Kravag SOLP-Projekt: KI soll Parkplatzsuche für Lkw erleichtern

Die Kravag initiierte mit Partnern das Forschungsvorhaben SOLP (Smart Optimized Lorry Parking), das die Parkplatzsuche für Lkw-Fahrer mittels künstlicher Intelligenz vereinfachen will.

Überlastete Straßen und eine zu geringe Anzahl an Lkw-Parkplätzen veranlassen Lkw- und Fernbusfahrer, die Ruhezeiten einhalten müssen, zu fahrlässigem Falschparken mit zum Teil tödlichem Ausgang. Symbolbild: Pixabay
Überlastete Straßen und eine zu geringe Anzahl an Lkw-Parkplätzen veranlassen Lkw- und Fernbusfahrer, die Ruhezeiten einhalten müssen, zu fahrlässigem Falschparken mit zum Teil tödlichem Ausgang. Symbolbild: Pixabay
Johannes Reichel
(erschienen bei Transport von Nadine Bradl)

Wo ist der nächste freie Lkw-Stellplatz? Diese Frage soll in Zukunft mit Hilfe von künstlicher Intelligenz beantwortet werden. Gemeinsam mit Partnern hat die Kravag dazu im Dezember das Forschungsvorhaben SOLP (Smart Optimized Lorry Parking) gestartet. Entwickelt wird SOLP in den nächsten drei Jahren gemeinsam von der Kravag und SVG Assekuranz Service GmbH, dem Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut sowie der Blue Consult GmbH. Mit insgesamt 2,36 Millionen Euro fördert das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) im Rahmen der Förderrichtlinie Modernisierungsfonds (mFund) das Forschungsprojekt.

Parkplatzsuche via Ampel-Prinzip

Hintergrund des Projektes sind rund 40.000 fehlende Lkw-Parkplätze an und um deutsche Autobahnen, teilt Kravag mit. Die Fahrerinnen und Fahrer müssten oft so lange nach einem regulären Parkplatz suchen, dass Lenkzeitverstöße drohen. Deshalb würden viele ihren Wagen unfallträchtig abstellen. Hier soll SOLP schnelle Hilfe bieten, indem es nach dem Ampel-Prinzip Informationen zu freien Parkplätzen liefert. In Rot, Gelb oder Grün zeigt das KI-gestützte digitale Vorschlagssystem den Fahrern die Auslastung der Parkplätze entlang ihrer Route an.

Dynamischer Prozess

Hierfür analysiert die KI zahlreiche Daten und bereitet sie auf. Dazu gehören unter anderem die Daten aus Zählschleifen und Mautsäulen (blaue Blitzer), Daten über das Wetter, die Verkehrslage sowie die durchschnittliche Belegung verschiedener Parkplätze. Das Besondere an diesem Projekt: Die jeweilige Route wird nicht als eine statische Abfolge von Straßen und Parkplätzen betrachtet, sondern als ein komplexer dynamischer Prozess, der ereignisgesteuert für den Lkw abläuft.

Printer Friendly, PDF & Email