Intralogistik-Branche: Wie Kion mit Dematic wachsen will

Nach der Eingliederung des Automatisierungsspezialisten Dematic hat der Flurförderzeughersteller Kion seine Zukunftspläne konkretisiert.
Die Kion-Gruppe hat ihre Pläne für den übernommenen Logistikautomatisierer Dematic bekannt gegeben. | Foto: Dematic
Die Kion-Gruppe hat ihre Pläne für den übernommenen Logistikautomatisierer Dematic bekannt gegeben. | Foto: Dematic
Tobias Schweikl

Mit der Übernahme von Dematic hat der Flurförderzeughersteller Kion, in Deutschland hauptsächlich bekannt durch seine Staplermarken Linde Material Handling und Still, einen weiteren Automatisierungsspezialisten in sein Portfolio integriert. Bereits im vergangenen Jahr hat man von der belgischen Egemin Group die Logistik-Automatisierung übernommen. Kion stellt sich durch den Schritt als Komplettanbieter in der Intralogistik auf und kann seinen Kunden künftig die gesamte Bandbreite der Intralogistik anbieten, vom Gabelstapler bis zum vollautomatisierten Materialfluss.
Im Zuge der Akquise ändert die Kion-Gruppe ihre Organisationsstruktur. Von Dezember 2016 an ist das Unternehmen in die Segmente Industrial Trucks & Services (Gabelstapler, Lagertechnik und verbundene Dienstleistungen) sowie Supply-Chain-Solutions (Lieferketten-Lösungen) unterteilt. Ein drittes Segment Corporate-Services bündelt die internen Dienstleistungen.
Industrial Trucks umfasst das bisherige Geschäft der Gruppe und besteht aus den vier operativen Einheiten Linde Material Handling EMEA, Still EMEA, Kion APAC und Kion Americas. Das Segment Supply-Chain-Solutions besteht aus Dematic, Egemin Automation sowie dem ebenfalls in diesem Jahr übernommenen US-Automatisierer Retrotech.
Konkret erhofft sich Kion aus dem Zusammenschluss für Dematic einen besseren Zugang zu den für den Automatisierer bislang schwierigen europäischen und chinesischen Märkten. Die Staplermarken Linde Material Handling und Still sind in Europa stark. Ergänzend werden die drei europäischen, die chinesische und die asiatischen Dematic-Vertretungen zur Einheit „International Operations“ gebündelt, um im Konzern gemeinsam mehr Gewicht gegenüber dem amerikanischen Geschäft zu erhalten.
Die Staplermarken sollen im Gegenzug von der starken Dematic-Marktstellung in Amerika profitieren. Synergien erhofft man sich zudem aus der Kombination der Vertriebs- und Servicenetze der Partnermarken. Und nicht zuletzt sieht Kion in dem Schritt eine Gelegenheit, die Software- und SAP-Kompetenz von Dematic wieder stärker in das Bewusstsein der Kunden zu rücken. Man sehe die IT als den „Klebstoff“ zwischen Stapler und Automation.