KEP-Branche: Saubere Flotten, hoher Elektroanteil

Der BIEK hat in einer Studie einen hohen Grad an Euro-5- und teils sogar Euro-6-Fahrzeugen ermittelt und zudem einen Elektrifizierungsgrad von immerhin schon drei Prozent, weit über dem Durchschnitt.
Moderne Flotte: Der BIEK sieht den Fahrzeugbestand seiner Mitgliedsunternehmen auf überdurchschnittlich modernem Niveau. | Foto: BIEK
Moderne Flotte: Der BIEK sieht den Fahrzeugbestand seiner Mitgliedsunternehmen auf überdurchschnittlich modernem Niveau. | Foto: BIEK
Christine Harttmann

Der Anteil der Elektrofahrzeuge nimmt in den Fuhrparkt der KEP-Dienste kontinuierlich zu. Auch sonst ist die Branchenflotte sauberer unterwegs als sonstige Fahrzeugbestand in Deutschland. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die der Bundesverband Paket und Expresslogistik (BIEK) soeben veröffentlicht hat. Zwar fahren der Untersuchung zufolge noch immer die meisten Fahrzeuge im KEP-Markt mit ölbasiertem Antrieb. Auf die Diesel- und Benzinfahrzeuge entfiel im Jahr 2016 ein Anteil von 96 Prozent. Rund drei Prozent sind aber immerhin schon elektrisch unterwegs. Andere Antriebsarten, wie Gas, kommen zusammen auf ein Prozent. Mit diesem Bestand alternativer Antriebsarten in ihren Flotte liegen KEP-Dienste jedoch deutlich über dem Durchschnitt. Über den gesamten Pkw-Bestand betrachtet, waren 2016 gerade einmal 0,1 Prozent der Autos elektrisch angetrieben, beim Lkw-Bestand waren es 0,2 Prozent. Der Anteil der schon Euro-6-Fahrzeuge in den KEP-Flotten lag 2016 mit 18 Prozent ebenfalls um gut ein Viertel über dem Durchschnitt. Im gesamten Fahrzeugbestand Deutschlands fuhren nämlich nur 14 Prozent der Autos mit Euro-6-Motoren. Die am häufigsten waren mit 58 Prozent bei den KEP-Diensten Euro-5-Fahrzeuge im Einsatz. Beim Fahrzeugbestand in Deutschland erreichte die Emissionsklasse dagegen nur einen Anteil von 31 Prozent.

Auslaufmodell:Euro-4-Fahrzeugen in KEP-Flotten nur ein Viertel

Mit den schon relativ dreckigen Euro-4-Motoren hingegen waren Deutschlandweit noch 55 Prozent aller Autos unterwegs, während diese Emissionsklasse in den KEP-Flotten mit nur noch 24 Prozent vertreten war. Die Studie schlüsselt diese Zahlen auch noch nach den einzelnen Fahrzeugklassen auf und errechnet dabei für die KEP-Branche einen Anteil von 60 Prozent Euro VI für die schweren Nutzfahrzeuge, während sie für den gesamten Flottenbestand Deutschlandweit einen Anteil von nur 40 Prozent beziffert. Auch im Segment der leichten Nutzfahrzeuge, das heißt der Zustellfahrzeuge, sei ebenfalls erkennbar, dass die Fahrzeuge im KEP-Markt im Schnitt emissionsärmer sind. 15 Prozent der Fahrzeuge sind der Euro-6-Klasse zuzurechnen. Der Anteil ist damit im Vergleich zum gesamten Bestand bei leichten Nutzfahrzeugen, der bei gerade einmal sechs Prozent liegt, mehr als doppelt so hoch.

Behält der Kompendium-Autor Dr. Klaus Esser von der KE-Consult Kurte&Esser recht, denn werden die KEP-Flotten in den kommenden Jahren auch noch deutlich sauberer. Esser rechnet damit, dass „unter Berücksichtigung der Pläne und Vorhaben der Unternehmen sowie der zu erwartenden Marktentwicklungen und Rahmenbedingungen“ der Anteil an Elektrofahrzeugen in den KEP-Flotten deutlich zunehmen wird.