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IVOTY-Fahrbericht Iveco eDaily FCEV: Emissionsfrei in die Ferne schweifen

Die Kooperation mit Hyundai beim Thema Brennstoffzelle nimmt Fahrt auf: Iveco setzt neben Biomethan und Batterie auf Wasserstoff. So soll der schwere Transporter 350 bis 500 Kilometer weit kommen. Wir konnten den Prototypen des eDaily FCEV im Rahmen des "Van of the Year" schon fahren.

Ohne Abgas in die Ferne: Beim Daily FCEV "powered by Hyundai" entsteht nur Wasserdampf. Er ergänzt den eDaily (links), der zum neuen Modelljahr eine kleine Innenpflege erhält. | Foto: J. Reichel
Ohne Abgas in die Ferne: Beim Daily FCEV "powered by Hyundai" entsteht nur Wasserdampf. Er ergänzt den eDaily (links), der zum neuen Modelljahr eine kleine Innenpflege erhält. | Foto: J. Reichel
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Johannes Reichel

Iveco forciert die alternativen Antriebe in ganzer Breite und hat jetzt erstmals einen Prototypen des zur IAA 2022 angekündigten Brennstoffzellentransporters eDaily FCEV für Fahrten im Rahmen des "International Van of the Year" zur Verfügung gestellt. Die Kooperation der Italiener und der Koreaner nimmt damit auch ein der schweren Klasse Fahrt auf, nachdem man auch ein leichteres, batterieelektrisches Modell wohl auf Hyundai-Staria-Niederflur-Basis (eLCV) angekündigt hat, das zur IAA 2024 Premiere feiern soll. Der Fuel-Cell-Transporter ergibt speziell in den schweren Transporter-Spielarten Sinn, wo er für eine Reichweite von 350 bis 500 Kilometern auch für Fernstrecken gut sein soll, wo batterielektrische Antriebe an ihre Grenzen stoßen.

Das Testfahrzeug, innen noch im Trimm des Daily-Modelljahrs 2022 und somit ohne das neue Digital-Cluster und das neue Infotainmentsystem, wird denn auch von einem wuchtigen Spier Athlet-Koffer geprägt, der auf dem 7,2-Tonnen-Fahrgestell hohe Nutzlast und Volumen über dem Level eines 7,5-Tonnen-Trucks bieten soll. Die Rede ist von drei Tonnen Tragfähigkeit. Das Leiterrahmenkonzept spielt hier seine Vorteile voll aus, die Unterbringung der insgesamt sechs H2-Tanks, im Prinzip ein doppeltes Layout des Hyundai-FCEV-SUV Nexo, vorn und hinten zwischen dem Rahmen ist kein größeres Problem für die Ingenieure.

Ein doppeltes Nexo-System

Auch die 90-kW-Brennstoffzelle, die die Energie aus den 12 Kilogramm Wasserstoff in elektrische Energie umwandelt, findet im Unterboden gut Platz. Unter der Haube wiederum hat man die Nebenaggregate und Steuerungselektronik platziert, im Heck den Iveco-eigenen Synchron-Elektromotor, der 140 kW leistet. Eine kleine Lithium-Ionen-Batterie wie bei den Iveco-Bussen von Microvast als Pufferspeicher ergänzt wie üblich das Setup.

Die Beschleunigung und höhere Leistungsanforderungen übernimmt immer der batterieelektrische Antrieb, sodass sich der Daily FCEV nicht anders anfühlt und fährt als das BEV-Pendant. Leise, aber für einen 7,2-Tonner ziemlich zügig nimmt der teilbeladene Transporter Fahrt auf. Wie beim BEV lässt sich die generell eher milde Rekuperation in drei Stufen per Schaltknauf regulieren, Ein-Pedal-Fahren gibt es aber nicht. Dafür "kriecht" der Daily FCEV aus dem Stand langsam los, wenn man den Fuß von der Bremse nimmt, auch hier analog zum batterielelektrischen Modell.

Im Dauerbetrieb und in Teillastphasen steuert dann die Brennstoffzelle ihren Teil zur Vortriebsarbeit bei, was nur an leisem Brabbeln der Fuel Cell mehr zu erahnen als wirklich zu hören ist. Getankt wird der FCEV-Daily ähnlich wie die CNG-Version mit dem bekannten H2-Tankstutzen an der Seite und binnen 15 Minuten, dann wohl bei 350 bar. In den nächsten Schritten will der Hersteller jetzt bei Kunden Erkenntnisse sammeln und Feedback einholen, um das Modell weiter in die Serie zu treiben. Sinnfälliges Motto der Kooperation: “Engineered by Iveco Group, powered by Hyundai”.

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