Kommissionierung: Autonomer Pickroboter gewinnt German Innovation Award

Ein autonomer und mobil einsetzbarer Pickroboter des Intralogistikspezialisten IGZ ist mit dem German Innovation Award in Gold ausgezeichnet worden.

Der mobile und alternierend oder alternativ zum Menschen einsetzbare Kommissionier-Roboter LUKE2. | Bild: IGZ.
Der mobile und alternierend oder alternativ zum Menschen einsetzbare Kommissionier-Roboter LUKE2. | Bild: IGZ.
Tobias Schweikl

Die IGZ Ingenieurgesellschaft für logistische Informationssysteme mbH wurde mit dem German Innovation Award in Gold der Kategorie „Logistics & Infrastructure“ ausgezeichnet. Preiswürdig fand die Jury die patentierte Pick-by-Robot-Lösung „LUKE2“. Der mobile Pick-Roboter kommt in der vollautomatisierten Einzelteile-Kommissionierung zum Einsatz und kann alternierend oder alternativ zum Werker verwendet werden.

„Das Urteil der Fachjury bestätigt nicht nur die Innovationskraft von LUKE2 im Bereich der vollautomatischen Kleinteilekommissionierung, sondern auch die der IGZ als Technologieführer und Generalunternehmer für SAP-Logistikprojekte. Wir legen bereits seit langem den Fokus auf mechanisch simple und nachrüstbare Lösungen, die innerhalb kürzester Zeit produktiv gesetzt werden können. Ihnen gehört unseres Erachtens die Zukunft. Daher freuen wir uns sehr, dass mit dem Award in Gold unserer mobilen Robotik-Komplettlösung LUKE2 marktveränderndes Potenzial bescheinigt wird“, so Johann Zrenner, IGZ-Mitgründer und Geschäftsführer Innovation und Technik.  

Die Automatisierungslösung ist direkt in die Software SAP EWM/MFS als Komplettlösung integriert. Der Roboter greift dabei auf in der Standardsoftware SAP EWM (SAP Extended Warehouse Management) hinterlegte Algorithmen zu, die jeweils optimale Greif- und Saugpunkte errechnen. Durch das integrierte Prinzip des Machine Learning sei LUKE2 laut IGZ zudem in der Lage, etwaige Fehler anhand von Ablaufroutinen eigenständig zu korrigieren. Auf dieselbe Weise erlernt LUKE2 automatisiert auch das Handling von neu in das Sortiment aufgenommenen Artikeln.

Der Roboter hat sämtliche Technik und Sensorik an Bord, wird mit nur einem Kabel angeschlossen und ist laut Hersteller innerhalb von wenigen Minuten einsatzbereit. Er wird lediglich an den jeweiligen Kommissionier-Arbeitsplatz geschoben, dort arretiert und mit nur einem Kabel angesteckt. Integriert sind eine zentrale Daten- und Stromversorgung, Sensorik, Saugwerkzeuge, Lichtquellen und ein KI-gestütztes Bildverarbeitungssystem. Über eine Höhenverstellung lassen sich zudem unterschiedlichste Arbeitsplatz-Topologien an üblicherweise manuell bedienten Ware-zur-Person Kommissionier-Arbeitsplätzen abbilden.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Lösungen seien keine kostenintensiven, aufwändig zu installierenden Robotik-Zellen oder Fördertechnikaufbauten erforderlich, heißt es. Damit sei der kompakte Kommissionier-Roboter jederzeit nachrüstbar. Sein Platzbedarf entspreche dem Aktionsradius eines Menschen. Er erbringe laut Hersteller bei Bedarf konstante Pick-Leistungen von bis zu 550 Picks pro Stunde. Im Mehrschichtbetrieb sei der ROI bereits nach zwei bis drei Jahren erreicht.

Verliehen wurde der vom „Rat für Formgebung“ ausgelobte Preis wegen der Einschränkungen durch die Coronapandemie ausnahmsweise virtuell.