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Lkw-Fahrermangel: IRU-Report warnt vor massiver Verschärfung

Mehr als drei Millionen Lkw-Fahrerpositionen sind aktuell in 36 untersuchten Ländern unbesetzt. Doch bis 2028 könnte sich der Lkw-Fahrermangel sogar noch verdoppeln, warnt die internationale Organisation.

IRU-Report zum Fahrermangel 2023: Der Anteil der Lkw-Fahrerinnen ist mit nur sechs Prozent nach wie vor gering. (Foto: troyanphoto/AdobeStock)
IRU-Report zum Fahrermangel 2023: Der Anteil der Lkw-Fahrerinnen ist mit nur sechs Prozent nach wie vor gering. (Foto: troyanphoto/AdobeStock)
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Johannes Reichel
(erschienen bei LOGISTIK HEUTE von Matthias Pieringer)

Laut dem Bericht der IRU (International Road Transport Union) über den Fahrermangel 2023 sind mehr als drei Millionen Lkw-Fahrerstellen in 36 untersuchten Ländern unbesetzt. Dies seien sieben Prozent der Gesamtstellen, wie die IRU am 20. November in Genf meldete.

Bei der Befragung von mehr als 4.700 Transportunternehmen in Amerika, Asien und Europa stellte die IRU fest, dass der Mangel an Lkw-Fahrern im Jahr 2023 weltweit zugenommen hat. Zwei Ausnahmen waren Europa und die USA, wo sich der Mangel 2023 laut dem Weltdachverband der Straßentransportwirtschaft leicht abschwächte, da die Transportnachfrage zurückging.

Ohne Maßnahmen um Fahrer zu gewinnen und zu binden könnten bis 2028 in den untersuchten Ländern mehr als sieben Millionen Lkw-Fahrerstellen vakant bleiben, darunter 4,9 Millionen in China (20 Prozent aller Stellen dort), 745.000 in Europa (17 Prozent aller Stellen) und 200.000 in der Türkei (28 Prozent aller Stellen).

Wenige junge Fahrer, geringer Frauenanteil

Weniger als zwölf Prozent der Lkw-Fahrer sind laut dem IRU-Report unter 25 Jahre alt, in Europa sind es nur fünf Prozent. Auch der Anteil der Lkw-Fahrerinnen ist mit nur sechs Prozent nach wie vor gering. Von den untersuchten Ländern weisen China (sechs Prozent) und die Vereinigten Staaten (acht Prozent) den höchsten Anteil an Truckerinnen auf.

Eine weitere Hürde ist den Angaben zufolge, dass das Mindestalter für das Führen eines Fahrzeugs im internationalen Güterverkehr in einigen Ländern immer noch zwischen 21 und 26 Jahren liegt. Hohe Ausbildungs-, Führerschein- und Versicherungskosten machen es laut IRU kostspielig, Lkw-Fahrer zu werden.

Bei Bedarf Lücken schließen

Die Regierungen müssten, so die IRU, den Zugang zum Beruf erleichtern, indem sie das Mindestalter für den Führerschein herabsetzen und die Qualifikationskosten bezuschussen. Der Zugang von qualifizierten Fahrern aus Drittländern zum Beruf sollte aus IRU-Sicht erleichtert werden, damit Länder mit einem Überschuss an Berufskraftfahrern bei Bedarf Lücken schließen können.

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