Lkw-Maut ab 7,5 Tonnen: SVG rät zu rechtzeitiger Information

Mautpflicht für LKW ab 7,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht kommt ab Oktober. Zudem werden 1.100 Kilometer vierspurige Bundesstraßen in die Erfassung aufgenommen.
Johannes Reichel

Ab dem 1. Oktober wird die Mautpflicht für LKW ab 7,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht eingeführt. Darüber hinaus werden weitere 1.100 Kilometer vierspurige Bundesstraßen in das Mautsystem aufgenommen. Darauf weist die SVG Bundeszentralgenossenschaft eG in in einer Pressemitteilung hin. Bisher unterlagen nur LKW ab 12 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht auf allen Autobahnen und einigen Bundesstraßen mautpflichtig. Nach der Zulassungsstatistik des Kraftfahrt-Bundesamtes kommen durch die Absenkung der Mautgrenze allein in Deutschland 80.000 mautpflichtige Fahrzeuge ab 7,5 Tonnen dazu, skizziert der Service- und Beratungsdienstleister für die Transportbranche.

Darunter sind zum einen die noch kurz vor dem Mautstart im Jahr 2005 neu eingeführten mautfreien 11,99-Tonner. Außerdem müssten sich tausende von Unternehmen aus nahezu allen Branchen völlig neu mit dem Thema befassen. Die SVG rät daher zu frühzeitiger Information über Registrierung, Dokumentationspflichten, Fristen, Fördermittel und Kosten. „Wer bei der Maut nicht sauber rechnet, verschenkt Geld. Entscheidend sind eine transparente Abrechnung mit einer genauen Dokumentation der Mautkilometer, gute Konditionen, keine versteckten Gebühren und eine kompetente Beratung“, rät Maut-Experte Alexander Wagner, Leiter des Kundencenters bei der SVG Nordrhein. Abhängig von der Schadstoffklasse und der Anzahl der Achsen werden künftig für die Mautneulinge zwischen 8,1 Cent und 21,8 Cent pro Kilometer fällig. Die Faustformel laute, so die SVG: Je älter das Fahrzeug, desto höher die Maut.

Neben der manuellen Entrichtung der Maut am Mautterminal und per Internet beim Mautbetreiber Toll Collect nutzen die meisten Transporteure die automatische Entrichtung per On-Board-Unit (OBU). Die SVG rät auch zu dieser Methode. Den Einbau des Maut-Moduls solle man mit einem ohnehin anstehenden Werkstatttermin verbinden, das spare Zeit, so die SVG. Spätestens wenn ab Mitte 2018 alle Bundesstraßen mautpflichtig seien, gebe es zur Obu sowieso keine Alternative, so die SVG-Experten.

39 Milliarden Euro habe die LKW-Maut seit ihrer Einführung 1. Januar 2005 bereits in die Kassen des Bundes gespült, rechnet die SVG vor. Derzeit summierten sich die Mauteinnahmen durch den Systembetreiber Toll Collect auf rund 4,5 Milliarden Euro jährlich.Insgesamt 166.000 Unternehmen mit über einer Million Fahrzeugen seien bis Ende 2014 bei Toll Collect registriert gewesen. Die SVG weist in diesem Zusammenhang auf ihren kostenlosen Mautabrechnungsservice hin, den man nach Registrierung kostenfrei in Anspruch nehmen könne.