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LOGISTRA City-Check CityLog Berlin: Schlau auf dem Bau per Lastenrad

Mit ihrer Logistiklösung für die „letzte Meile“ liefert die CityLog GmbH bundesweit in Ballungszentren per Lastenrad aus. Die Dienstleistung trifft den Nerv sich wandelnder Rahmenbedingungen in der City. Wir waren vor Ort am Standort Berlin Alexanderplatz.

Mitten drin statt nur dabei: Das Microdepot liegt direkt am Alexanderplatz im Bogen der Hochbahn. | Foto: J. Reichel
Mitten drin statt nur dabei: Das Microdepot liegt direkt am Alexanderplatz im Bogen der Hochbahn. | Foto: J. Reichel
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Johannes Reichel

Am Anfang stand die Vision, eine nachhaltige Logistik für die Baustellenbelieferung zu schaffen. Schneller, pünktlicher, umweltfreundlicher. So entstand bei der GC-Gruppe, Deutschlands führendem Großhandel für Haustechnik, das Start-up CityLog. Die Idee war es, die aufwendige, zeit- und energieraubende Logistik in Ballungszentren aufs Lastenrad zu verlegen – und auf diesem Weg Hunderte von Lkw- oder Transporterfahrten einzusparen.

Und in der Tat: Allein für Berlin ersetzen die B2B-Radlogistiker Lkw-Fahrten des GC-Hauses Bär & Ollenroth mit 200 Stopps pro Tag, mit entsprechenden Emissionen und Implikationen für den Verkehr. Über alle Standorte in Köln, Hamburg, Düsseldorf, München, Frankfurt, Bremen und Dresden und jüngst Leipzig fährt CityLog aktuell bereits Pakete an mehr als 1.000 Kunden am Tag aus, weit über 395.000 Stopps und mehr als 913.000 Kilometer (Stand Oktober 2023) legten die Stadtlieferanten seit ihrem Start im Jahr 2020 zurück und sparten dabei 1.400 Tonnen an CO2 ein. Seit dem 3. Oktober 2023 tritt das Unternehmen mit dem Standort Wien erstmals auch international in die Pedale.

Auch ein Kostenfaktor: Kein Stau, keine Parkplatzsuche

Dabei mussten die Lastenradlieferanten weder im Stau ausharren (sondern fuhren am Radweg daran vorbei), noch mussten sie rangieren oder auf Parkplatzsuche gehen oder sorgten in zweiter Reihe stehend für Verkehrsaufläufe. Mit dem Lastenfahrrad ist in Berlin im Vergleich mit dem Lkw die doppelte Anzahl an Auslieferungen in einem bestimmten Zeitraum möglich.

25 Lkw konnten die Fachgroßhändler, die mit CityLog zusammenarbeiten, in Deutschland bereits einsparen. In Hamburg sollen zwei Bikes in Summe einen Lkw ersetzen, was für den Großhandel eine deutliche Kostenersparnis bedeutet. Auf die Hälfte der sogenannten Stoppkosten taxiert CityLog-Lastmile Manager Franz Hollfelder die Bikes im Vergleich zu etwa 35 Euro pro Stopp beim Lkw.

Einmal täglich ein Lkw: Das spart viel Verkehr

Am Berliner Alexanderplatz zum Beispiel bringt einmal am Tag oder besser in der Nacht ein Lkw Ware aus dem Lager in Rangsdorf. Der liefert die Bestellungen, die am Vortag bis 22 Uhr von den Fachhandwerkskunden eingegangen sind. Damit ist das Mikrodepot, platziert in einem Bogen der Hochbahnhaltestelle, teilbefüllt. Links stehen die CityLog-Waren, rechts die DPD-Pakete, so sortiert sich das Ganze wie von selbst. Die Artikel werden dann mit den Lastenrädern in Laufe einer Tour zugestellt.

Selten müssen die Fahrer um City-Manager Daniel Weicker mal nachfassen. Leon Fischer macht heute einen Extrastopp am frühen Mittag, weil die Presse da ist. Sonst hat er alles per App und Smartphone sowie über das Transportmanagementsystem Connect Transport im Blick und liefert pünktlich die erwarteten Waren auf die Baustellen. Klingt alles ganz simpel und sieht auch so aus, wenn man vor Ort ist.
 

Komplexe Umstellung von Truck- auf Bike-Logistik

Dennoch handelt es sich bei der Umstellung von Truck- auf Bike-Logistik um ein komplexes Unterfangen, wie uns CityLog-Last Mile Manager Franz Hollfelder bei unserer Visite im Mikrodepot am Berliner Alexanderplatz erklärt. Das Depot betreibt CityLog mit der Smart City | DB. Es dient als reines Umschlaglager, gemeinsam genutzt mit dem B2C-Paketlogistiker DPD. Die größte Herausforderung sei es, geeignete Standorte in den teuren Städten zu finden: Das gilt für Berlin ebenso wie für die anderen CityLog-Standorte.

Für Aufbau und Wachstum der Citylogistik auf der letzten Meile bedarf es eines langen Atems, den die GC-Gruppe offenbar hat. Denn ein richtig „goldenes Geschäft“ kann die Lastenradlogistik Stand heute noch nicht sein.

Warum das so ist und weshalb CityLog dennoch an das Geschäft glaubt, lesen Sie in der nächsten Ausgabe von LOGISTRA!

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