MAN TG: Update bei Assistenz und Effizienz

Hersteller bringt für seine im letzten Jahr gestartete Truck Generation neue Ausstattungen. Sie sollen die TGX, TGS, TGM und TGL noch sicherer, aber auch effizienter und digitaler machen. Etwa das Spiegelersatzsystem, der erweiterte Fahrassistent sowie Over-the-Air Updates und neue digitale Dienste.

Keine Außenspiegel, kein toter Winkel - das neue Spiegelersatzsystem arbeitet ausschließlich mit Kameras. Bild: MAN
Keine Außenspiegel, kein toter Winkel - das neue Spiegelersatzsystem arbeitet ausschließlich mit Kameras. Bild: MAN
Johannes Reichel
(erschienen bei Transport von Nadine Bradl)

Der Nutzfahrzeughersteller MAN hat seinen erst im vergangenen Jahr neu vorgestellten Lkw-Baureihen TG ein Update verordnet und legt damit vor allem in Sachen Digitalisierung und Fahrerassistenz nach. Zahlreiche Features sollen so nach Aussage des Unternehmens die neue Generation TGX, TGS, TGM und TGL für die Zukunft rüsten. Optisch falle vor allem das Fehlen klassischer Außenspiegel auf. Das neue, ab Oktober bestellbare, optionale Spiegelersatzsystem arbeitet ausschließlich mit Kamers, auch an der Front und seitlich. Die bilden das Verkehrsgeschehen rund um den Truck auf zwei großen Displays an den A-Säulen und zusätzlich auf dem Bildschirm des Mediasystems ab. Fahrer können aus verschiedenen Ansichtsoptionen wählen, die tote Winkel konsequent eliminieren, den Sichtkomfort erhöhen und vor allem auch die Sicherheit für andere Verkehrsteilnehmer deutlich steigern. Die Abbiegehilfe ist ebenfalls in das Anzeigekonzept integriert.

Kollisionsvermeidung, aktiver Spurhelfer und Stop & Go im Stau

Bei Spurwechseln soll der neue Kollisionsvermeidungsassistent mehr Sicherheit bringen. Als Erweiterung des bisherigen Spurwechselwarnsystems greift dieser aktiv gegenlenkend ein, falls eine Kollision droht. Noch mehr elektronische Fahrassistenz bietet der neue MAN CruiseAssist. Er lenkt, beschleunigt und bremst TGX und TGS auf Autobahnen selbstständig durch den Verkehrsfluss, auch im Stau. Der Fahrer muss aber dennoch seine Hände stets am Lenkrad halten. Beide Systeme sind laut MAN für TGX und TGS ab Juli im Angebot. Für den TGM sind Kollisionsvermeidungsassistent wie auch die für TGX und TGS bereits erhältliche Spurwechsel- und Abbiegehilfe ab Oktober bestellbar.

Auch das Thema Effizienz hat sich MAN nochmals vorgenommen: Hier soll die ebenfalls ab Juli bestellbare neue dynamische Drehmomentanpassung und die Drehzahlabsenkung bei Rollen mit Leerlaufdrehzahl weiter verbrauchsmindern wirken. In Kombination mit dem  MAN TipMatic 12 Getriebe, das nun auch bei Standardsattelzugmaschinen serienmäßig zum Einsatz kommt, und der durch den Wegfall der Außenspiegel und die neue Sonnenblende für GM und GX Fahrerhaus weiter verbesserten Aerodynamik seien im Fernverkehr mit D26-Motorisierung nochmals bis zu 3,7 Prozent Kraftstoffeinsparung möglich.

Updates per Luftschnittstelle

Ebenfalls erweitert wird das Angebot von Funktions-Updates Over-the-Air sowie die MAN Driver App. Auch MAN Perform, das Tool zur Einsatzanalyse von Fahrer und Fahrzeug, erhält im Verlauf der zweiten Jahreshälfte 2021 und Anfang 2022 eine Aufwertung durch neue Extras wie automatisierte Flotten- und Fahrerreports oder die Integration weiterer Performancedaten. Das digitale Wartungsmanagement MAN ServiceCare, das als Schnittstelle zum MAN Servicestützpunkt Fahrzeugdaten analysiert und übermittelt, bietet in einer neuen Ausbaustufe zudem einen großen Vorteil für eine noch höhere Fahrzeugverfügbarkeit: Das ServiceCare Center kontaktiert Kunden proaktiv und rechtzeitig, wenn ein Fehler am Fahrzeug auftritt – bevor dieser eine Panne verursachen kann.

Und schließlich wächst das digitale Angebot rund um die neue MAN Truck Generation zusätzlich dadurch, dass auch die MAN Driver App neue Funktionen erhält. Das sind neben acht weiteren Sprachversionen vor allem Handlungsempfehlungen für einen wirtschaftlichen Fahrstil und, in Verbindung mit dem Dienst Perform, Erläuterungen der Bewertungen der individuellen Fahrstilanalyse durch die App.