MAN Truck & Bus: 5,0 Milliarden Euro Umsatz - leichter Verlust

Trotz Lieferengpässen bei Halbleitern und mehrwöchigem Produktionsstopp in den Werken schafft MAN im ersten Halbjahr einen Umsatz von rund fünf Milliarden Euro, muss aber im zweiten Quartal einen kleinen operativen Verlust verzeichnen.

Schwierige Zeiten - auch für MAN. Dennoch konnte man 5 Milliarden Euro Umsatz in den ersten sechs Monaten erzielen. (Symbolbild: MAN Truck and Bus)
Schwierige Zeiten - auch für MAN. Dennoch konnte man 5 Milliarden Euro Umsatz in den ersten sechs Monaten erzielen. (Symbolbild: MAN Truck and Bus)
Johannes Reichel
(erschienen bei Transport von Nadine Bradl)

Der Nutzfahrzeughersteller MAN Truck & Bus konnte im ersten Halbjahr 2022 einen Umsatz von rund 5,0 Milliarden Euro erzielen, der damit wie vom Unternehmen erwartet, spürbar unter dem Vorjahresniveau liegt. Angesichts des sechswöchigen Produktionsstopps in den Truck-Werken aufgrund von Lieferengpässen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine hat MAN laut Mitteilung im zweiten Quartal einen geringfügigen Operativen Verlust verzeichnet. Nach einem soliden ersten Quartal belief sich das bereinigte Operative Ergebnis im ersten Halbjahr noch auf 34 Millionen Euro. Neben dem volumenbedingten Umsatzrückgang wurde das Operative Ergebnis vor allem durch die Entwicklung bei den Material- und Energiepreisen belastet.

„Die geopolitischen Unsicherheiten und Verwerfungen in den weltweiten Lieferketten belasten die Nutzfahrzeugbranche und damit auch MAN Truck & Bus anhaltend. Hohe Inflationsraten und steigenden Material- und Energiekosten sorgen für zusätzliche Anspannung. Angesichts der volatilen wirtschaftlichen und politischen Situation müssen wir strengste Kostendisziplin an den Tag legen, um weiter flexibel reagieren zu können. Unsere Auftragsbücher sind gut gefüllt, unser Produktionsoutput hat sich zuletzt wieder etwas stabilisiert und unserer Service-Geschäft entwickelt sich weiter stark," sagte Inka Koljonen, Vorständin für Finanzen, IT und Recht der MAN Truck & Bus SE.

Trotz mehrwöchigem Produktionsstopp und deutlich reduzierten Absätzen im Truck-Kerngeschäft habe man den ,Break Even‘ beim bereinigten Ergebnis im ersten Halbjahr geschafft. Das sei ein solides Ergebnis und eine starke Leistung der gesamten Belegschaft. Einen ebenso großen Anteil an der Ergebnissicherung hatte laut Koljonen auch das Sofortprogramm, bei dem alle nicht unmittelbar notwendigen Ausgaben gestoppt und Investitionen hart priorisiert wurden.

Mehr als ein Viertel weniger Neufahrzeuge

Der Neufahrzeugabsatz von insgesamt knapp 35.000 Lkw, Transportern und Bussen wies insgesamt ein Minus von 26 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 auf und war vor allem durch die Rückgänge von 30 Prozent auf knapp 24.000 Einheiten im Truck-Segment geprägt, so MAN. Das Geschäft mit Vans verzeichnete ein Minus von 18 Prozent auf rund 9.300 Einheiten. MAN setzte zudem rund 1.700 Busse ab, was einen Rückgang von sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Der Umsatz mit Ersatzteilen und Werkstattleistungen betrug im ersten Halbjahr 2022 rund 1,3 Milliarden Euro, was einem Zuwachs von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Ukraine-Krieg: 32 Millionen Euro Wertberichtigung

Im ersten Halbjahr 2022 wurden insgesamt 39 Millionen Euro im Operativen Ergebnis bereinigt. Für die Neuaufstellung des Unternehmens fielen Aufwendungen in Höhe von etwa 7 Millionen Euro (H1 2021: 672 Millionen Euro) an sowie 32 Millionen Euro für Wertberichtigungen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine.