LogiMAT 2017: Lenze automatisiert Regalbediengeräte

Lenze präsentiert komplette eine Automatisierungslösung für moderne Regalbediengeräte. Höhere Geschwindigkeit und bis zu 30 Prozent bessere Energieeffizienz.
Spart mächtig Energie: Bis zu einem drittel effizienter soll das neue automatisierte Regalbediengerät von Lenze arbeiten. | Foto: Lenze
Spart mächtig Energie: Bis zu einem drittel effizienter soll das neue automatisierte Regalbediengerät von Lenze arbeiten. | Foto: Lenze
Johannes Reichel

Der Automatisierungsspezialist Lenze hat auf der LogiMAT in Stuttgart eine komplett automatisierte Lösung für Regalbediengeräte vorgestellt. Eine höhere Anlagenperformance, reduzierte Inbetriebnahmezeiten und ein geringerer Energieverbrauch seien die Vorzüge der neuen Generation Bediengeräte, wirbt der Anbieter. Die Lösung kombiniere intelligente Hard- und Software und sei auf die Anforderungen moderner RBGs zugeschnitten. Die Steuerung von Fahr- und Hubantrieb sowie der Achsen des Lastaufnahmemittels übernimmt ein sogenannter Motion Controller als zentrale Stelle. Integriert ist zudem das neue Maschinenmodul für Regalbediengeräte. Es steuere alle Funktionen des RBG, so der Anbieter. Eine intuitive Benutzerführung per Graphical User Interface (GUI) und eine vorbereitete Visualisierung des Regalbediengeräts sollen das gesamte Engineering erleichtern. Außerdem ließen sich mit der integrierten Online-Identifikation von Nutzlasten die Vorsteuerung der Servoregler automatisch und dynamisch an die sich ständig ändernden Lasten im Betrieb des RBG anpassen. Auf diese Weise reduziere sich die Pendelneigung und das Lastaufnahmemittel erreiche schneller seine Position. Eine rein softwarebasierte Regelungstechnik reduziere zudem die nach der Vorsteuerung noch verbliebenen Mastschwingungen durch Gegenimpulse. Dadurch lasse sich der Fahrantrieb beschleunigen. Indem die reduzierten Mastschwingungen obendrein zügiger abklingen, könne das Teleskop eines Lastaufnahmemittels schneller ausfahren, beschreibt der Hersteller.

Im Bezug auf die Sicherheit hat Lenze eine Netzausfall-Steuerung der Antriebe entwickelt, mit der ein geführtes Stillsetzen der Antriebe ohne sofortigen Einfall der mechanischen Bremse erfolge. Innerhalb von weniger als 5 Millisekunden werde der Netzausfall erkannt, mögliche Energieverbraucher abgeschaltet und der Fahrantrieb in den generatorischen Betrieb gesteuert. Dadurch soll es möglich sein, die kinetische Energie des Regalbediengeräts zu nutzen und im Zwischenkreis der Servo-Umrichter so lange zu speichern, bis das Regalbediengerät seine Bewegungsenergie abgebaut hat. Erst danach greifen die Bremsen, was für weniger Verschleiß durch geringere Reibarbeit sorge. Im Antrieb integrierte Sicherheitstechnik und sichere, ethernetbasierte Feldbusse bildeten die Grundlage des modernen Sicherheitskonzepts für die Bewegungssteuerung auf dem Gassengerät. Alle sicherheitsgerichteten Funktionen des Regalbediengeräts seien so ohne eine mitfahrende Sicherheitssteuerung gelöst.

Den Pufferraum am Ende der Gassen zugunsten von Lagerplatz zu reduzieren, werde möglich dank der positionsabhängigen sicheren Überwachung der Geschwindigkeit. Dabei reduziert der Hersteller das Tempo des Fahrantriebs mit zunehmender Annäherung an das Gassenende. Außerdem weist der Hersteller auf die höhere Engergieeffizienz des Systems hin. So werde zurückgewonnene Energie des Hubantriebs oder die zurückgewonnene Energie des Fahrantriebs zum Anheben des Lastaufnahmemittels oder zum Beschleunigen des Fahrantriebs verwendet. Zum Paket gehöre zudem eine Netzrückspeisetechnologie, die dank ihrer kompakter Maße und niedrigem Gewichtes für den Einsatz auf dem mitfahrenden Schaltschrank des RBG prädestiniert sei, wie der Hersteller wirbt. Das Einsparpotenzial taxiert Lenze auf bis zu 30 Prozent.