Luftfracht: Lufthansa Cargo mit Gewinneinbußen
Im Vergleich zu 2014 sank das EBIT um 97,6 Prozent. Dies gab der Lufthansa Konzern am 18. März 2016 bei seinem Jahrespressegespräch bekannt. Dies ist gleichbedeutend mit einem Rückgang von fast 120 Millionen Euro – von 122,8 auf noch 3,0 Millionen Euro. Das bereinigte EBIT sank ebenfalls um mehr als 40 Prozent auf 73,5 Millionen Euro. Insgesamt erzielte Lufthansa Cargo einen Umsatzerlös von 2.355 Millionen Euro – das entspricht einem Minus von 3,3 Prozent im Vergleich zu 2014. Der Bereich „Fracht und Post“ sank mit 1,63 Millionen Tonnen um 2,3 Prozent, der Bereich „Verkaufte Fracht-Tonnenkilometer“ um 2,9 Prozent auf 8.364 Millionen.
Als Gründe für die Rückgänge nannte der Konzern unter anderem folgende:
Im ersten Quartal 2015 schwächte sich die Nachfrage an den weltweiten Luftfrachtmärkten ab. Als weitere Gründe für den Rückgang des Gewinns macht Lufthansa Cargo den starken US-Dollar verantwortlich, der vor allem die exportorientierte Industie in den USA traf sowie den chinesischen Markt, der durch Turbulenzen auf sich aufmerksam machte. Zusätzlich erschwerten die Streiks der Gewerkschaften "Vereinigung Cockpit"(VC) und "Unabhängige Flugbegleiterorganisation"(UFO) das vergangene Geschäftsjahr und sorgten für Rückgänge bei transportierter Frachtmenge und Erlösen.
Eine außerplanmäßige und einmalige Abschreibung auf das Projekt „LCCneo“ – der Bau eines neuen Logistikzentrums in Frankfurt wurde im Frühjahr 2015 um zunächst zwei Jahre verschoben – ließ das EBIT sinken.
Dem Rückgang im Jahresergebnis 2015 will Lufthansa Cargo nach eigenen Angaben nun mit einem Maßnahmenpaket entgegnen. Neben einem Kostenprogramm hat die Airline auch eine Erweiterung des Produktportfolios angekündigt. Unter anderem soll es Flugreisenden und Privatpersonen über das Angebot „myAirCargo“ ermöglicht werden, persönliche Gegenstände per Luftfracht zu versenden. Zudem forciert das Unternehmen die Initiativen des Zukunftsprogramms „Lufthansa Cargo 2020“, darunter enge Partnerschaften mit anderen Airlines wie ANA und United Airlines.
Der Lufthansa Cargo Vorstandschef Peter Gerber hob außerdem die weltweite Erneuerung der IT-Landschaft hervor: „Für uns war dies eine wichtige Voraussetzung, um effizient und erfolgreich zu arbeiten. Dieser Schritt war auch ein Meilenstein auf dem Weg zur vollständigen Digitalisierung der Luftfracht.“
Man werde sich aber „auch in den kommenden Jahren in einem äußerst herausfordernden Marktumfeld bewegen“ und wolle daran die Stückkosten anpassen. Um wettbewerbsfähig zu bleiben hat der Lufthansa Cargo-Vorstand bereits im Herbst vergangenen Jahres das Kostensenkungsprogramm „C40“ gestartet. Bis 2018 sollen die jährlichen Kosten um mindestens 40 Millionen Euro gesenkt werden. Der Fokus liegt dabei auf den Personal- und Dienstleisterkosten. Im laufenden Jahr rechnet der Vorstand von Lufthansa Cargo mit einem Gewinn (Adjusted EBIT) leicht über dem Vorjahr.
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