„The Lamarr Conference“ und „Zukunftskongress Logistik“ verbinden KI-Spitzenforschung mit der Praxis
Die „AI24 – The Lamarr Conference“ als wissenschaftliche Konferenz zu Künstlicher Intelligenz (KI) für die Anwendung ist in den Dortmunder Westfalenhallen gestartet. In Kooperation mit dem seit über 40 Jahren in Dortmund etablierten „Zukunftskongress Logistik – 42. Dortmunder Gespräche“ dreht sich das Geschehen um aktuelle Entwicklungen und Zukunftsperspektiven der Künstlichen Intelligenz in verschiedenen Anwendungsbereichen – von Generativen KI-Modellen über aktuelle KI-Technologien für Industrie und Logistik bis hin zu Forschungsergebnissen und globalen Trends für Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft.
„KI-Algorithmen und ihr maschinelles Lernen werden in Zukunft den Wettbewerb bestimmen – dies gilt für Industrie und Logistik in besonderer Weise“, sagte Prof. Dr. Michael ten Hompel, Co-Direktor des Lamarr-Instituts bei der Eröffnung der Konferenz. „Deshalb vereinen wir auf der AI24 die Besten aus allen Welten – aus Forschung, Industrie und Politik – mit dem Ziel, neue Communities zu erschaffen und Kooperationspotenziale zu entdecken, um die Zukunft der angewandten KI aktiv zu gestalten.“
Lamarr-Co-Direktor Prof. Dr. Stefan Wrobel ergänzt:
„Nur mit nachhaltig exzellenter, verantwortlicher und anwendungsorientierter Spitzenforschung können wir die Künstliche Intelligenz voranbringen. Deshalb freue ich mich sehr, dass es uns gelungen ist, herausragende Expertinnen und Experten aus der internationalen Wissenschaft und Industrie hier in Dortmund zusammenzubringen, um die neuesten Trends, zukunftsweisende Technologien für die Wirtschaft und notwendige Schritte für eine wirksame KI-Bildung gemeinsam zu diskutieren.“
Nach Grußworten durch Thomas Westphal, Oberbürgermeister der Stadt Dortmund, Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung und Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, folgte die erstmalige Verleihung des „Lamarr Award“ an den international renommierten Pionier im Feld KI, Robotik, autonomes Fahren und digitale Bildung Sebastian Thrun, Professor für Künstliche Intelligenz an der Stanford University und ehemaliger Vizepräsident bei Google.
„Bereits heute haben wir gewaltige KI-Innovationen in der Pipeline, die uns allen nach und nach zu einem besseren Leben verhelfen werden“, sagte Thrun in seiner Keynote und forderte: „Deutschland sollte sich durch ein neues Maß an Neugier und Offenheit aller Mitglieder der Gesellschaft als globaler Vorreiter dieser fundamentalen Technologie positionieren."
Transformationspotenzial der KI
Das weitere Programm bot den Teilnehmenden Keynote-Vorträge und Podiumsdiskussionen rund um Generative KI, die KI-Bildung zukünftiger Generationen von Forschenden und Anwendern sowie den Einsatz von KI in Industrie und Logistik. Es wurde deutlich, welches Transformationspotenzial in der Technologie steckt und wie dieses in der engen Kooperation von Forschenden und Anwendern bestmöglich gehoben werden kann.
Dr. Magnus Sahlgren, Forschungsleiter bei AI Sweden, blickte in seiner Keynote auf die europäische Perspektive der Generativen KI. Prof. Dr. Michael Henke, geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer IML, gab eine Einführung zum Potenzial von KI in Industrie und Logistik und zeichnete den Weg zum digitalen Kontinuum der KI nach.
Den Abschluss des ersten Konferenztages bildet die in Kooperation mit der Wirtschaftsförderung Dortmund durchgeführte Abendveranstaltung im Phoenix des Lumières, die auch den Rahmen zur Auszeichnung des »Digital Logistics Award« bietet.
Von der Kohle zur KI
Der zweite Veranstaltungstag am 5. September wird durch Hendrik Wüst MdL, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, eröffnet. Schon im Vorfeld der Konferenz sprach sich Wüst für die Stärkung der Vernetzung von KI-Forschung und Industrie aus:
„Nordrhein-Westfalen geht konsequent den Weg von der Kohle zur KI: Wo früher Steinkohle abgebaut wurde, stehen heute Labore und Forschungseinrichtungen. Wo heute noch Braunkohle abgebaut wird, werden Rechenzentren und Datenkreuze geplant. Für Nordrhein-Westfalen ist die Erforschung und Anwendung von Künstlicher Intelligenz ein wichtiges Zukunftsthema. Für unseren Wirtschaftsstandort ist Künstliche Intelligenz zudem ein zentraler Treiber, wie der Strukturwandel in vielen Regionen des Landes zeigt. Das Land hat sich dabei ein ambitioniertes Ziel gesetzt: Wir wollen die führende Digitalregion Europas werden.“
Keynote-Vorträge zu großen Sprachmodellen für Dialogsysteme von Amazon AGI Experte Prof. Dr. Jens Lehmann und KI in der Astrophysik von Prof. Dr. Phil Diamond vom Square Kilometre Array Observatory zeigen anschließend Perspektiven für eine neue Generation von KI-Assistenten und den Einfluss von KI auf wegweisende, internationale Forschungskollaborationen.
Der Nachmittag hält parallel stattfindende Themen- und Workshop-Sessions bereit, die von nationalen und internationalen Expertinnen und Experten gestaltet werden. Die Teilnehmenden lernen so verschiedene aktuelle KI-Anwendungsbereiche und Lösungen vertiefend kennen: Die „Fellows“ des Lamarr-Instituts – sechs KI-Forscherinnen und Forscher aus Nordrhein-Westfalen – geben Einblicke in aktuelle KI-Forschung aus NRW.
Ebenso werden Sessions zu Themen wie Robotik sowie spezifischen Anwendungen von KI in den Naturwissenschaften, wie der Physik und den Lebenswissenschaften mit Schwerpunkt Pharmazeutik, und in der Industrie und Logistik angeboten. Weitere Schlüsselthemen sind Instrumente der Regulierung von Künstlicher Intelligenz wie beispielsweise der „AI Act“ der Europäischen Union, der Einsatz von „Foundation Models“ und „Large Language Models“ sowie erklärbare KI.
Hintergrund: Lamarr-Institut
Das Lamarr-Institut wird getragen von der Technischen Universität Dortmund, der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn sowie den Fraunhofer-Instituten für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS in Sankt Augustin und für Materialfluss und Logistik IML in Dortmund, und institutionell gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie das Ministerium für Kultur und Wissenschaft (MKW) des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen der KI-Strategie der Bundesregierung.
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