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Intelligente und risikominimierte Supply Chain: Sieben Software-Trends für eine effiziente Lieferkette

Datensilos aufbrechen, Nachhaltigkeit im Lager stärken, Kundenerlebnis entlang der Supply Chain verbessern: Diese Ziele stehen 2024 im Fokus von Logistik und Industrie. Der Schlüssel zur Umsetzung liegt in der Digitalisierung der Lieferkette und der Zusammenarbeit in Echtzeit.

Mit KI-gestützten Lagerverwaltungssystemen können Unternehmen große Datenmengen in Echtzeit verarbeiten und analysieren. | Bild: Logistics Reply
Mit KI-gestützten Lagerverwaltungssystemen können Unternehmen große Datenmengen in Echtzeit verarbeiten und analysieren. | Bild: Logistics Reply
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Tobias Schweikl

Alexander Edelmann, Associate Partner beim Softwarespezialisten Logistics Reply, erklärt, mit welchen sieben Trends Unternehmen aus Logistik und Industrie ihre Supply Chain intelligent und risikominimiert gestalten können. 

1. Kollaborative Plattformen lösen Silodenken ab

Von der Isolation zur Vernetzung: Viele Firmen setzen über die Jahre gewachsene, starre IT-Strukturen ein. Aufgrund mangelnder Schnittstellen können die ERP-Insellösungen nicht mit anderen Softwaresystemen kommunizieren. Die Schwächen der ERP-Silos wurden besonders während der Corona-Krise und den stockenden Lieferketten deutlich.

Der Einsatz vieler verschiedener Softwaresysteme birgt Fehlerquellen, verlangsamt den Informationsfluss und erfordert hohe Kosten, Wartung und Updates. Der Aufwand steigt, ebenso die Servicekosten. Deshalb brechen Unternehmen immer häufiger Silos auf. Dazu setzen sie auf kollaborative Netzwerkplattformen, die Supply Chain-Prozesse abteilungs- und unternehmensübergreifend abbilden, sodass alle Beteiligten sich in kürzerer Zeit besser abstimmen können.

IT-Lösungen mit REST-APIs – maximal flexiblen, offenen Schnittstellen – ermöglichen kollaboratives Arbeiten mit einfachem Datentransfer in Echtzeit. Diese REST-APIS sind universell ansprechbar und können daher viele verschiedene Anwendungen einfach miteinander verbinden.

2. Ganzheitliche Betrachtung der Warenströme reduziert Fehler

Fragile internationale Lieferketten führen zu geopolitischen und wirtschaftlichen Herausforderungen. Viele Unternehmen gestalten ihre Supply Chain daher bereits jetzt flexibler und robuster – mit einem Mix aus globalen und regionalen Wertschöpfungsketten.

Auch wenn die Produktion unter Re- oder Nearshoring-Bedingungen etwas teurer sein kann, werden die Lieferketten deutlich stabiler. Um dennoch profitabel zu bleiben, sollten Unternehmen ihre Einkaufs- und Beschaffungsprozesse sowie ihr Supply Chain Management stetig optimieren.

Ein gestärktes Netzwerk zwischen Firmen, Lieferanten, Einkäufern, Fabrikanten und Händlern wird für eine effiziente Zusammenarbeit immer wichtiger. Vorreiter der Branche nutzen dazu Software-Tools, um Daten in Echtzeit sicher auszutauschen und Workflows für Prognosen, Produktion, Lieferung, Bestände und Kapazitäten zu unterstützen. Dies verbessert den Datenfluss und Warenströme lassen sich ganzheitlicher betrachten.

Die Folge: Fehler, Verzögerungen und Ineffizienzen reduzieren sich langfristig. So senken Unternehmen ihre Kosten und stärken gleichzeitig ihre Wettbewerbsfähigkeit.

3. Verbesserte Reaktionsfähigkeit in der Lieferkette

Transparenz und Kollaboration sind zentrale Faktoren für eine resiliente Supply Chain: Entscheider sehen sofort, ob ein bestimmter Bereich der Lieferkette von einem aktuellen Ereignis betroffen ist und können schneller reagieren.

Aufgrund der volatilen Wirtschaftslage verlangen viele Unternehmen bei der Suche nach der passenden IT-Software Flexibilität in den Prozessen. Um die Supply Chain besser planen und skalieren zu können, ist eine vertrauensvolle Zusammenarbeit aller Beteiligten entscheidend. Neue Kommunikationsplattformen teilen alle relevanten Daten auf einer Oberfläche, bündeln Absprachen und unterstützen bei dynamischen Nachfrageschwankungen schnelle Entscheidungen zu treffen.

