MAN eTGX & TIP: DB Schenker setzt Flotte unter Strom - erste zehn E-Trucks übergeben
DB Schenker rückt emissionsfreie Langstreckentransporte stärker in den Fokus. In München hat der Logistikdienstleister im Beisein von Pressevertretern die ersten zehn MAN eTGX für seine Flotte direkt ab Werk entgegengenommen. Anschließend wurden die Trucks von den Fahrern selbst zu den jeweiligen Standorten im ganzen Bundesgebiet überführt. Ermöglicht wird der Einsatz durch die TIP Group, einen auf Nutzfahrzeuge spezialisierten Vermieter, der die Elektro-Lkw zum einen Teil an Schenker, zu einem anderen Teil an Subunternehmen des Logistikdienstleisters vermietet.
Flexibilität durch Vermietung
Durch die Bereitstellung der MAN eTrucks seitens der TIP Group kann DB Schenker flexibel auf die steigenden Anforderungen nachhaltiger Logistik reagieren.
„Unser Ziel ist es, unsere Kunden mit modernen, umweltfreundlichen Fahrzeugen auszustatten und sie auf ihrem Weg zu mehr Nachhaltigkeit zu unterstützen“, erklärt Oliver Bange, Vice President Central Europe Region der TIP Group.
Großes Ladevolumen und hohe Reichweite
Die speziell für hohe Ladevolumenanforderungen konzipierten MAN eTGX Ultra-Sattelzugmaschinen ermöglichen den Einsatz von Mega-Trailern mit einer Innenhöhe von drei Metern. Diese Trailer werden in verschiedenen Branchen genutzt, insbesondere im Automotivesektor. Die Kombination aus hohem Ladevolumen und emissionsfreiem Antrieb trage dazu bei, CO2-Emissionen im Straßengüterverkehr nachhaltig zu reduzieren, teilt hierzu MAN mit.
Demnach verfügt der eTGX Ultra über eine Reichweite von rund 500 Kilometern. Das Fahrzeug bietet ein modulares Batteriekonzept mit bis zu sechs Batteriepaketen und einer Ladeleistung von bis zu einem Megawatt, womit schnelles Zwischenladen während der Fahrerpausen möglich wird. Die von DB Schenker entgegengenommenen eLkw fahren allesamt mit dicken Batteriepaket. Für den Hamburger Logistikkonzern seien es zwar lange nicht die ersten Elektrischen Lkw, aber die ersten mit dieser Reichweite, erklärt Marc Pühler, Senior Vice President System Operations bei DB Schenker, auf Nachfrage gegenüber der Zeitung Transport.
Auch Cyrille Bonjean, Executive Vice President Land Transport bei DB Schenker in Europa, betont, dass DB Schenker eine langfristige Strategie zur Reduzierung von Emissionen verfolgt und verstärkt auf alternative Antriebe setzt.
„Als Vorreiter in der Umstellung auf emissionsfreie Antriebe wird DB Schenker auch zukünftig in nachhaltige Lösungen investieren. Einige der neuen Fahrzeuge werden im täglichen Linienverkehr zwischen Dortmund und Hannover eingesetzt, andere gezielt für Kunden aus der Automobil- und Konsumgüterbranche.“
Die gestern in München übergebenen Fahrzeuge sind zunächst für 16 Monate angemietet und werden teilweise im täglichen Linienverkehr im Stückgutnetz von Schenker im Zwei-Schicht-Betrieb unterwegs sein. So wird einer der Trucks im täglichen Rundlauf zwischen den Standorten in Dortmund und Hannover pendeln.
„Andere Fahrzeuge werden dezidiert für unsere Kunden im Automotive- und Consumerbereich in den Einsatz gebracht“, führt Cyrille Bonjean aus.
Vorderstes Ziel sei es, herauszufinden, welche Einsatzszenarien sich am besten eignen, macht Pühler gegenüber der Transport klar.
Ausbau der Elektro-Flotte bis 2026
Und – auch wenn sich dies angesichts einer Mietdauer knapp eineinhalb Jahren nicht so anhört – die ersten zehn Fahrzeuge sind Teil eines langfristigen Plans: Bis 2026 sollen insgesamt 100 MAN eTGX in die Flotte von DB Schenker integriert werden. Dies wurde bereits 2023 in einer Absichtserklärung zwischen MAN und DB Schenker festgehalten. Zusätzlich wurde gestern in München eine weitere Vereinbarung über die Lieferung von 50 MAN eTGL getroffen. Der vollelektrische 12-Tonner, der ab April 2025 bestellbar sein wird, soll die Verteilerlogistik des Unternehmens ergänzen.
„Wir sind sehr stolz, dass die ersten zehn MAN eTGX nun täglich für DB Schenker im Logistikeinsatz sind“, sagt Friedrich Baumann, Vorstand Sales and Customer Solutions bei MAN Truck & Bus. „Dass DB Schenker mit dem eTGL auch im elektrischen Verteilerverkehr auf MAN setzen will, bestätigt uns darin, dass unser eTruck-Portfolio für jeden Transportbereich die richtige Lösung bietet.“
Nachhaltigkeitsstrategie von DB Schenker
Marc Pühler hebt hervor, dass der eTGL eine Lücke im Markt schließt:
„Ein elektrischer 12-Tonner war bisher nicht verfügbar. Der eTGL ist ideal für die letzte Meile und wir sind stolz darauf, unser Fachwissen in die Entwicklung eingebracht zu haben.“
Förderung durch das Bundesministerium
Die Anschaffung der ersten zehn MAN eTGX für DB Schenker wird durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Die Mittel stammen aus der Richtlinie zur Förderung alternativer Antriebe und zugehöriger Ladeinfrastruktur, die von der NOW GmbH koordiniert wird. Das Bundesamt für Logistik und Mobilität ist für die Bewilligung der Anträge zuständig.
Mit der Aufnahme der ersten vollelektrischen Fernverkehrs-Lkw in die Flotte geht DB Schenker einen weiteren Schritt in Richtung klimafreundlicher Transportlogistik. Durch die Unterstützung von TIP sowie die Zusammenarbeit mit MAN will das Unternehmen seine Position als Vorreiter in der Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrs weiter ausbauen.
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