch direkt die einzelnen Komponenten bei igus beziehen”, so Sven Terhardt. „Die gesamte Bike-Branche kann mit unseren Komponenten arbeiten, lokale Supply Chains aufbauen, rostfrei, schmierfrei und noch nachhaltiger werden.”

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