Damit bieten solche KI-gestützten Tools einen Wettbewerbsvorteil gegenüber der herkömmlichen Nutzung von Tabellenkalkulationen oder E-Mails. Denn alle an der Lieferkette Beteiligten haben Zugriff auf die Daten – je nach Funktion mit unterschiedlichen Berechtigungsgruppen. So lässt sich die Reaktionsfähigkeit der Lieferkette verbessern.

4. Smartes Asset Tracking verbessert Kundenerlebnis

Track & Trace ermöglicht effiziente Betriebsabläufe und verbessert das Bestandsmanagement. Echtzeit-Ortungssysteme verfolgen Güter entlang der Lieferkette und können diese Informationen zu jedem gewünschten Zeitpunkt anzeigen – im kleinen wie im großen Maßstab.

Softwarelösungen der nächsten Generation sammeln und zentralisieren diese Echtzeitdaten und verknüpfen die Informationscluster übergreifend. Mit Smart Tracking erhalten Unternehmen so aktuelle, entscheidungsrelevante Informationen, auf deren Basis sie das Datenpotenzial voll ausschöpfen und ihre Supply Chain weiter optimieren können.

Dies steigert die operative Effizienz, bereichert das Kundenerlebnis über alle Kanäle hinweg und vereinfacht das Compliance- und Regulationsmanagement. Durch die verbesserte Auftragsabwicklung und Rückverfolgbarkeit von Waren können Unternehmen ihre Produkte besser individuell auf ihre Kunden zuschneiden.

5. Mit KI zur präzisen Bestandsüberwachung

Der europäische Green Deal fordert die Reduzierung von Treibhausgasemissionen. Um das Ziel zu erreichen, ist die Rückverfolgbarkeit von Produkten entscheidend. Dafür setzen Unternehmen auf eine genaue Bestandsüberwachung entlang der gesamten Lieferkette. Hierbei unterstützen KI-basierte Softwaresysteme, die durch eine umfassende Datenanalyse Muster, Abweichungen und Engpässe in der Lieferkette erkennen.

Das führt zu einer effektiveren Planung, minimiert unnötige Transporte und reduziert den ökologischen Fußabdruck, da Produkte schneller und effizienter zum Verbraucher gelangen. Gleichzeitig können Unternehmen ihre Lagerbestände besser verwalten, Überbestände verringern und Lagerressourcen effizient nutzen. 

6. Verbessertes WMS-Handling mit KI

Mit KI-gestützten Lagerverwaltungssystemen können Unternehmen große Datenmengen in Echtzeit verarbeiten und analysieren. Automatisierte Prozesse zur Entscheidungsfindung sorgen für eine effiziente Nutzung von Ressourcen wie Lagerfläche, Personal und Ausrüstung. Für den vereinfachten Gebrauch des WMS bietet es sich an, einen KI-Chatbot in die übergreifende Plattform einfügen, der die Mitarbeiter bei der täglichen Arbeit unterstützt.

Ein solches Modul funktioniert bidirektional: Auf Fragen zu Produkten, Prozessen und Systemabläufen liefert der Bot präzise und schnelle Antworten, ohne dass die Mitarbeiter lange suchen müssen. Das steigert die Effizienz im Tagesgeschäft und spart Zeit. Ein KI-basiertes WMS erhöht so die Flexibilität und macht die Lagerverwaltung und Logistik je nach Wirtschaftslage schnell skalierbar. Dies führt langfristig zu einer verbesserten Wettbewerbsfähigkeit und Kundenzufriedenheit.

7. Gen Z-Workforce erwartet digitale Workflows

Bis 2030 werden 76 Prozent der deutschen Arbeitnehmer Digital Natives sein. Sie erwarten von ihren Arbeitgebern eine hohe Technologieaffinität. Um diese Arbeitnehmergruppe für sich zu gewinnen und gegen den Fachkräftemangel in der Logistik vorzusorgen, müssen Unternehmen proaktiv in ein digitales Umfeld investieren.

Neben robotergestützten Prozessen und Automatisierung im Lager können Logistiker auch auf KI, IoT, Spracherkennung und Wearables setzen. KI liest Daten aus, analysiert die Auftragsabwicklung und verfolgt Produkte – in Echtzeit. Dadurch werden Prozesszeiten deutlich verkürzt und Mitarbeiter können sich auf andere wertschöpfende, interessantere Tätigkeiten konzentrieren.

Fazit

Im Jahr 2024 automatisieren die Branchenführer ihre Prozesse immer weiter und erzielen so Effizienzgewinne. Dabei nutzen sie die Vorteile der KI – von präskriptiver Analytik über kollaborative Roboter bis hin zu intelligenten Chatbots – um die Supply Chain von A bis Z schnell und effizient zu steuern. Mit der richtigen IT-Softwarelösung erreichen Unternehmen einen agilen Workflow in einer komplexen Lieferkette und entwickeln diese risikoreduziert, innovativ und intelligent weiter. Dies wirkt letztlich auch dem Fachkräftemangel entgegen.

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