Intralogistik 4.0: Mit Mut in die digitale Zukunft

Rund 400 Teilnehmer informierten sich beim 17. Team-Logistikforum in Paderborn über die Trends der Intralogistik im Zeitalter von Industrie 4.0.
Die Vorträge rund um Logistik 4.0 stießen bei den 400 Teilnehmern des Team-Logistikforums auf reges Interesse. | Foto: Team
Die Vorträge rund um Logistik 4.0 stießen bei den 400 Teilnehmern des Team-Logistikforums auf reges Interesse. | Foto: Team
Tobias Schweikl

Trends wie Globalisierung, Industrie 4.0, E-Commerce oder Same-Day-Delivery beschäftigen Unternehmen jeder Größe. Das zeigte das rege Interesse am Team-Logistikforum in Paderborn, das sich über rund zehn Prozent mehr Teilnehmer als im Vorjahr freuen konnte. Gerade bei mittelständischen Unternehmen sei die Bereitschaft gestiegen, in die Verbesserung der Logistik zu investieren, so Michael Baranowski, Geschäftsführer der Team GmbH und Veranstalter des Forums.
An den Mut der Unternehmer, neue Wege zu gehen, appellierte Prof. Dr. Rüdiger Kabst vom Lehrstuhl für International Business der Universität Paderborn in seinem Vortrag „Geschäftsmodelle 4.0: Wie Start-Ups und Innovationsführer die Spielregeln ganzer Branchen revolutionieren“. In deutschen Unternehmen gebe es häufig keine echte Innovationskultur und auch keine Kultur des Scheiterns, kritisierte er. Eher herrsche Konformität und Effizienz anstatt Querdenkertum und Disruption. Unternehmen müssten, um auch in Zukunft erfolgreich sein zu können, heute wesentlich weiter über den Tellerrand schauen und nicht nur auf den nächsten Wettbewerber. Er empfahl, aktuelle Mega- und Microtrends zu analysieren sowie mit Start-Ups zusammenzuarbeiten. Dazu gehöre auch das Ausprobieren von verrückten Projekten, die ggfs. auch außerhalb des Unternehmens mit Start-Ups entwickelt und ausgetestet werden sollten. Ideen, die es nicht schaffen, sollten ebenso schnell aussortiert werden.

Technologie-Trends


Logistikplaner Ralph Ehmann, Vorstand der IWL AG, sprach im Forum über das „Logistikzentrum der Zukunft: Flexibilität durch Technologie“. Dabei ging er auf aktuelle Trends und ihre Auswirkungen in der Logistik ein. Die bis 2025 prognostizierte Verdoppelung des Paketaufkommens in Deutschland bei gleichzeitiger Zunahme der sogenannten „1-Stück-1-Positionsaufträge“ erfordere kürzere Durchlaufzeiten und eine höhere Kommissionierleistung in den Logistikzentren. Als Lösungsansätze nannte er flexible und skalierbare Automationslösungen sowie die Unterstützung des Menschen durch Technologie – auch um die zunehmend älteren Mitarbeiter weiter beschäftigen zu können. In fünf bis 10 Jahren, schätzte Ehmann, würden zudem autonome Roboter z. B. in der Kommissionierung eine breite Anwendung finden.
Welche neuen Technologien es für den Einsatz in der Logistik gibt, konnten die Teilnehmer in drei Workshops zu den Themen „Automatisierung | Robotik“, „IT | Technologie“ und „Innovationen | Trends“ erleben. Das vorgestellte Spektrum reichte von der Cloud-basierten Intralogistik-Software „ProStore 10.0“ über den Einsatz von Datenbrillen auch in Kombination mit Voice-Systemen bis hin zum autonomen Kommissionier-Roboter von Magazino bis hin zum automatischen Kleinteilelager „AutoStore“.
Das nächste Team-Logistikforum findet am 28. November 2017 im Heinz-Nixdorf-Museum in Paderborn statt.