Linde MH: Zwölf neue Stapler auf Evo-Niveau

Hersteller hebt die letzten Geräte der 39X-Reihe auf den weiterentwickelten Standard. SCR-Technologie bei den Dieselstaplern, mehr Stabilität und serienmäßiger "Curve Assist".
Angehoben: Linde MH bringt die letzten Stapler auf das neue Evo-Niveau, das mehr Sicherheit, Komfort und Effizienz bieten soll. | Foto: Linde MH
Angehoben: Linde MH bringt die letzten Stapler auf das neue Evo-Niveau, das mehr Sicherheit, Komfort und Effizienz bieten soll. | Foto: Linde MH
Johannes Reichel

Mit zwölf neuen Diesel- und Treibgasstaplern im Traglastbereich von 5 bis 8 Tonnen hebt Linde Material Handling die letzten Geräte der 39X-Baureihe auf den weiterentwickelten EVO-Standard. Damit profitierten die Kunden, die vor allem aus der Getränke-, Baustoff- und Papierindustrie sowie Gießereien stammen, einerseits von Kraftstoffersparnissen bis zu 20 Prozent im Vergleich zum Vorgängermodell, wirbt der Hersteller. Zudem würden zahlreiche neue technische Funktionen die kompakten Linde H50 bis H80/1100 EVO noch leistungsfähiger und sicherer machen. Gleichzeitig seien die Stapler dank umfangreicher Abgasnachbehandlung mit SCR-Technologie so sauber wie noch nie. Für einen sparsamen Kraftstoffverbrauch sorgten moderne Motorentechnologie sowie neuerdings die zusätzliche, elektronische Vorsteuerung der Fahrhydraulik. Zusammen mit dem großen Übersetzungsbereich von Verstellpumpe und -motoren des hydrostatischen Linde Antriebs erreiche man optimierte Kennlinien und höchste Leistungen bei niedrigen Drehzahlen. Weiteres Einsparpotenzial erschließen laut Hersteller die drei unterschiedlichen Fahrdynamik-Einstellungen. Die Stufen Economy, Efficiency und Performance lassen sich voreinstellen und sorgen für eine passgenaue Fahrzeugleistung je nach Kundenwunsch. Nach den neuen Dieselgroßstaplern HT100Ds bis HT180Ds setzt Linde auch bei der neuen Staplerserie H50-H80 EVO auf SCR-Technologie zur Abgasminimierung. Der Dieselmotor von Deutz ist mit innermotorischen Maßnahmen wie Abgasrückführung und zusätzlicher Abgasnachbehandlung mit AdBlue®-Technologie zur Reduzierung von Stickoxiden ausgestattet und unterschreite die Grenzwerte bei Kohlenmonoxid, Stickoxiden, Kohlenwasserstoff und Partikeln im Durchschnitt sogar um 64 Prozent, wirbt der Hersteller.

Beibehalten hat Linde ein konstruktives Merkmal, das bisher nur in dieser Baureihe zum Einsatz kommt: die Torsionsstütze und das zugehörige Torsionsgitter. Es ist oberhalb des Fahrerschutzdachs zusätzlich zu den oben liegenden Neigezylindern am Hubgerüst befestigt und wird hinten über Rollen zwischen den Torsionsstützen geführt. Durch die feste Verbindung zwischen Hubgerüst und Fahrerschutzdach reduzierten sich die auf das Hubgerüst wirkenden Verwindungskräfte um bis zu 30 Prozent. Die Stabilität steige – insbesondere beim Heben von breiten oder pendelnden Lasten und Gütern mit hohem Lastschwerpunkt – und ermögliche schnelleres Handling. Gleichzeitig übernehme das Torsionsgitter die Funktion eines Schutzdachs und laufe mit, wenn der Fahrer den Mast nach vorne bzw. hinten neige. Diese spezielle Konstruktion bilde die Grundlage für hohe Resttragfähigkeiten und damit zusätzliche Sicherheit, z. B. wenn schwere Papierrollen, Holzleimbinder oder Steinklammern bewegt werden, beschreibt der Anbieter. Bis zu einer Höhe von 6,5 Metern behielten die 8-Tonnen-Geräte ihre volle Nenntragfähigkeit.

Die Diesel- und Treibgasstapler Linde H50-H80/1100 EVO seien serienmäßig mit dem Linde Engine Protection System (LEPS) und dem Linde Curve Assist ausgestattet. Beide Features erhöhten die betriebliche Sicherheit und steigern gleichzeitig Verfügbarkeit und Wirtschaftlichkeit der Fahrzeuge. Das LEPS überwache wichtige Motorparameter wie Ölstand, Öldruck, Kühlwasserstand und Temperatur und zeigt dem Fahrer notwendige Wartungsarbeiten am Display an. Als mehrstufiges Warn- und Schutzsystem ausgelegt, reiche es bis zur vorsorglichen Kriechfahrt. Der Linde Curve Assist hingegen reguliere abhängig vom Lenkeinschlag die Geschwindigkeit bei Kurvenfahrt und sorgt auf diese Weise für sicheres Arbeiten. Der Fahrerarbeitsplatz soll entspanntes Sitzen ermöglichen. Er sei über Gummimetalllager von der Antriebs- und Lenkachse abgekoppelt, absorbiere in hohem Maße Schwingungen und Stöße und schütze den Fahrer vor gesundheitsschädlichen Ganzkörpervibrationen. Damit leiste der abgekoppelte Arbeitsplatz einen Beitrag zur Einhaltung der Humanschwingungs-Grenzwerte der EU-Richtlinie 2002/44/EG, so der Hersteller. Die Richtlinie verpflichtet alle Betreiber, tatsächlich auftretende Vibrationen zu messen, zu bewerten und im Fall von Grenzwertüberschreitungen entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.