Iveco und Shell wollen schnellere Dekarbonisierung des Güterverkehrs

Bei einer Podiumsdiskussion mahnen beide Unternehmen Maßnahmen zur Energiewende an. Ab 2040 will der Lkw-Hersteller mit seiner Flotte klimaneutral fahren.

(Foto: Iveco)
(Foto: Iveco)
Redaktion (allg.)
(erschienen bei Transport von Christine Harttmann)

Shell und Iveco engagieren sich gemeinsam für eine Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrs. Dabei, davon sind die beiden Unternehmen überzeugt, bedarf es der Zusammenarbeit der verschiedenen Interessengruppen – von der Energiewirtschaft und den Fahrzeugherstellern bis hin zu Kunden und Institutionen. Zum Gespräch darüber luden sie auf der digitalen Veranstaltung „Towards Net Zero Emissions – The path to a sustainable, heavy-duty transport system“. Mit dabei waren Vertreter von Deloitte, der International Road Transport Union (IRU) und FTI Consulting. Gemeinsam debattierten sie über den besten Weg zur Dekarbonisierung des Straßengütertransports. Dabei ging es auch um die Rolle, die LNG und Bio-LNG dabei spielen können.

Die Teilnehmer forderten mehr Technologieoffenheit und wollen sauberen Energien wie LNG und Bio-LNG in den Energiemix des Verkehrssektors mit einbeziehen. Daneben müssten Verbesserungen bei der Fahrzeugeffizienz sowie Wasserstoff- und Elektroantriebe eine Rolle spielen.

In seinen einleitenden Worten hob Luca Sra, Chief Operating Officer der Iveco Truck Business Unit, hervor, dass Iveco bereits 2040 ohne fossile Brennstoffe auszukommen will. Damit wäre das EU-Ziel der Klimaneutralität um zehn Jahre vorgezogen.

Es sei wichtig, die Themen Verbesserung der Luftqualität und Verlangsamung des Klimawandels schnellstmöglich anzugehen, erklärte Luca Sra. „Deshalb engagiert sich Iveco dafür, bis 2040 keine fossilen Brennstoffe mehr zu verwenden und damit dem ehrgeizigen Ziel der Europäischen Kommission zur Klimaneutralität um zehn Jahre voraus zu sein.“ Um dies zu erreichen, müssten alle Akteure der Biomethan-Wertschöpfungskette ihre Kräfte bündeln. Die Technologie müsse weiterentwickelt werden und Biomethan als ein Beitrag zur Erreichung des CO2-Reduktionsziels im Straßengüterverkehr gefördert werden.

Giandomenico Fioretti, der für Alternative Antriebe Verantwortliche bei Iveco, hob hervor, dass in den vergangenen Jahren die Nachfrage nach LNG-Sattelzugmaschinen stetig gestiegen ist. Während sie 2015 noch ein Nischenprodukt gewesen seien, machten sie heute fast vier Prozent des gesamten Industrievolumens aus. Die Diskussionsteilnehmer erörterten auch die Vorteile der LNG- und Bio-LNG-Technologie sowie die Verfügbarkeit von Biomethan, das derzeit durchschnittlich 17 Prozent des im Verkehr in der Europäischen Union verwendeten Gases ausmacht und in den kommenden Jahren in großem Umfang verfügbar sein dürfte.

Die Beteiligten auf dem Podium besprachen zudem die rechtlichen Aspekte, die Wirtschaftlichkeit von gasbetrieben Lkw und die technologische Entwicklung. Anschließend richteten sie ihre Aufmerksamkeit auf den Ausbau der Infrastruktur, um die Produktion von Bio-LNG weiter voranzutreiben, da dies ein Schlüsselfaktor für das Erreichen eines emissionsfreien Straßengüterverkehrs ist.

Die Diskussion schloss mit Überlegungen zur Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Ökosystemunternehmen, um die Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrs zu ermöglichen, und einem Aufruf zum Handeln an alle Beteiligten, den Übergang zu LNG und Bio-LNG auf dem Weg zur Nachhaltigkeit mit vereinten Kräften zu unterstützen.