Lageroptimierung: Fresenius Kabi fördert über drei Ebenen

Durch optimierte Förderstrecken und eine stärkere Automatisierung der Materialflüsse hat das Gesundheitsunternehmen Fresenius Kabi den Durchsatz deutlich gesteigert.

Die Vertikalumsetzer bedienen in dem neuen Anlagenlayout bei Fresenius Kabi alle drei Ebenen. | Bild: Kardex Mlog
Die Vertikalumsetzer bedienen in dem neuen Anlagenlayout bei Fresenius Kabi alle drei Ebenen. | Bild: Kardex Mlog
Tobias Schweikl

Die Fresenius Kabi AG hat am Standort Friedberg das 1996 errichtete Logistikzentrum optimiert. In einem zum März 2020 abgeschlossenen Projekt hat der Anbieter für Ernährung, Infusionen, Arzneimittel und Medizinprodukte mehrere bestehende Hallenbereiche über einen neuen Kommissionierbereich und eine Gebäudeaufstockung miteinander verbunden. Auch die Abläufe im Lager wurden neu organisiert.

Den Auftrag über die Erweiterung der Fördertechnik inklusive der Steuerung, der Anpassung des bestehenden Visualisierungssystems und der Ankopplung an die kundenseitige Lagerverwaltung und den Materialflussrechner erhielt Kardex Mlog mit Sitz in Neuenstadt am Kocher. Das Unternehmen ist spezialisiert auf integrierte Materialflusssysteme und Hochregallager.

„Die Kombination aus Logistik-Know-how und der genauen Kenntnis unseres Standorts und unseres Anforderungsprofils aus früheren Projekten waren wichtige Gründe, wieder auf den langjährigen Partner Kardex Mlog zu setzen“, so Peter Hubl, Leiter Technik Logistik der Fresenius Kabi Logistik GmbH.

Nach der Aufstockung konnten die unterschiedlichen Hallenbereiche über alle Ebenen mit einem ebenfalls neuen, bauseitigen Kommissionierbereich verbunden werden. Dazu ergänzte Kardex Mlog die bestehende Anlage um neue Fördertechnik mit zwei Auf- und Abgabeplätzen, Stetigfördertechnik, einen Verteilerwagen und zwei Vertikalumsetzer.

Die über das Dach eingebrachten Vertikalumsetzer bedienen alle Stockwerke und können jeweils bei einer maximalen Hubgeschwindigkeit von 80 m/s pro Stunde rund 110 Paletten vom Erdgeschoss in das zweite Obergeschoss transportieren. Der dort installierte Verteilerwagen erreicht bei 100 m/s eine Leistung von 120 Pal/h. Damit fügen sich die neuen Komponenten optimal in die Bestandsumgebung, deren Durchsatz nicht verändert wurde.

Die den Vertikalumsetzern nachfolgende Fördertechnik baute Kardex Mlog in der oberen Etage komplett neu auf. Im 1. OG wurde der bestehende Verteilerwagen durch die Verlängerung des Fahrwegs an beide Umsetzer angeschlossen. Zudem wurde ein neuer Abgabeplatz installiert. Im Erdgeschoss erfolgte die Anbindung an die bestehende Förderanlage zum Hochregallager durch die Integration von Drehtischen.

Höherer Automatisierungsgrad

Durch das neue Layout der Fördertechnik konnten die früher weitgehend manuell gestützten Materialflüsse stärker automatisiert und zwischen den Etagen verkürzt werden.

„Dank der optimierten Strecken und des höheren Automatisierungsgrads konnte Kardex Mlog eine signifikante Effizienz- und Durchsatzsteigerung erreichen, ohne dass an der Bestandsanlage leistungssteigernde Maßnahmen umgesetzt werden mussten“, so das Fazit von Peter Hubl bei der Inbetriebnahme im März 2020, „wir sehen Aufwand und Ergebnis in einem idealen Verhältnis.“