Intralogistik-Anlagen: 80 bis 90 Prozent Fernwartung sind möglich

Kardex Mlog will sein Remote-Service-Angebot für seine Logistikanlagen weiter ausbauen. Auch Service auch für fremde Anlagen sei möglich.

In über 96 Prozent der Fälle führt die Fernwartung mit dem eingesetzten Konzept von Kardex Mlog zum Erfolg. | Bild: Kardex Mlog
In über 96 Prozent der Fälle führt die Fernwartung mit dem eingesetzten Konzept von Kardex Mlog zum Erfolg. | Bild: Kardex Mlog
Tobias Schweikl

Kardex Mlog, ein Anbieter integrierter Materialflusssysteme und Hochregallager und Teil der Kardex-Gruppe, hat die Wartung und Reparatur für automatisierte Lager optimiert. Das Unternehmen mit seinen drei Geschäftsbereiche Neuanlagen, Modernisierung und Customer Service setzt im Bereich Wartung & Service künftig verstärkt auf das Remote-Verfahren. In über 96 Prozent der Fälle führe die Fernwartung mit dem eingesetzten Konzept zum Erfolg, so Kardex Mlog. Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie könnten dadurch viele persönliche Kontakte vermieden werden, während die Anlagenverfügbarkeit steige.

Mit dem Konzept konnte der Geschäftsbereich Life Cycle Service im vergangenen Jahr seinen Umsatz und die Kundenzufriedenheit nach eigenen Angaben ausbauen. Das aus sechs Servicemodulen bestehenden Life Cycle Service Konzept bietet das in Neuenstadt beheimatete Unternehmen auch für die Anlagen fremder Anbieter.

„Wir bieten unseren Kunden einen Rundum-Service mit nur einem zentralen Ansprechpartner für die gesamte Anlage“, betont Rainer Busch, Leiter des Bereichs Life Cycle Service und Mitglied der Geschäftsleitung von Kardex Mlog. Vor diesem Hintergrund und wegen des positiven Feedbacks der Kunden übernehme sein Team auch den technischen Service von Anlagen, die nicht von Kardex Mlog errichtet wurden.

Der Life-Cycle-Service begleitet Logistikanlagen während ihrer gesamten Lebensdauer, sorgt für maximale Ausfallsicherheit und hält die Technik auf dem neuesten Stand. Aus sechs Servicemodulen können sich Kunden ein passgenaues Wartungskonzept konfigurieren. Im Modul Support Services bietet Kardex Mlog Reparaturen vor Ort oder per Ferndiagnose, unterstützt durch Augmented Reality. Eine Rufbereitschaft sowie eine 24/7 Hotline komplettieren das Angebot.

UVV- und DGUV-V3-Prüfung aus der Ferne

Weitere Servicemodule konzentrieren sich auf die Bereiche Ersatzteile, Schulung und Beratung, vorausschauende Wartung, Servicevereinbarungen und Sicherheit. Darin inbegriffen sind nicht nur die UVV-Prüfungen, die DGUV-V3 Prüfung, das Einhalten der Unfallverhütungsvorschriften und Sicherheitsunterweisungen, sondern auch die jährlich vorgeschriebenen Regalprüfungen gemäß EN 15635. Bei der Regalprüfung treten oft Mängel zutage, die sofort nachgebessert werden müssen. Im Schadensfall drohen den Lagerverantwortlichen hohe Bußgelder und strafrechtliche Konsequenzen, wenn durch unzureichend gesicherte Regale Menschen verletzt werden.

Der Lager-Automatisierer hat nach eigener Aussage seit 1997 bereits mehrere Hundert Lösungen für die Fernwartung realisiert. Heute werden bereits 75 Prozent des Support-Services für automatisierte Lager im Remote-Verfahren durchgeführt.

„In Zukunft könnte dieser Anteil auf 80 bis 90 Prozent steigen“, ist Busch überzeugt.

Die Präsenz von externen Service-Technikern im eigenen Lager ist demnach nur noch in seltenen Fällen erforderlich. Zu den Treibern dieser Entwicklung gehört die zunehmende Vernetzung der Anlagen insbesondere im Hinblick auf Industrie 4.0. und den damit verbundenen Smart Service Solutions von Kardex Mlog.

Eigenanteil senk Kosten

Die Entwicklung hängt aber auch von der Qualifizierung der Mitarbeiter beim Anlagenbetreiber ab. Wenn im Zuge der Fernwartung ein Hardware-Defekt diagnostiziert wird, können manche Teile in enger Abstimmung mit der Hotline aber auch mit Hilfe der Augmented Reality durch den Kunden selbst ausgetauscht werden, wenn dieser über die entsprechenden Grundkenntnisse verfügt. Durch den geleisteten Eigenanteil lassen sich die Instandhaltungskosten von automatisierten Lagern spürbar senken, was Kardex Mlog mit dem Servicemodul „Schulung / Optimierung / Beratung“ aktiv fördert. Neben den Bedienerschulungen bietet das Unternehmen auch Instandhalterschulungen sowie Systemschulungen für das Logistikmanagement an.