Investition in die Zukunft: Bergzeit erweitert Logistikkapazitäten

Der Bergsportausrüster Bergzeit stellt seine Logistik auf ein steigendes Sendungsvolumen und den weiteren Ausbau des Sortiments ein. Im Mittelpunkt stehen ein neues Shuttlelager und eine effizientere Batchkommissionierung.

Über einen Transport-Loop werden die Artikel-Behälter zur Sendungsbildung den neu eingerichteten ergonomischen Arbeitsplätzen zugeführt. | Bild: Fortna
Über einen Transport-Loop werden die Artikel-Behälter zur Sendungsbildung den neu eingerichteten ergonomischen Arbeitsplätzen zugeführt. | Bild: Fortna
Tobias Schweikl

Die im bayerischen Otterfing beheimatete Bergzeit GmbH erweitert ihre Lager- und Versandkapazitäten. Mit der Entwicklung des Logistikkonzepts und der Realisierungsbegleitung beauftragte der zur Südtiroler Sportler AG gehörende Online-Anbieter für Bergsportausrüstung den Omnichannel-Fulfillment und Paket-Distribution-Spezialisten Fortna (ehemals Pierau Planung).

„Seit Jahren wachsen wir kontinuierlich, sodass inzwischen logistisch unsere Limits erreicht waren. Hinzu kommt, dass seit der Corona-Pandemie viele ihre sportlichen Aktivitäten in den Outdoorbereich verlegt haben“, so Holger Cecco-Stark, Head of Projects & CSR bei Bergzeit. „Für den daraus resultierenden Anstieg von Sendungsvolumen und Lagerbestand benötigten wir eine nachhaltige Lösung. Fortna hatte zukünftige Anforderungen bereits in der Planung von 2017 berücksichtigt – für uns der beste Grund, in bewährter Aufstellung in die Realisierung des neuen Ausbauschritts zu starten.“

Herzstücke der neuen Abwicklung sind ein Shuttlelager mit über 57.000 neuen Behälterstellplätzen sowie eine Batchkommissionierung. Ergonomische Ware-zur-Person-Arbeitsplätze sollen zudem die Arbeitsabläufe optimieren. Die neuen Systeme wurden im laufenden Betrieb integriert und im September 2022 in Betrieb genommen.

„Mit über 57.000 zusätzlichen Behälterstellplätzen im Shuttlelager verdoppelt Bergzeit die Gesamtkapazität im Lager und bleibt langfristig wettbewerbsfähig“, so Projektleiter Andreas Spitzki, Senior Manager bei Fortna.

Über einen Webshop können die über zwei Millionen Bergzeit-Kunden aus einem mehr als 40.000 Artikel umfassenden Sortiment von über 500 Marken wählen. Im Münchner Süden befinden sich darüber hinaus zwei Filialen sowie der Unternehmenshauptsitz in Otterfing. In einem Neubau wurden 2017 Verwaltung und Logistik zentralisiert.

Das Grundstück wurde damals mit der Grundfläche des Neubaus maximal genutzt. Daher musste, wie schon vor fünf Jahren antizipiert, im aktuellen Projektschritt zur Realisierung weiterer Kapazitäten innerhalb des vorhandenen Gebäudes gearbeitet werden.

Mit einer Wachstumsprognose bis 2025 als Planungsvorgabe entwickelte das Team von Fortna eine Stufenlösung für die Integration eines kompakten Shuttlelagers mit bis zu 3.000 Doppelspielen pro Stunde, das eine Abwicklungskapazität von 800 Sendungen pro Stunde erreichen kann.

„Die Schaffung zusätzlicher Kapazitäten sowie die bestmögliche Nutzung vorhandener Potenziale hatten für uns oberste Priorität“, schließt Holger Cecco-Stark. „Gemeinsam mit Fortna haben wir dafür gesorgt, dass wir mit der neuen Logistik flexibel auf sich verändernde Anforderungen reagieren können und für zukünftiges Wachstum optimal aufgestellt sind.“

Für die Versandabwicklung wurde eine von Fortna konzipierte Ware-zur-Person-Kommissionierlösung realisiert. Sie berücksichtige die individuellen Anforderungen der einzelnen Auftragsarten (Single- oder Multi-Line-Sendungen, Versand in unterschiedlich großen Kartons sowie in Tüten) und ermögliche die unkomplizierte Sequenzierung. Damit gewährleiste man soweit möglich die Konsolidierung eines breiten Artikelspektrums von Textilien über Hartwaren bis hin zu Sperrgut.

Über einen Transport-Loop werden die Artikel-Behälter zur Sendungsbildung den neu eingerichteten ergonomischen Arbeitsplätzen zugeführt, dort gescannt und auf bis zu 21 Ziele verteilt. Aufgrund der unterschiedlichen Sendungsarten, die manuell bearbeitet werden, sei laut Fortna die ergonomische Verstellbarkeit der Arbeitsflächen wichtig für die Gesundheit der Mitarbeitenden.