Intelligente Sensorik: Neues Fraunhofer-Zentrum geschaffen
Um Entwicklungen im Bereich intelligenter Sensoren weiter voranzutreiben, haben der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans und der Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft Prof. Reimund Neugebauer am 23. Februar in der Staatskanzlei des Saarlandes eine gemeinsame Vereinbarung zum Aufbau eines Fraunhofer-Zentrums für Sensor-Intelligenz ZSI unterzeichnet.
Das neue Fraunhofer-Zentrum begründet mit intelligenter Sensorik ein hoch innovatives Forschungsfeld, aufbauend auf Kernkompetenzen der beiden im Saarland ansässigen Fraunhofer-Institute, dem Fraunhofer-Institut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren IZFP und dem Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik IBMT. Die besonders anwendungsnahe Forschung des Zentrums soll dazu dienen, das Potenzial solcher Sensorsysteme im Material-, Produktions- und Gesundheitsbereich aufzuzeigen. Daneben soll das gemeinsame Forschungs- und Demonstrationszentrum konkrete Fragen der industriellen Digitalisierung aufgreifen und Lösungen für die saarländische Wirtschaft im Bereich komplexer Sensorsysteme entwickeln.
Mit der Vereinbarung ist auch eine Leitinvestition für den Forschungsstandort Saarland verbunden. Die gemeinsame Wachstumsinitiative sei eine zentrale Ausbaumaßnahme im Rahmen der saarländischen Innovationsstrategie in den Schlüsselbereichen Informatics, Smart Production & Automotive sowie Life Science & Material Science.
Ministerpräsident Tobias Hans betonte die Chancen durch das Fraunhofer ZSI für den Wissenschaftsstandort:
„Das Fraunhofer IZFP und IBMT sind wichtige Bestandteile unserer Forschungslandschaft. Deren Kooperation in Form eines neuen Fraunhofer-Zentrums schafft einen starken Impuls zur Umsetzung unserer Innovationsstrategie und zur Bewältigung der aktuellen Herausforderungen des Strukturwandels, zum Beispiel durch die Einführung hoch innovativer, automatisierter Prozesse im Automotive-Bereich. Damit sichern wir industrielle Arbeitsplätze, ermöglichen zusätzliche, moderne Arbeitsplätze in der saarländischen Wirtschaft und liefern neue Ansiedlungsargumente, weit über die direkten Hightech-Arbeitsplätze im ZSI hinaus. Durch die räumliche Integration des Fraunhofer ZSI in die bestehende Forschungslandschaft auf dem Campus der Universität des Saarlandes entsteht ein in dieser Form einzigartiger Kompetenz-Cluster zur digitalen Transformation. Wir unterstützen diese gemeinsame Wachstumsinitiative und das starke Engagement von Fraunhofer im Saarland. Damit schaffen wir ein Kompetenzzentrum zu einem Forschungsthema von internationaler Bedeutung, jedoch mit klarem Fokus auf der digitalen Transformation der saarländischen Wirtschaft.“
„Ob in der pharmazeutischen Industrie, dem Maschinenbau oder der Materialforschung: Die Weiterentwicklung intelligenter Sensoren ist eine zentrale Voraussetzung dafür, die Leistungsfähigkeit von zahlreichen Technologien und Prozessen weiter zu optimieren, um dadurch unsere Position im internationalen Wettbewerb zu stärken und auszubauen,“ erläuterte Prof. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft. „Von der Forschung bis zu Produktumsetzung, Transfer und Verwertung: Das Fraunhofer ZSI wird die gesamte Innovationskette der Entwicklung intelligenter Sensorik abdecken und so einen echten Innovationspush ermöglichen. Darüber hinaus wird das neue Zentrum die Kernkompetenzen der exzellenten regionalen Forschungslandschaft zusammenführen und weiterentwickeln. Dies wird der Region mit einer zukunftsfähigen und nachhaltigen technologischen Schwerpunktsetzung eine führende internationale Rolle im Bereich der intelligenten Sensorik sichern.“
Geplant sei eine Ansiedlung des Fraunhofer ZSI auf dem Campus der Universität des Saarlandes. Der Neubau und dessen Ausstattung, mit einem Volumen von rund 35 Millionen Euro, soll aus Bundes-, Landes- und EU-Mitteln zur Strukturfondsförderung (EFRE) gefördert werden. Zusätzlich werde für die fünfjährige Aufbauphase des ZSI mit einem Personal- und Projekthaushalt von rund 29 Millionen Euro gerechnet, der von der Fraunhofer-Gesellschaft, dem Land und weiteren Drittmittelgebern getragen werden soll. Nach der fünfjährigen Aufbauphase sollen bis zu 80 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen sein und das Fraunhofer ZSI im bewährten Fraunhofer-Finanzierungsmodell von Bund und Land im Verhältnis 90 zu zehn nachhaltig operieren.
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